A. Lange & Söhne: Neuausrichtung

langeLaut eines Berichts des Magazins „Wirtschaftswoche” soll das plötzliche Ausscheiden Fabian Krones als CEO von A. Lange & Söhne daher begründet sein, dass sich Krone darüber geärgert haben soll, dass der Schweizer Mutterkonzern Richemont ihm den Jaeger-LeCoultre-Chef Jerome Lambert intern als Aufseher vor die Nase gesetzt habe. Lambert soll bereits ein Büro in Glashütte bezogen und sich in die Geschäfte eingemischt haben. Die „Wirtschaftswoche” berichtet außerdem, Lambert plane viele neue Modelle von Lange auf den Markt zu bringen – ebenso Modelle für weniger als 10.000 Euro. Eine Neuauflage limitierter Uhrenmodelle soll er ebenfalls geplant haben. Dies könnte Uhrensammler der ersten Modelle verärgern. Zudem soll es Überlegungen geben, Uhrwerkteile aus der Schweiz in Lange-Uhren einzubauen – bisher werden diese komplett in Glashütte gefertigt.
Außer Lange und Jaeger gehören dem Richemont-Konzern weitere Luxusmarken wie Cartier, IWC und Montblanc. Der Konzern verlor in den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres 2009/10 rund 16 Prozent an Umsatz zum Vorjahresvergleich. km

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich kann nur hoffen, dass Lange diesen Fehler nicht begeht!!!
    Hoffentlich bleibt man besonnen und unternimmt keine vorschnellen Änderungen in der Unternehmensstrategie, die man hinterher vielleicht bereut.
    Und Lambert sollte man schnellstmöglich wieder in sein einsames Tal in der Schweiz schicken, bevor er in Glashütte größeren Schaden anrichten kann.
    Sollten in Lange-Uhren schweizer Werke verbaut werden, bin ich die längste Zeit Sammler der Marke gewesen.

    Gruß
    Andreas

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  2. Kann das Richemont-Managment nicht verkraften, dass die Glashütter-Lange & Söhne bessere, schönere und hochwertigere Uhren als die Schweizer (IWC, Jäger) bauen? Es sieht so aus, dass Lange & Söhne mit schweizer Gründlichkeit kaputt gemacht wird. Ein schrecklicher Gedanke.
    Harry, Hofheim

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  3. Wird ein Unternehmen nicht von einem Unternehmer, sondern von einem Finanzinvestor geleitet, ist es eigentlich ganz normal, dass CEOs kommen und gehen. Auch lässt sich ein Finanzinvestor nicht von Gefühlsduseleien à la “Handmade in the idyllisch Erzgebirge by highly skilled blond and blauäugig Urururenkels of Ferdinand Adolph” leiten, sondern von knallharten Renditevorstellunge. Entweder bringt das Investment die erwartete Verzinsung, oder man muss sehen, was man tun kann. Wäre ja nochmal schöner, wenn man einen alten Namen erst mal hochpusht – und dann dümpelt der Profit vor sich hin oder bricht in Krisenzeiten sogar ganz ein, weil sich für das nun mal gewählte Höchstpreissegment zu wenig Käufer finden. Nönö, da meldet man erst mal ein bisschen Kurzarbeit an – der Staat hilft ja gerne. Ist die Kurzarbeits-Subventionierungsphase dann um, probiert man mal, ob die lange vernachlässigten Käuferschichten es vielleicht cool finden, für 5.000 bis 10.000 EUR eine L&S zu kaufen. Ob da ein JLC-Kaliber oder ein ALS-Werk drin tickt, ist doch zweitrangig. Wozu gehört man schließlich einer Unternehmensgruppe an? Ohne das technische Know-how aus der Schweiz und die finanzielle Starthilfe der damaligen Konzernmutter hätte es ALS ja ohnehin nicht geschafft, sich innerhalb von wenigen Jahren wieder in den Olymp der Haute Horlogerie hineinzukatapultieren. Also nicht über die bösen welschen Schweizer jammern, sondern einfach weiterhin ALS-Uhren kaufen oder – noch viel besser: das ganze Unternehmen kaufen! Die Familie an der Spitze sagt bestimmt nicht nein, wenn der Preis stimmt. Der stolze Käufer kann dann endlich wieder als Unternehmer agieren und Uhren ganz im Stile seiner Vorstellung von ALS produzieren.
    Grüsse vom VdJ

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