20 Jahre Meistersinger
Konzentration auf das Wesentliche
Einzeigeruhren von Meistersinger sind nicht nur einzigartig gestaltet. Sie vermitteln uns auch eine ganz besondere Art, Zeit zu erleben. Der Verzicht auf eine sekundengenaue Darstellung fordert einen unweigerlich dazu heraus, mit der Zeit anders umzugehen, sie bewusster wahrzunehmen. Konzentration auf das Wesentliche könnte man das nennen, und genau das gilt auch für das Design der Uhren: Der Blick richtet sich auf das klar strukturierte Zifferblatt, den einen Zeiger, die feinen Indexe sowie – falls vorhanden – die Zusatzfunktionen.
Mit diesem Special wollen wir Ihnen die Marke Meistersinger näherbringen – ihre außergewöhnliche Philosophie, ihr mehrfach ausgezeichnetes Design, ihre Meilensteine und Kollektionen:

Philosophie
Wohl nie zuvor gab es in der Geschichte der mechanischen Armbanduhr eine so große Vielfalt an Designs und Techniken wie heute. Nur wenige Marken schaffen es, sich vom großen Rest abzuheben, ja sogar als einzigartig wahrgenommen zu werden. Der Marke Meistersinger aus dem westfälischen Münster ist das gelungen, indem sie sich auf eine ganz besondere Art von Uhren konzentriert: Einzeigeruhren, also Uhren, die nur über einen Stundenzeiger verfügen und auf einen eigenen Minuten- oder sogar Sekundenzeiger verzichten. Auf den ersten Blick überrascht diese Fokussierung auf eine Uhr, die scheinbar weniger kann als andere. Leben wir denn nicht in einer Zeit, in der es mehr als je zuvor auf die Sekunde ankommt?

