Taucheruhren 2013

Die neuen Taucheruhren 2013

Feuchtigkeit schadet der Uhr – auch an Land

Trotz einer hohen Druckfestigkeit kann es passieren, dass Feuchtigkeit in das Gehäuse tritt. Insbesondere beim Hineinspringen ins Wasser oder bei Schwimmbewegungen kann sich kurzfristig ein höherer Wasserdruck auf die Dichtungen aufbauen als der garantierte Druck. Besonders gefährlich ist es, wenn die Uhr nach einem längeren Sonnenbad durch einen Sprung ins Wasser deutlich abgekühlt wird. Der Druck beim Auftreffen auf die Wasseroberfläche in Kombination mit dem Unterdruck durch die Abkühlung kann schneller dazu führen, dass Feuchtigkeit in die Uhr eindringt. Aufgrund des schnellen Temperaturwechsels kann die Uhr von innen beschlagen. Sollte dies der Fall sein, muss die Uhr sofort zum Uhrmacher gebracht werden.

Doxa: M31 Mühle Glashütte: Rasmus 2000 RSW: Diving Tool Chronograph
Der Enkel des Meeresforschers Jacques-Yves Cousteau,
Fabien Cousteau, trägt bei seiner Mission 31 im US-
amerikanischen Unterwasser-
labor Aquarius eine Doxa Sub Taucheruhr. Die den ganzen Oktober andauernde Mission ist die bisher längste. Auch Doxa stellt einen Rekord für die am längsten und kontinuierlich unter Wasser verwendete Taucheruhr auf. Im 44-Millimeter-Titangehäuse arbeitet ein Eta 2824. Die Uhr ist bis 1000 Meter wasserdicht, mit einer Non-Decompression-Tabelle auf der einseitig dreh-
baren Lünette ausgestattet und mit einem Titanarmband mit Tauchverlängerung erhältlich. Der auf 331 Exemplare limitierte Zeitmesser kostet 2.890 Euro, 31 Stück werden zur Unterwassermission mitgenommen.
Wer mit dem neuen Modell Rasmus 2000 von Mühle-Glashütte taucht, braucht keine zusätzlichen Gewichte. Das Be-
schweren übernimmt die 44 Millimeter große und 17,5 Milli-
meter hohe Edelstahluhr ganz allein – vor allem in der 257 Gramm schweren Version mit fünfreihigem Stahlgliederband. Die abgebildete Variante mit Kautschukarmband verfügt ebenfalls über eine Falt-
schließe mit Tauchver-
längerung. Die Taucheruhr wurde in Zusammenarbeit mit den Forschungstauchern der Universität Rostock entwickelt und kann dank verschraubter Krone und 3,5 Millimeter dickem Saphirglas bis in 2000 Meter Tiefe tauchen. Das derart vor Wassereinbruch geschützte Sellita SW 200 mit diversen Glashütter Bauteilen ist wegen eines Weicheisen-Innengehäuses zusätzlich vor Magnetfeldern gefeit. Mit Kautschukband kostet die Taucheruhr 2.400 Euro.
Der Diving Tool Chronograph der noch unbekannten Schweizer Uhrenmarke RSW verfügt über ein riesiges 53,6 Millimeter großes Edelstahlgehäuse mit PVD-Beschichtung. Das Automatikkaliber Eta-Valjoux 7750 ist dank der verschraubter Krone und Drücker besonders geschützt. Darüber hinaus ist der Stopper mit einer einseitig drehbaren Lünette ausgestattet und bis 300 Meter vor eindringendem Wasser geschützt. Das Schwergewicht kostet 3.995 Euro.

Die T1 der Frankfurter Uhrenmarke Sinn mit der sogenannten AR-Trockenhaltetechnik ist besonders gut gegen Feuchtigkeit geschützt. Eine Trockenkapsel, die mit Kupfersulfat gefüllt ist, bindet die Feuchtigkeit im Innern der Uhr und verhindert, dass das beidseitig entspiegelte Saphirglas auch bei starken Temperaturschwankungen beschlägt.

