Girard-Perregaux: Constant Escapement – Baselworld 2013
Nach fünf Jahren hat die Uhrenmarke Girard-Perregaux aus La Chaux-de-Fonds ihr Konzept einer konstanten Hemmung nun bis zur Serienreife entwickelt. Das danach benannte Uhrenmodell Constant Escapement wird von zwei Doppelfederhäusern angetrieben, die hinter der dezentralen Stunden- und Minutenanzeige auf zwölf Uhr zu sehen sind. Sie sorgen für eine Gangreserve von sechs bis sieben Tagen, die auf einer linearen Anzeige bei neun Uhr abgelesen werden kann. Das Herzstück des Newcomers ist das Manufakturkaliber MVT-009100-0007.

Mit einer neuartigen Hemmung löst Girard-Perregaux das Problem der ungleichmäßigen Kraftabgabe vom Federhaus an die Unruh. Dazu schalteten die Entwickler zwischen die beiden Teile ein schmetterlingsförmiges Element aus Silizium, das mit einer hauchdünnen, gebogenen Klinge ausgestattet ist. Die als Energiespeicher fungierende Klinge lässt sich mit einer gebogenen Karte vergleichen: Drückt man gegen die Karte, so erreicht sie irgendwann einen Punkt, an dem sie sich genau zwischen den zwei Biegungsrichtungen befindet. Für die Bewegung der Klinge sorgt ein Impuls von einem Palettenstein auf der Unruh. Dabei wird der Impuls von einem Element mit geschwungenen Auslegern übertragen. Bekommt die Klinge den Impuls, biegt sie sich in eine Richtung und treibt beim Zurückspringen wiederum die Unruh an.
Als Hemmung fungieren zwei dreizahnige Räder (in der Explosionszeichnung oben links und rechts). Sie werden von zwei Palettensteinen am oberen Ende des Auslegerelements gesteuert und geben die Kraft des Federhauses an das Auslegerelement weiter. Dabei ist die von der Klinge abgegebene Kraft immer konstant und wird nicht von der ungleichmäßigen Energieabgabe des Federhauses beeinflusst.
Optisch besticht die innovative Dreizeigeruhr mit einem polierten Weißgoldgehäuse. Dank eines Saphirglasbodens kann man das Handaufzugskaliber auch von der Rückseite betrachten. Mit schwarzem Alligatorlederarmband kostet die Uhr 114.000 Euro. juk