Legenden: Alberto Santos Dumont und Santos de Cartier
Eine der ältesten Armbanduhren der Welt
Alberto Santos Dumont war nicht irgendein Pilot: Er war besessen vom Fliegen und widmete einen großen Teil seines Lebens der Erfindung und Perfektion von Fluggeräten. Quasi als Zufallsprodukt erfand der Pionier en passant die Armbanduhr. Seiner Vorstellung entsprechend sollte die Zeit bequem vom Handgelenk abgelesen werden können. Kein Geringerer als Louis Cartier setzte seine Vision um, die bis heute Gültigkeit trägt. Damit ist die Santos de Cartier die älteste Armbanduhr der Welt. Eine Leidenschaft mit vielen Höhenflügen, die auch vor der Gefahr von Bruchlandungen nicht Halt machte.

Der Name Alberto Santos Dumont (1873–1932) steht wie kein zweiter für den Traum vom Fliegen. Von Heißluftballons über Luftschiffen bis hin zu den ersten motorisierten Fluggeräten – der brasilianisch stämmige Privatier, Sohn eines Ingenieurs und Enkel des berühmten Pariser Juweliers Dumont, prägte die ersten Jahre der Luftfahrt entscheidend mit und bot spektakuläre Flugvorführungen über den Dächern seiner Wahlheimat Paris. In manchen Geschichtsbüchern wird er sogar als „Vater der Luftfahrt” bezeichnet.
Bereits von klein auf begeisterte sich Santos Dumont für Mechanik und Naturwissenschaften, später sollte er Chemie, Physik und Astronomie studieren. Sein besonderes Interesse weckten die kurz vor der Jahrhundertwende in Mode gekommenen Ballonfahrten. Bald kaufte er sich ein solches Fluggerät und, wie es die Legende weiß, nutzte er es als tägliches Fortbewegungsmittel. So soll der „Luftschiffer”, wie man jene Wagemutigen damals nannte, des öfteren durch den Triumphbogen geflogen sein, und wenn er in ein Restaurant ging, soll er es, sehr zum Amüsement der Bevölkerung, kurzerhand am Straßenrand angebunden haben.

Bald baute er selbst Luftschiffe, insgesamt elf Stück. Mit einem davon streifte er das Dach des Trocadero- Hotels und setzte es in Brand. Es gelang ihm aber auch, den „Deutsch-Preis” für Luftfahrzeuge, vom Großindustriellen Henry Deutsch de la Meurthe ausgelobt, für die Umrundung des Eifelturms zu gewinnen. Das Preisgeld stiftete der Philanthrop an bedürftige Pariser.
Während seiner Flugabenteuer stellte er fest, wie ungeschickt es war, zum Ablesen der Zeit die damals übliche Taschenuhr zu bemühen. Wie viel einfacher wäre es doch, diese direkt am Arm ablesen zu können, ohne die Hände vom Steuerknüppel zu nehmen.
Er wand sich an seinen Freund Louis Cartier. Sein Wunsch war dem begnadeten Designer Befehl, und in kürzester Zeit entwarf er eine der ersten Armbanduhren der Welt und die erste Fliegeruhr überhaupt.

Das quadratische Gehäuse brach mit dem allgegenwärtigen Rund und wurde mit einem Lederband am Arm befestigt. Römische Ziffern, die sich ebenso wie die Eisenbahnminuterie der Form anpassten, und zwei Breguet-Zeiger prägten die Erscheinung.

Ihren Jungfernflug trat die Santos de Cartier im Herbst 1907 beim 220-Meter-Flug mit Santos Dumonts Motor-Fluggerät „14 bis” an. Als die älteste, in Serie produzierte Armbanduhr befindet sie sich seither im Höhenflug. sz
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