Die 4 kompliziertesten Uhren des Genfer Uhrensalons SIHH 2017
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Uhren mit komplizierten Extrafunktionen heben sich von der Masse ab, und wenn sie den Uhrenliebhaber mit ihrem Technikzauber in Staunen versetzen, dann wird es richtig interessant. Wir haben uns für Sie unter den 30 ausstellenden Marken auf dem Genfer Uhrensalon 2017 umgesehen und die kompliziertesten Zeitmesser zusammengetragen. Sie werden staunen:
Komplizierteste Uhr #1 vom SIHH 2017:
A. Lange & Söhne Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“

Beim Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“ verbindet die A. Lange & Söhne einen Chronographen mit Rattrapantefunktion, ein Tourbillon und einen ewigen Kalender, der erst im Jahr 2100 korrigiert werden muss. Auf den drei Hilfszifferblättern sind das Datum und der Wochentag bei zwölf beziehungsweise neun Uhr dargestellt, Monat und Schaltjahr sind bei drei Uhr in einer Anzeige zusammengefasst. In der oberen Hälfte des Zeigerdatums befindet sich außerdem die präzise Mondphasenanzeige. Bisher war der 2005 vorgestellte Tourbograph die komplizierteste Uhr der Manufaktur. Im Innern der hochkomplizierten Uhr arbeitet das neue Handaufzugskaliber L133.1. Die Kraftübertragung erfolgt vom Federhaus mittels Kette und Schnecke, was auch an dem Namenszusatz „Pour le Mérite“ erkennbar ist. Das Kaliber allein besteht schon aus 684 Komponenten, wenn man die Kette als ein Teil sieht. Ansonsten kommen noch 636 dazu. Sie alle sind in einem 43 Millimeter großen Platingehäuse untergebracht. Der Tourbograph Perpetual „Pour le Mérite“ ist auf 50 Stück limitiert und kostet 480.000 Euro.
Komplizierteste Uhr #2 vom SIHH 2017: Girard-Perregaux Tri-Axial Planetarium

Girard-Perregaux erweitert sein Tri-Axial-Tourbillon um eine rotierende Weltkugel mit Tag- und Nacht-Anzeige und eine präzise Mondphasenanzeige. Beim Tri-Axial Tourbillon Planetarium rotiert der Drehgang hinter der hohen Glaskuppel bei neun Uhr auf drei Achsen. In der Gehäuseflanke gibt es ein zusätzliches Saphirglasfenster, das seitliche Einblicke in die hochkomplexe Konstruktion ermöglicht. Dazu kombiniert die Marke einen Globus, der innerhalb von 24 Stunden eine komplette Umdrehung vollzieht. An der Unterseite befindet sich ein mit einer Zwölf markierter Pfeil, der für die Mittagsstunde steht und somit angibt, auf welcher Seite der Weltkugel Tag ist, während auf der anderen Hälfte Nacht herrscht. Die Mondphasenanzeige bei der Zwölf muss erst nach 122 Jahren korrigiert werden. Das Saphirglas besitzt zwei Kuppeln, unter denen sich der Globus und das Drei-Achsen-Tourbillon drehen. Angetrieben werden die Anzeigen vom Handaufzugskaliber GP09310-0001, das durch den Saphirglasboden betrachtet werden kann. Für 294.000 Euro kann man sich das 48 Millimeter große Tri-Axial Planetarium ans Handgelenk legen.
Komplizierteste Uhr #3 vom SIHH 2017:
IWC Da Vinci Tourbillon Rétrograde Chronograph

IWC bietet mit der Da Vinci Tourbillon Rétrograde Chronograph ein fliegend gelagertes Tourbillon kombiniert mit einem Chronographen und einer retrograden Datumsanzeige. Ein neu entwickeltes Hebelsystems erlaubt das Stoppen des bei sechs Uhr untergebrachten Tourbillons, um die Uhr sekundengenau einzustellen. Auf dem Hilfszifferblatt bei der Zwölf werden die vom Chronographen gestoppten Minuten und Sekunden angezeigt. Der Clou: Mit dieser Funktion ist auch die Anzeige einer zweiten Zeitzone möglich, da beide Zeiger aus der Mitte kommen. Im Innern der 44 Millimeter großen Rotgolduhr arbeitet das Manufakturkaliber 89900, das auf dem Chronographenkaliber 89360 basiert. Wer die Da Vinci Tourbillon Rétrograde Chronograph sein Eigen nennen will, muss 110.000 Euro bereithalten.
Komplizierteste Uhr #4 vom SIHH 2017: Vacheron Constantin Les Cabinotiers Celestia Astronomical Grand Complication 3600

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Die Les Cabinotiers Celestia Astronomical Grand Complication 3600 von Vacheron Constantin bietet insgesamt gleich 23 Anzeigen auf zwei Zifferblättern. Die superkomplizierte Uhr stellt drei verschiedene Zeiten dar: die normale Uhrzeit, die wahre Sonnenzeit, die zwischen +14 und -16 Minuten von der normalen Uhrzeit abweicht, und die Sternzeit auf der Rückseite des Gehäuses. Weitere Anzeigen auf der Vorderseite sind ein ewiger Kalender mit präziser Mondphasenanzeige inklusive Mondalter, eine Gezeitenanzeige, eine 3-D-Darstellung von Erde, Mond und Sonne, Sonnenauf- und -untergang, Länge von Tag und Nacht sowie Sternzeichen, Jahreszeiten und die Anzeige der je zwei Sonnenwenden und Tag-Nacht-Gleichen. Auf der Rückseite findet man eine transparente Himmelskarte der nördlichen Hemisphäre mit Darstellung der Milchstraße, der Ekliptik und des Himmelsäquators sowie der Winkelstellungen zwischen Sonne, Erde und Mond. Hinzu kommt noch die Anzeige der extrem hohen Gangreserve von drei Wochen, die Vacheron Constantin mit Hilfe von sechs Federhäusern realisiert. Ebenfalls auf der Gehäuserückseite ist das Tourbillon zu sehen. Für das Einzelstück waren fünf Jahre Entwicklungszeit und zwei Jahre Arbeit am Design erforderlich. Das Handaufzugskaliber 3600 der Weißgolduhr besteht aus 514 Einzelteilen. Der genaue Preis wurde nicht veröffentlicht, soll aber bei rund einer Million Schweizer Franken liegen. ks