Chronos Leserreise: Patek Philippe, Vacheron Constantin, Roger Dubuis, Bulgari, Hublot
Die zweite Chronos Leserreise 2018 führte nach Genf und Umgebung
Dreimal Genf, zweimal Umgebung: Die Stationen der zweiten Chronos Leserreise 2018 hießen Patek Philippe, Vacheron Constantin, Roger Dubuis, Bulgari und Hublot.

Station #1 der Chronos-Leserreise Genf 2018: Patek Philippe
Das erste Aha-Erlebnis gab es schon vor dem Betreten der Manufaktur: Der Neubau, der nebenan entsteht und in dem künftig ein Großteil der Produktion stattfinden wird, scheint selbst für Patek Philippe zu groß zu sein. Doch wenn man im Innern der Manufaktur erlebt, was Patek Philippe alles macht, kann man besser nachvollziehen, wozu der zusätzliche Platz benötigt wird. Zumal das ehemalige Lagergebäude, in dem sich zurzeit die Komponentenfertigung befindet, nach Eröffnung des Neubaus abgerissen wird. Dieser Bereich bildet unsere erste Station, und wir staunen nicht schlecht, als Daniel Jaquet, ehemaliger Leiter der Teilefertigung, uns verrät, dass Patek Philippe sage und schreibe 16 Millionen Komponenten pro Jahr herstellt. Unter anderem produziert die Manufaktur alle benötigten Räder selbst, inklusive all der aufwändigen Feinarbeiten und Finissierungen, die nicht nur der Optik dienen, sondern auch die Funktion der Teile verbessern.
Nach der Produktion geht es ins Hauptgebäude. In der Restaurationsabteilung bestaunen wir, wie man selbst völlig verrostete alte Taschenuhren, deren Werke und Zifferblätter in einem erbarmungswürdigen Zustand waren, wieder zu einer schönen, fast makellosen Uhr verwandeln kann – in jahrelanger Kleinstarbeit, versteht sich. Anschließend führt ein Meisteruhrmacher eine stattliche Anzahl an Minutenrepetitionen vor und erklärt die Unterschiede im Klang. Eine angenehme Überraschung erlebt er, als ein Teilnehmer eine alte Patek-Taschenuhr mit Minutenrepetition und ewigem Kalender hervorzieht und fragt, wie viele Einzelteile die wohl habe. Man einigt sich darauf, dass die Zahl die 600 und 700 liegen müsse. Einen weiteren Höhepunkt gibt es beim Verlassen des Präsentationsraums, als auf einmal Präsident Thierry Stern aus seinem Büro kommt, die Teilnehmer begrüßt und mit einem Leser kurz über dessen Calatrava fachsimpelt. Der Nachmittag ist dann dem Patek Philippe Museum gewidmet.
Station #2 der Chronos-Leserreise Genf 2018: Vacheron Constantin
Im Vordergrund standen bei unserem Besuch bei Vacheron Constantin die schönsten Aspekte der Uhrmacherei: komplizierte Uhren und die seltenen Handwerkskünste. Ein Uhrmacher aus dem Komplikationsatelier gab uns zuerst einen Überblick über die verschiedenen Kaliber, von Basiswerken wie 1400 und 4400 bis hin zum Kaliber 2755 mit Minutenrepetition und Tourbillon und erläuterte die verschiedenen Stufen der Produktion.
Bei den französisch “Métiers d’art” genannten Handwerkskünsten durften wir dann den Meistern beim Guillochieren, Gravieren, Steinesetzen und bei der immer wieder besonders beeindruckenden Emailmalerei zuschauen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im obersten Stockwerk der Manufaktur gab es als Höhepunkt eine Präsentation von Uhren aus der aktuellen Kollektion.
Station #3 der Chronos-Leserreise Genf 2018: Roger Dubuis
Roger Dubuis produziert weniger als 4000 Uhren pro Jahr. Eine hoch exklusive Manufaktur also, die aber über einen erstaunlich großen Maschinenpark verfügt. Die Fertigungstiefe ist enorm, die Spitzenleistungen sind es auch. So ist es eine Spezialität von Roger Dubuis, Werksplatinen in Skelettform zu bauen; es gibt sogar ein Skelettmodell mit Automatikaufzug. Die Excalibur Spider Pirelli verfügt über einen Mikrorotor; so kann man möglichst viel vom Werk sehen.
Damit die kleine Schwungmasse ausreichend schwer ist, besteht sie aus Wolframkarbid. Und noch eine Besonderheit: Alle Uhren besitzen Zeiger aus Gold, selbst, wenn sie in einer anderen Farbe lackiert sind – ein Vermächtnis des Gründers.
Station #4 der Chronos-Leserreise Genf 2018: Bulgari
Was Bulgari im Vallée de Joux macht, ist schon atemberaubend. In der ehemaligen Villa des Meisteruhrmachers Daniel Roth, dessen Marke Bulgari um die Jahrtausendwende übernommen hat, entwickelt und produziert Bulgari heute eigene Manufakturkaliber. Besonders beeindruckend ist das Atelier für Schlagwerksuhren, das ausschließlich Minutenrepetitionen und Grande Sonneries gewidmet ist. Hier entstehen auch viele Einzelstücke. Vier Uhrmacher arbeiten hier und zeigen uns Beispiele ihrer Kunst.
Eine weitere Spezialität sind Weltrekorde: In Le Sentier baut Bulgari auch die superflachen Kaliber der Linie Octo Finissimo, so etwa das Kaliber BVL 288 der flachsten Automatikuhr der Welt: Octo Finissimo Tourbillon Automatic.
Station #5 der Chronos-Leserreise Genf 2018: Hublot
Zum Abschluss geht es wieder an den Genfer See, aber nicht in die Calvinstadt, sondern ins benachbarte Nyon. Dort besuchen wir Hublots zwei Manufakturgebäude. Sie sind durch eine Bahnlinie voneinander getrennt, sodass man über eine Brücke von einem zum anderen geht.
Nach dem Mittagessen im Hauptgebäude sehen wir die Gehäusefertigung und die Uhrmacherei inklusive Komplikationsabteilung. Jean-Pierre Keller, der ehemalige Leiter der Gehäusefertigung, erläutert uns, worauf es beim Machen der Karbonschalen ankommt, zeigt uns, in welch grellen Farben Hublot mittlerweile seine Keramikgehäuse herstellen kann und erklärt uns das Geheimnis von Hublots Entwicklung “Magic Gold”, der nahezu kratzfesten Legierung aus 75% Gold und 25% Keramik.

Am Ende der drei Tage nutzen wir die strahlende Herbstsonne noch für ein Gruppenfoto der Handgelenke, und viele sagen zum Abschied “Bis zur nächsten Leserreise!” buc
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