Porsche Design: Monobloc Actuator Titan Chronograph | Baselworld 2017
Chronograph mit Schaltwippe
Bei der Entwicklung des neuen Monobloc Actuator Titan Chronographen bediente sich Porsche Design eines Technologietransfers aus dem Motorsport. Abgeleitet aus der Funktionsweise der hochdrehzahlfesten, mechanischen Ventilsteuerung beim Porsche 911 RSR erfolgt die Chronographensteuerung über eine komplett ins Gehäuse integrierte Schaltwippe – intelligente Performance auf kleinstem Raum. Bereits 2013 begannen die Uhrenverantwortlichen von Porsche Design, sich intensiv mit der herkömmlichen Bedienung des Chronographen auseinanderzusetzen. Dabei hinterfragten sie den bislang gültigen Ansatz mit zwei Drückern. Deren exponierte Lage gilt als Schwachpunkt, bietet sie doch Angriffsfläche für Stöße und andere Beschädigungen. Bereits der Titan-Chronograph von 1980 integrierte sie deswegen ins Gehäuse. Diesen Ansatz weitergedacht, stellte sich das Team die Frage, ob man sie vielleicht ganz „verschwinden“ lassen könnte? Als Lösung sahen die Konstrukteure eine vollständig ins Gehäuse integrierten Schaltwippe, die die präzise Steuerung des Chronographen übernimmt. Zur Umsetzung der Idee wandten sie sich an die Kollegen von Porsche Motorsport.

Abgeleitet vom High-Performance-Motorenkonzept des neuen Porsche 911 RSR haben diese das technische Prinzip der Ventilsteuerung mittels Schlepphebel bei hochdrehenden Rennsportmotoren in eine innovative Steuerung der Chronographenfunktion umgesetzt. Anstelle zweier Drücker, die bei einem konventionellen Chronographen die Funktionen auslösen, setzt beim neuen Monobloc Actuator nun eine doppelt gelagerte Schaltwippe, die komplett ins Gehäuse integriert ist, den Chronographen-Mechanismus in Gang. Die Schaltwippe schwenkt – ähnlich dem Prinzip einer Krafteinleitung durch die Nockenwelle beim Motor – zum Zentrum des Uhrwerks. Der Steuerdruck wird dabei infolge der geringen Bauteiltoleranzen präzise auf gehärtete Spezialstößel übertragen – analog zum Konstruktionsprinzip bei Motorventilstößeln. Speziell gefertigte Hochleistungsdichtungen auf den Stößeln ermöglichen eine perfekte Abdichtung zum Innenraum des Uhrwerks, vergleichbar mit dem Prinzip der Abdichtung des Brennraums beim Rennmotor. Bei Aktivierung stehen die Stößel in direktem Kontakt mit dem mechanischen Uhrwerk, so dass die Funktionen des Chronographen präzise gesteuert werden. Ein speziell entwickeltes, doppeltes Lagersystem der Schaltwippe stellt eine präzise Drehbewegung des Bauteils sicher. Dabei „taucht“ die Wippe bei jeder Aktivierung in das Gehäuse ein und schwenkt über das hochgradig entspiegelte und hartbeschichtete Saphirglas. Ein spezieller Federmechanismus mit keramischen Positionierungskugeln sorgt dafür, dass Stößel und Wippe wieder präzise in die Ausgangsstellung zurückkehren.

Besondere Herausforderung bei der Entwicklung waren die Sicherstellung einer abriebfesten Übertragung des Druckmoments von der Schaltwippe auf das Uhrwerk und die definierte Rückführung selbiger in die Nullstellung. Diese präzise Führung sowie das Aufbringen einer speziellen Hartbeschichtung auf dem siebenfach entspiegelten Saphirglas verhindern Beschädigungen des Glases. Die Chronographensteuerung, die ein Eta-Valjoux 7754 bedient, funktioniert auch unter Wasser bis zu Druckverhältnissen von zehn Bar. Um dies dauerhaft zu garantieren, musste ein eigenes Prüfverfahren entwickelt werden. In weiteren intensiven Testverfahren wurden zahlreiche Details optimieren, zum Beispiel die Titan-Carbid-Beschichtung des Gehäuses, die Anbindung der Armbänder und die Konstruktionen der Zifferblätter. Die Titangehäuse des Monobloc Actuator Titan Chronographen haben einen markanten Durchmesser von 45,5 Millimetern. Bei den Bändern hat der Käufer die Wahl zwischen Kautschuk oder Volltitan, jeweils mit Faltschließe und integrierter Feinverstellung. Die neue Produktfamilie wird auf der Baselworld vorgestellt und ist ab Mai 2017 in Porsche Design Stores und bei ausgewählten Fachhändlern erhältlich. Die Preise liegen je nach Version zwischen 5.950 und 6.450 Euro. MaRi
Tolle Idee (eben Porsche), aber ein Werk als Showstopper.
Ein teurer Metallklumpen.
Notfalls sogar Schlagring gähnlich.
Der Anschaffungspreis: völlig indiskutabel.
Nur 10 bar reichen für max. 30 Minuten duschen.
G-Shock schafft es auf 20 bar und kostet ca. 4.700 € weniger. Design ist in der Edelstahlform sogar ansprechender. Solarladung und Funksteuerung sind u.a. Standard.