Ulysse Nardin: Ulysse Anchor Tourbillon – Baselworld 2015
Ulysse Nardin hat seine 2014 vorgestellte neuartige Hemmung nun in einer Uhr untergebracht – und dabei gleich zum Tourbillon aufgerüstet. Das Ergebnis ist das klassisch gestaltete Ulysse Anchor Tourbillon im 44 Millimeter großen Weiß- oder Rotgoldgehäuse (je 18 Exemplare). Das Manufaktur-Handaufzugskaliber UN-178 bietet dank zweier Federhäuser eine Gangautonomie von mindestens sieben Tagen; die verbleibende Federspannung wird auf dem Emailzifferblatt dezent oberhalb des Tourbillons angezeigt.
Hemmungsteile aus Silizium sind bei Ulysse Nardin fast schon ein Muss, schließlich gehört die Marke zu den Vorreitern dieser Technik. Bei der neuen Hemmung namens Constant Ulysse Anchor Escapement bestehen die Spirale sowie die ungewöhnlich geformten Bauteile Anker und Ankerrad aus dem leichten und reibungsmindernden Material. Hinzu kommt ein Konstukt aus Silizium-Blattfedern, die beim Hin- und Herknicken immer dieselbe Energie abgeben und als sogenannter Konstantkraft-Mechanismus fungieren. Das heißt, die Federhäuser laufen über den größten Teil der Gangdauer hinweg gleichmäßig ab, was der Ganggenauigkeit zugute kommt. Das Prinzip der Blattfedern, das Ulysse Nardin während der vergangenen acht Jahre entwickelt hat, nutzt auch Girard-Perregaux in seinem Constant Escapement, zu dem es seit 2013 eine Uhr gibt; ansonsten unterscheiden sich die Konstruktionen jedoch deutlich. Präzisionsfanatiker erhalten das Ulysse Anchor Tourbillon für 88.000 Euro in Weißgold und für 84.000 Euro in Rotgold. ak