SINN: T1 Ein Spezialöl und andere Vorkehrungen sorgen für einen großen Temperatureinsatzbereich von -45 bis +80 Grad Celsius. Interessant ist auch das Innenleben: Zum Einsatz kommt ein automatisches Soprod A10-2A. Sinn nimmt mit der 45 Millimeter großen T1 seine Tradition der Titantaucheruhren wieder auf. Titan eignet sich durch seine hohe Salzwasserbeständigkeit besonders für Taucheruhren. Das Material ist zudem sehr leicht: Die Uhr wiegt nur 71 Gramm ohne Armband. Die Taucherlünette ist außerdem mit der sogenannten Tegiment-Technik gehärtet, sodass der exponierte Teil des Gehäuses extrem kratzfest ist. SINN: T1 NachtansichtDie Lünette wurde so befestigt, dass sie auch bei harten Schlägen nicht abspringen kann, sie ist einseitig drehbar und zusätzlich gegen unbeabsichtigtes Verstellen gesichert. Der Sicherheit dienen auch zwei Design-Elemente: Der fürs Tauchen wichtige Minutenzeiger ist in Pfeilform gestaltet und unterscheidet sich so deutlich vom Stundenzeiger. Darüber hinaus gibt es eine Farbkodierung der Leuchtmasse: Die zusammen gehörenden Minutenzeiger und Nullindex des Drehrings leuchten gelbweiß. Der abgerundete Stundenzeiger sowie die Stundenindexe leuchten grünlich.Die T1 ist bis 1000 Meter wasserdicht und kostet 2.690 Euro mit Silikonband.


Gute Ablesbarkeit unter Wasser

Enorm wichtig – sowohl für Hobby- als auch Berufstaucher – ist neben der Robustheit und Druckfestigkeit vor allem eine gute Ablesbarkeit unter Wasser. Zudem sollte der Taucherdrehring leicht zu bedienen und in der Tiefe gut abzulesen sein. Denn schon in zehn Metern Wassertiefe kann es richtig dunkel sein. Leuchtmasse auf Zeigern und dem Drehring sind somit unerlässlich. Ebenso kann die Luft, die sich unter dem Glas befindet, bei schräger Draufsicht unter Wasser zu Spiegelungen führen, und so die Ablesbarkeit verschlechtern oder gar unmöglich machen. Gläser bei Taucheruhren sollten daher immer entspiegelt sein.

 

TAG Heuer: Aquaracer 500 M Calibre 16

Nur wenige Taucher kommen jemals in Tiefen von mehreren Hundert Metern. Wer doch so weit sinken sollte, kann seine TAG Heuer Aquaracer 500 M Calibre 16 mitnehmen. Sie wird auf einen Druck von 50 Bar geprüft und besitzt ein Heliumventil, das ins Gehäuse eingedrungenes Gas beim Auftauchen langsam entweichen lässt. Als professionelle Taucheruhr besitzt die neue Aquaracer eine einseitig drehbare Keramiklünette mit Leuchtpunkt, stark leuchtende Zeiger und Indexe sowie griffige Lünettenreiter, die das Einstellen des Drehrings auch mit Tauchhandschuhen ermöglichen. Angetrieben wird die Taucheruhr vom Eta-Valjoux 7750. Die 3.200 Euro teure Uhr gibt es sowohl mit Kautschuk- als auch mit Edelstahlband.

