Designtrend: Natur und Uhr
Von der Natur inspirierte Zeitmesser von Cartier bis TAG Heuer
Urban Jungle heißt der Megatrend der Stunde. In coolen Cafés, zeitgemäßen Wohnungseinrichtungen und Event-Locations aller Art dominiert die Pflanze das Bild. Was machen Uhrendesigner aus dem Trend? Wir zeigen vier Uhren, die das Thema Natur ganz unterschiedlich umsetzen.

Es wuchert. Die Räume der Zivilisation, vor allem die stylischen urbanen, wachsen zu: mit Monsteras, mit begrünten Wänden, mit Ranken, die sich von Wänden zu Lampen schlängeln. Urban Jungle heißt der Megatrend der Stunde – und in diesem Jahr sahen wir auch die erste Uhr, aus der natürliches Grün wuchert. Sie stammt aus dem Hause H. Moser & Cie. und nennt sich passend Nature Watch.
Ihr Zifferblatt besteht aus Naturstein sowie Flechten, das Armband aus Gras – während die Lünette mit Schweizer Gewächsen bepflanzt ist und zweimal täglich gewässert werden muss. Das amüsante, 42 Millimeter große Unikat mit dem Handaufzugs-Manufakturkaliber HMC 327 stellt nicht wirklich ein Modell für nachhaltiges Uhrendesign dar, und die Uhr war auch nicht zum Kaufen gedacht, sondern dafür, rund um den Genfer Uhrensalon SIHH im Januar Aufmerksamkeit für eines der wichtigsten Themen unserer Zeit zu generieren. Sie ist aber doch ein hübsches Symbol für die Notwendigkeit, in allen Lebensbereichen an den Planeten und die Natur zu denken.

Dass auch der tropische Dschungel vor dem Handgelenk nicht Halt macht, beweist die Smalta Clara Colibri von Jaquet Droz (55.300 Euro), bei der sich ein Kolibri um das dezentrale Zifferblatt windet. Sein Federkleid ist in schimmernden Farbtönen gehalten; seine Rotnuancen gehen hier und dort in Grün über: Der Kolibri scheint mit dem Blattwerk des Regenwalds verwachsen. Die Handwerkskünstler bei Jaquet Droz haben sich für dieses Zifferblatt der Plique-à-jour-Emailtechnik bedient, die ein wenig an Kirchenfenster erinnert. Das Rotgoldgehäuse der 35 Millimeter großen Uhr ist mit 100 Diamanten besetzt; in ihrem Inneren läuft das kleinste Uhrwerk von Jaquet Droz, das automatische Kaliber 6150. Die Smalta Clara Colibri in Rotgold ist auf acht Exemplare limitiert; daneben gibt es eine ebenfalls auf acht Stück limitierte Variante in Weißgold mit Türkistönen.

Erstaunlich, aber dann auch wieder sehr attraktiv, ist die diskrete Botanisierung einer Uhrenikone, die von ihrem Geburtsmoment an dem Motorsport gewidmet war. Die Monaco von TAG Heuer, die in diesem Jahr 50 wird, kommt anlässlich ihres Geburtstags in fünf limitierten Versionen heraus. Deren erste zeigt auf ihrem Zifferblatt grüne Genfer Streifen. Die präsentieren sich
in einem Farbverlauf, der an die auslaufenden Chlorophyllnuancen von Pflanzenblättern denken lässt, während das Armband in passendem mattbraunem Vintage-Leder gehalten ist. 39 Millimeter misst das Edelstahlgehäuse, angetrieben wird die auf 169 Stück limitierte und 5.950 Euro teure Uhr vom automatischen Calibre 11, hinter dem das Sellita SW 300 mit Chronographenmodul von Dubois Dépraz steckt.

Im Uhrendschungel darf Cartier auf keinen Fall fehlen. Das Pariser Juwelierhaus wusste schon vor 100 Jahren, dass die üppigen tropischen Wälder einiges an Stilpotenzial bergen. Seit 1914 ist der Panther das klassische Cartier-Motiv schlechthin, durchdekliniert in sämtlichen erdenklichen Uhren- und Schmuckdesigns. Kein Wunder, dass er auch in diesem Jahr wieder einen großen Auftritt hat. Die Kunsthandwerker von Cartier bringen ihn in diversen Formen auf die Uhr – etwa als goldenen Kopf, der das 22 Millimeter große Uhrengehäuse aus Gelbgold samt Diamanten und innen liegendem Quarzwerk fest im Griff hat. Die 22 Millimeter kleine Uhr mit brillantbesetzter Lünette kostet 27.400 Euro. mbe
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