Einfachheit und Präzision
Manfred Brassler, der Gründer von Meistersinger, kennt solche Fragen. Nicht nur von Journalisten, sondern auch von sich selbst. Denn bevor er vor 20 Jahren seine eigene Marke ins Leben rief, hat er sich intensiv mit dem Thema Einzeigeruhr – und mit der Zeit als solcher – auseinandergesetzt. Zwei Konzepte waren es, die ihn antrieben: Einfachheit und Präzision. „Als ich um etwa 1998 zum ersten Mal die Idee zu einer eigenen Uhrenmarke hatte“, erzählt Brassler, „hatte ich das Bild eines ursprünglichen Messinstruments vor Augen. Ich wollte zurückgehen zu den Anfängen der Uhrmacherei und eine Uhr entwerfen, die möglichst einfach und schlicht ist.“ Brassler dachte an die alten Kirchturmuhren, die nur über einen Stundenzeiger verfügten, auch an die berühmte Subskriptions-Taschenuhr von Abraham-Louis Breguet aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert, für die das Gleiche galt. Brassler weiter: „Ich wollte die Uhr sozusagen aus der Schublade der Uhren herausnehmen und zurücklegen in die Schublade der Messinstrumente. Denn das ist eine Uhr eigentlich.“ Im Konzept der Uhr als Messinstrument kommen Einfachheit und Präzision zusammen. Die Einzeigeruhr konzentriert die Anzeige auf einen einzigen Punkt und lenkt den Blick genau dorthin, ohne Ablenkung. Gleichzeitig muss die Darstellung so präzise wie möglich sein. Der große, prominente Zeiger der Meistersinger-Uhren hat wenig gemein mit den üblichen kurzen Stundenzeigern. Er ist lang und läuft am Ende spitz zu, sodass er genau auf die feinen Fünf-Minuten-Indexe am Zifferblattrand verweist. Somit kann man die Uhr recht genau ablesen.
Zurück zur Eingangsfrage. Braucht man heute nicht die exakte Minute oder gar Sekunde mehr denn je? An dieser Stelle kommt die besondere Philosophie der Einzeigeruhr zum Tragen. Brassler stellt die Frage, ob nicht jeder von uns das Bedürfnis hat, sein Leben nach seinem ganz persönlichen Zeitempfinden auszurichten: „In der Regel verfügen wir heute wenig über unsere eigene Zeit. So verlernen wir mitunter ganz und gar, uns auf das Wesentliche zu besinnen.“ Anders ausgedrückt: Die Uhr, die sich bewusst von dem Anspruch löst, die Zeit minuten- und sekundengenau darstellen zu wollen, macht uns ein Stückweit frei, dem Korsett des ständigen Zeitdrucks zu entfliehen. Sie erinnert uns daran, uns stattdessen des Augenblicks bewusst zu werden. Wer es schafft, den Moment zu erleben, zu genießen, dem kommt es nicht auf die Minute oder gar die Sekunde an – zumindest nicht in dem Sinne, sie zählen zu wollen. Momente des Glücks, der Erinnerung, des Bewusstwerdens haben keine in Zahlen darstellbare Dauer. Manfred Brassler: „Zu dem Augenblick, in dem wir wirklich existieren, haben wir ein zwiespältiges Verhältnis. Dabei ist der Moment unsere einzige Realität. Nie werden wir in der Vergangenheit oder in der Zukunft existieren. Doch scheint gerade der Moment der Ort des Glücks zu sein. Das sieht man etwa, wenn man spielende Kinder beobachtet. Jeder Urlaub, jedes Hobby, jeder intensive Sport dient doch dazu, im Hier und Jetzt zu sein, sich selbst näherzukommen.“ Die Uhr also nicht nur als Zeitmessgerät, sondern ebenso als Erinnerung daran, dass wir auch ruhige Momente brauchen, um Kraft zu schöpfen. Dass das funktioniert, bestätigen die vielen Besitzer von Meistersinger-Uhren, die Brassler entsprechende Rückmeldungen geben. Er nennt ein paar Beispiele: „Wenn ich Zuschriften bekomme wie ‚Die erste Uhr, die mir Zeit schenkt‘ oder ‚Allein auf die Uhr zu schauen, ist schon beruhigend‘, macht mich das froh.“ Brassler hat hier keine künstliche Philosophie geschaffen, die er seinem Publikum mit großem Aufwand kommunizieren müsste. Stattdessen ist das Faszinierende an diesem Konzept, dass es von allein funktioniert: Jeder, der eine Meistersinger am Handgelenk trägt, spürt das Besondere, das diese Uhr ihm bietet.

Mehr als ein Zeiger
Das bedeutet freilich nicht, dass sich eine Meistersinger in ihrer Darstellung immer auf den einen Zeiger beschränken müsste. Zusätzliche Anzeigen kommen beim Publikum an, wenn sie das Wesentliche der Einzeigeruhr nicht antasten, sagt Brassler: „Das, was die N° 01 auszeichnet, muss bei jeder Uhr präsent sein. Es darf aber eine Zusatzfunktion geben. Uhren wie die Jumping Hour oder die Lunascope mit der großen Mondphase haben einen Nerv getroffen.“ Ähnlich viel verspricht er sich von der Bell Hora, die 2021 auf den Markt kommt – einer Meistersinger typischen Einzeigeruhr mit Sonnerie au passage: eine Uhr, die jede volle Stunde mit einem feinen Glockenton einläutet, ausgelöst durch einen mechanischen Schlag auf eine Tonspirale. Eine Uhr, die wie perfekt scheint für Brassler, den Musikfreund, den passionierten Klavierspieler und seine nach einer Wagner Oper benannte Marke. Auf die Frage, welche Rolle Meistersinger nach 20 Jahren einnimmt in der heutigen Uhrenszene, findet Manfred Brassler dann auch einen passenden Vergleich aus der Musik: „In dem heutigen Uhrenorchester, in dem so unterschiedliche Instrumente wie eine Rolex, eine Breitling und eine Meistersinger spielen, kann es durchaus faszinierend sein, dass ein Instrument uns eine Erfahrung von Ruhe und Ausgeglichenheit mitgibt.“ buc
Mehr über die Marke Meistersinger erfahren Sie auch in den nachfolgenden Artikel:
