1. Sauerland Klassik: Erster Tag der Oldtimer-Rallye
Vom 1. bis 3. Oktober 2015 findet in und um Attendorn im Sauerland die 1. Sauerland Klassik statt. Die Oldtimer-Rallye verzeichnet über 100 teilnehmende Teams und auch Chronos, UHREN-MAGAZIN und Watchtime.net sind mit zwei Redakteuren vor Ort.

Nach der Übernahme des Fahrzeugs und dem Bekleben des Autos folgten noch vor Beginn der Rallye die technische Abnahme des Mercedes-Benz 240 D, Baujahr 1976. Bei einem Rallye-Lehrgang mit dem mehrfachen Deutschen Rallyemeister Peter Göbel, der auch Veranstalter der 1. Sauerland Klassik ist, wurden noch einmal die einzelnen Bestandteile einer Rallye durchgegangen. Besonders wichtig aber sind “Die 5 Goldenen Rallye-Regeln”, mit denen Göbel vor allem Einsteigern die Teilnahme erleichtern wollte.
1. Goldene Rallye-Regel:
“Der Beifahrer hat immer Recht!”

Egal ob es darum geht, bei den einzelnen Wertungsprüfung einer Oldtimer-Rallye gut abzuschneiden oder diese erst einmal zu finden – es muss immer auf den eigenen Beifahrer gehört werden. Daran lässt Peter Göbel keine Zweifel aufkommen. „Der Fahrer ist wichtig”, betonte er beim Briefing, bevor es auf die Strecke ging. „Der Beifahrer ist aber noch ein bisschen wichtiger.” Dass es sich lohnt, auf den Beifahrer zu hören, konnte auch unser Team bereits am ersten Tag feststellen: Als die zwei Redakteurinnen nach dem Anführen einer Kolonne plötzlich allein fuhren, kamen zuerst Zweifel auf, doch schon an der nächsten Kreuzung zeigte sich: Sie sind als einzige richtig gefahren. Am Straßenrand standen zahlreiche Zuschauer und fotografierten begeistert das Auto.
2. Goldene Rallye-Regel:
“Niemals aus der Ruhe bringen lassen!”

Dass beim Navigieren mit Chinesenzeichen (die Richtungsanweisung über Pfeile im Roadbook) in unbekanntem Gebiet und bei der ersten Teilnahme an einer Oldtimer-Rallye nicht alles glatt läuft, ist klar. Und auch Experten wissen: Wenn es zu einer nicht gekennzeichneten Umleitung kommt oder einer nicht vorhersehbaren Verzögerung, zum Beispiel einer Tierherde auf der Fahrbahn, kann schon einmal Panik aufkommen. Schließlich will niemand als Letzter im Ziel eintreffen. Doch ob man sich nun verfahren oder mit etwas anderem zu kämpfen hat, Panik hilft auf der Straße niemandem. „Dann drehen wir eben wieder um und fahren zurück”, antwortete auch die Fahrerin unseres Redaktionsteams, als es mal nicht rund lief.
3. Goldene Rallye-Regel
“Gute Vorbereitung ist der halbe Sieg!”

Bevor um 14 Uhr der erste Wagen auf dem Alten Markt in Attendorn durch den Starbogen fuhr, gab es für alle Teilnehmer noch ein Fahrerbriefing in der evangelischen Erlöserkirche der Stadt. Dort wurden die Goldenen Rallye-Regeln vorgestellt, letzte Fragen beantwortet und der Aufbau des Roadbooks erklärt. Das Roadbook ist für die Teilnehmer während der Fahrt eine heilige Bibel. Die Eröffnungsrede in einer Kirche stattfinden zu lassen, war somit der richtige Ort. Zu diesem Zeitpunkt hielt jedoch keiner der Rally-Teilnehmer das Roadbook zum ersten Mal in der Hand, im Gegenteil: Einige hatten sich kritische Stellen bereits markiert, während andere Rallye-Teams sich die Durchschnittsgeschwindigkeiten bestimmter Wertungsprüfungen vorab ausrechneten. Doch ob auf dem Tacho des eigenen Oldtimers eine Geschwindigkeit von 12 km/h überhaupt ablesbar ist, bleibt fraglich. Unerlässlich ist auch die Wahl der Stoppuhr – aber mehr dazu in der nächsten Regel.
4. Goldene Rallye-Regel
“Weniger ist oft mehr!”

Neben den verschiedenen Alterklassen sind bei der 1. Sauerland Klassik, wie bei allen anderen Oldtimer-Rallyes auch, verschiedene Meinungen zum Thema Zeitmessung vertreten: Während einige gerne möglichst genau fahren wollen und der sportliche Ehrgeiz im Vordergrund steht, sind für andere eher die Historie und das Ursprüngliche wichtig.

Entsprechend unterschiedlich gehen die Teilnehmer auch an den Start: Einige Armaturenbretter sind mit elektrischen Kilometerzählern und entsprechenden Stoppuhren ausgestattet, während andere Teams auf mechanische Chronographen setzen. Für letztere gibt es die Kategorie der “Sanduhrklasse”, die bei den Wertungsprüfungen einen kleinen Zeitbonus erhält. Zu dieser stolzen Truppe gehört natürlich auch unser Team, das mit dem Noramis-Chronographen von Union Glashütte und dem Rallye-Chronographen von Sinn Spezialuhren stoppt.
5. Goldene Rallye-Regel
“Jeder konzentriert sich auf seine Aufgabe!”

… ok, Veranstalter Göbel beschränkt sich in seinem Lehrbuch auf die vier oben genannten Regeln. Doch unser Rallye-Team machte bereits am ersten Tag die Erfahrung, dass es unerlässlich ist, sich an die Aufgabenteilung zu halten – und ernannte das zur fünften Goldenen Rallye-Regel. Nachdem Melissa Gößling, Redakteurin beim UHREN-MAGAZIN, und Sophia Kümmerle, Transaction Editor bei Watchtime.net, sich bei der ersten Wertungsprüfung noch unsicher waren, ging es von da an immer besser: Denn wenn der Beifahrer sich auf das Zählen des entsprechenden Countdowns konzentriert und der Fahrer die Strecke im Blick hat, ist das bereits die halbe Miete. Ob das auch bei den weitaus komplexeren Werteprüfungen hilft, die am zweiten Tag anstehen, erfahren Sie hier auf Watchtime.net. sk
Hier sehen Sie alle Artikel zur Oldtimer-Rallye:
- Die Vorbereitungen
- Tag 2: Schwierigere Wertungsprüfungen und der richtige Chronograph
- Tag 3: Das Finale