4 neue Manufakturchronographen von der Baselworld 2017
Die neuen Chronographenwerke von Breitling, TAG Heuer, Tutima und Zenith
Ziel der Uhrenmarken ist es, eine Uhr so zu gestalten, dass man sie unbedingt haben will: durch ein überzeugendes Design, nützliche oder interessante Funktionen, vielleicht auch einer Geschichte dahinter und natürlich einem fairen Preis. Mit dem Chronographen hat man dabei schon die halbe Miete: Er wirkt absolut sportlich und gilt seit Jahren als beliebteste Komplikation überhaupt. Und wenn das Know-how für die technische Realisierung noch aus dem eigenen Hause stammt, erhöht das die Chancen bei den Käufern enorm. Wir haben uns auf der Baselworld 2017 umgesehen, und stellen Ihnen vier attraktive Manufakturchronographen vor. Entscheiden Sie selbst durch welche Eigenschaften die Stopper Sie überzeugen:
Manufakturchronograph #1: Breitling Navitimer Rattrapante

Breitling ist die Chronographenmarke schlechthin. Bereits 2009 präsentierte die Marke mit dem B01-Basiskaliber ihr erstes eigenes Chronographenkaliber. Nun stellt die Marken mit dem Automatikkaliber B03 ein Chronographenwerk mit Schleppzeigerfunktion vor. Die Navitimer Rattrapante verfügt über einen zusätzlichen Zeiger, den Schleppzeiger, der das Stoppen von Zwischenzeiten erlaubt. Dazu läuft der Schleppzeiger als zweiter Zeiger unter dem Chronophenzeiger mit und kann beim Stoppen abgekoppelt werden. Breitling hat den Schleppzeiger-Mechanismus neu konzipiert und zwei Patente angemeldet. Wie alle Breitling-Kaliber besitzt auch das neue B03 ein Chronometerzertifikat der COSC. Untergebracht ist das neue Kaliber in einem 45 Millimeter großen Navitimer-Gehäuse mit der charakteristischen Rechenschieberlünette. Mit ihr lassen sich flugrelevante Daten wie der Treibstoffverbrauch ermitteln. Die Edelstahlversion mit braunem Lederband kostet 9.900 Euro.
Manufakturchronograph #2: TAG Heuer Autavia

Bereits 1962 brachte Heuer die ehemalige Cockpit-Stoppuhr Autavia ans Handgelenk. In diesem Jahr nun legt TAG Heuer den Chronographen in einer zeitgemäßen Ausführung neu auf. Beim Thema Design vollzog die Marke einen klugen Schachzug und bezog Sammler und Markenfans mit ein. Diese wünschten sich mehrheitlich eine Neuauflage der legendären „Jochen Rindt“-Referenz 2446 von 1966. Ein in Sammlerkreisen sehr begehrtes Autavia-Modell mit einem Durchmesser von 38 Millimetern. Bei TAG Heuer entschied man sich jedoch gegen ein reines Retromodell und für eine zeitgemäße Interpretation. Das Ergebnis: Die neue Autavia besitzt ein 42 Millimeter großes Edelstahlgehäuse und wird vom ersten eigenen Manufakturkaliber Heuer 02 mit automatischem Aufzug angetrieben. Dieses kann durch einen Saphirglasboden betrachtet werden. Die neue Autavia besitzt im Gegensatz zum historischen Vorbild eine Datumsanzeige, platziert im Hilfszifferblatt der kleinen Sekunde bei sechs Uhr. Für so viel neuinterpretierte Geschichte verlangt TAG Heuer 4.900 Euro.
Manufakturchronograph #3: Tutima Tempostopp

Auch Tutima blickt zurück in die Vergangenheit und erinnert mit dem neuen Modell Tempostopp und dem Handaufzugschronographenkaliber T659 an das Glashütter Urofa-Kaliber 59 aus den 1940er-Jahren. Dieses wurde damals für den historischen Fliegerchronographen der Marke entwickelt, der als erster deutscher Chronograph mit Tempostopp und Additionszeitmessung in die Annalen einging. Tempostopp wurde damals die heute als Flyback bekannte Funktion bezeichnet. Grund für so viel Geschichtsträchtigkeit ist der 90. Geburtstag, den Tutima in diesem Jahr feiert. Das Handaufzugskaliber mit Flyback-Funktion ist in einem 43 Millimeter großen Rotgoldgehäuse untergebracht. Lediglich 90 Exemplare erscheinen von der Tutima Tempostopp zum Preis von je 28.600 Euro.
Manufakturchronograph #4: Zenith Defy El Primero 21

Zenith ist mit einem neuen El Primero-Kaliber zurück und präsentiert einen Chronographen der auf die Hundertstelsekunde genau stoppen kann: den Defy El Primero 21. Das hauseigene Kaliber El Primero 9004 ist in einem 45 Millimeter großen Gehäuse untergebracht. Es gibt zwei Hemmungen, eine mit 36.000 Halbschwingungen für die Zeitanzeige mit automatischem Aufzug und eine mit 360.000 Halbschwingungen für die Chronographenfunktion. Zenith verbaut sogenannte Carbon-Nanotube-Spiralen die resistent gegen Temperaturschwankungen und Magnetfelder sind. Die Hundertstelsekunden werden über den Zentralzeiger mit roter Spitze angegeben, die gestoppten Sekunden bei sechs und die Minuten bei drei Uhr angezeigt. Bei neun Uhr befindet sich die kleine Sekunde. Eine Gangreserveanzeige bei zwölf Uhr gibt Auskunft wann dem Chronographen, dieser besitzt eine Gangreserve von 50 Minuten, neue Energie zugeführt werden muss. Die abgebildete Version mit silberfarbenem Zifferblatt und Titangehäuse ist für 9.700 Euro zu haben.