 

Salzwasser ist aggressiv

Salzwasser ist aggressiv und kann das Material der Uhr spröde und brüchig machen. Deshalb sollte das Gehäusematerial salzwasserbeständig sein. Bei Stahl wird die Beständigkeit mit dem PRE-Wert (pitting restistance equivalent, also Lochfraßbeständigkeit) angegeben. Je höher dieser Wert ist, desto beständiger ist die Uhr. Ein Wert von 32 wird als seewasserbeständig eingestuft. Der häufig verwendete Gehäusestahl 316L liegt bei einem PRE-Wert von maximal 26. Deshalb sollten diese Gehäuse nach jedem Meerwassereinsatz mit Süßwasser abgespült werden. Rolex verwendet den Stahl 904L, der mit einem PRE-Wert von 35 bereits salzwasserbeständig ist. Sinn verwendet einen U-Boot-Stahl, der es auf einen PRE-Wert von 38 bringt. Noch besser ist natürlich das völlig salzwasserbeständige Titan.

Linde Werdelin: Oktopus II Moon Black Die neue auf 47 Stück limitierten Oktopus II Moon Black der dänischen Uhrenmarke Linde Werdelin besitzt ein DLC-beschichtete Titangehäuse, das 44 mal 46 Millimeter misst und einem Druck bis 30 Bar standhält. Die selbst entwickelte und gefertigte Mondphasenanzeige wird auf ein Eta 2892 aufgesetzt und ist fotorealistisch mit stark leuchtenden Scheiben umgesetzt. Indexe, Stundenziffern und Zeiger sind mit ausreichend Leuchtmasse belegt. Für 10.500 Euro wird Tauchern die nächste Vollmondphase angezeigt.

Eine Verstellmöglichkeit des Armbandes ist ebenfalls für Taucheruhren sinnvoll: Im kalten Wasser benötigt man einen Taucheranzug und hier muss das Armband verlängert werden. Entweder kann die Verlängerung ausgeklappt und stufenlos verstellt oder die Weite bei einem Kautschukband mit Dornschließe flexibel verstellt werden.

Longines: HydroConquest Chronograph Mido: Multiford Two Crowns Brown Stowa: Prodiver Limette
Der HydroConquest Chronograph von Longines ist mit einem Edelstahl- oder Kautschukband erhältlich, wobei beide Varianten mit einer doppelt gesicherten Falt-
schliesse und Tauchver-
längerung ausgestattet sind. Für eine Taucheruhr unerlässlich, sind die mit Superluminova beschichteten Zeiger, die einseitig drehbare Lünette, der verschraubte Gehäuseboden sowie die ver-
schraubte Krone mit seitlichem Kronenschutz. Ebenso die Druckfestigkeit von 30 Bar bietet für Taucher ausreichend Reserve. Der Edelstahlstopper erhält nun auch das Automatik-
kaliber Eta-Valgranges A08.231, das 2010 exklusiv für Longines entwickelt wurde. Für 1.600 Euro steht einem Tauchgang nichts im Weg.
Auch das braune Kautschukband der Multifort Two Crowns Brown von Mido ist mit einer Bandverlängerung zum Tauchen ausgestattet. Im Innern des Edelstahlgehäuses mit roségoldfarbener PVD-Beschichtung tickt das Automatikkaliber Eta 2836-2. Die Krone bei 2 Uhr ist für die Einstellung des Höhenrings zuständig, die Krone bei 4 Uhr dient der Einstellung der Zeit und dem Aufzug. Beide Kronen sind verschraubt. Die Indexe auf dem braunen Zifferblatt sowie die Zeiger sind mit Superluminova belegt. Die bis 20 Bar druckfeste Uhr ist kostet 930 Euro. Stowa präsentiert eine neue Variante seiner Prodiver-Linie mit schwarzem Zifferblatt und leuchtend grünen Sekunden- und Minutenzeigern. Diese beiden Zeiger sind unerlässlich für einen sicheren Tauchgang. Die Uhr wird vom Eta 2824 mit automatischem Aufzug angetrieben. Die einseitig drehbare Lünette, das Heliumventil, die verschraubte Krone und die Druckfestigkeit bis 100 Bar vervollständigen die Taucheruhr. Auch dieses Modell wird an einem Kautschukband mit Tauchverlängerung getragen und kostet 880 Euro.