MB&F: Horological Machine N°6 Final Edition | SIHH 2019
Finaler Raumtransporter
Die Horological Machine N°6 ist die vierte Horological Machine von MB&F, bei der eine Final Edition das offizielle Ende der Serienproduktion markiert. Zuvor erhielten bereits die HM2 (2008–2011), die HM3 (2008–2015) und die HM4 (2010–2013) spezielle Final Editions. Der Abschluss einer MB&F-Reihe ist hauptsächlich strategisch begründet, damit sich Maximilian Büsser und sein Team neuen, kreativen Herausforderungen stellen können.

Mit dem Modell Space Pirate startete MB&F 2014 die Uhrenserie Horological Machine N°6 – zunächst in Titan und dann in Rotgold. 2016 folgte die HM6-SV (Sapphire Vision), 2017 die HM6 Alien Nation. Von der HM6 Space Pirate existieren 50 Exemplare aus Titan und 18 aus Rotgold, dazu zehn HM6-SV aus Platin und zehn aus Rotgold sowie vier Unikate in der Alien-Nation-Edition. Mit der auf lediglich acht Edelstahl-Exemplare limitierte HM6 Final Edition umfasst die Serie Horological Machine N°6 insgesamt genau 100 Uhren.
Die Inspiration für die HM6 stammt aus einer japanischen Anime-TV-Serie der 1970er-/80er-Jahre namens „Captain Future“. Jedes Element der HM6 – von den schlanken Turbinen mit gebogenen Lamellen bis hin zum fliegenden Tourbillon mit seinen von Hand bedienbaren Verschlussklappen – ist so konstruiert, dass es sich perfekt in diesen retromodernen Ansatz von Weltraumreisen und Raumfahrttechnologie einfügt. Die unverkennbare Streitaxt von MB&F erscheint an zwei Stellen des HM6-Uhrwerks – in einfacher Form als Rotor und doppelseitig für den oberen Teil des Tourbillonkäfigs.

Das von MB&F zusammen mit David Candaux Horlogerie Créative entwickelte Automatikuhrwerk entstand in drei Jahren gemeinsamer Forschung und Entwicklung. Es handelt sich dabei um das zweite Tourbillonwerk von MB&F und das erste fliegend gelagerte. Im Gegensatz zu anderen fliegenden Tourbillons, deren rotierende Hemmungssysteme sich so nah wie möglich am Hauptteil des Uhrwerks befinden, zeichnet sich das fliegende Tourbillon der HM6 durch seine außergewöhnliche Position in der Mitte des Zeitmessers, inszeniert unter einer großen Glaskuppel aus.

Die Zeit wird durch zwei rotierende Halbkugeln – eine für die Stunden und eine für die Minuten – angezeigt. Sie sind hauchdünn gefräst, um den Kraftbedarf an den Federhäusern zu reduzieren und die Gangreserve auf maximal 72 Stunden zu verlängern. Da sie sich senkrecht zu den übrigen Elementen im HM6-Uhrwerks drehen, kommen konische Zahnräder zum Einsatz.
Das HM6-Uhrwerk ist mit zwei Turbinen ausgestattet, die den Rotor des automatischen Aufzuges regulieren. Sie sorgen als Puffer für den notwendigen Luftwiderstand, um die Geschwindigkeit des Aufzugsrotors in einem sicheren Bereich zu halten, was die Langlebigkeit dieses komplexen Uhrwerks, bestehend aus 475 Einzelteilen, erhöht.
Zu dem 49,5 mal 52,3 mal 20,4 Millimeter großen und bis drei Bar druckfesten Edelstahlgehäuse gehören auch zehn Saphirgläser, davon neun hoch gewölbte, sowie zwei Kronen. Die linke öffnet und schließt eine Tourbillonabdeckung, die rechte dient dem Aufzug und dem Einstellen der Zeit.

Bei der Horological Machine N°6 Final Edition steht die Farbe Blau im Mittelpunkt. Die Schwungmasse aus Platin ist mit einer blauen PVD-Beschichtung versehen. Die Stunden- und Minutenhalbkugeln präsentieren sich ebenfalls in diesem Farbton, während Ziffern und Markierungen in dick aufgetragener, blau leuchtender Superluminova hervorstechen. Die HM6 wird am schwarzen, handgenähten Kalbslederband getragen und kostet 232.000 Euro. MaRi
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