A. Lange & Söhne: schöne Verzierungen
Kunstwerke aus Glashütte
Was macht eine Uhr teuer? Ein Faktor sind aufwendige Werkverzierungen, besonders, wenn Sie von Hand vorgenommen werden. A. Lange & Söhne dekoriert besonders schön.
Handgravur

Der handgravierte Unruhkloben ist eine Glashütter Spezialität, die nur noch wenige Marken vor Ort beherrschen. Auf der Oberfläche dieses Bauteils prangen meist florale Ornamente. Die Gravuren werden normalerweise mit Gold ausgelegt. Beim Sondermodell anlässlich der vor 25 Jahren erstmals vorgestellten Lange 1 haben die Graveure die Zahl 25 im Stil des berühmten Lange-Großdatums integriert und die Gravuren in der Jubiläumsfarbe Blau lackiert. Die Feder der Schwanenhals-Feinregulierung und das Deckplättchen des Ankerrads bekommen eine Flachpolitur, indem die Teile zwei Stunden lang von Hand in Form einer Acht auf verschiedenen Diamantfolien bewegt werden.

Sonnenschliff

Eine weitere regionale Besonderheit stellt der Glashütter Sonnenschliff dar. Er kommt bei Sperrrad und Kronrad zum Einsatz. Die Verzierung besteht aus feinen Strichen, die von innen nach außen verlaufen – und zwar im Gegensatz zum herkömmlichen Sonnenschliff in deutlich geschwungener statt gerader oder fast gerader Form. Die Striche sind entweder durchgezogen oder in mehrere konzentrische Bahnen unterteilt. In beiden Fällen wandern, wenn sich der Lichteinfall ändert, die Reflexionen auf der Oberfläche scheinbar im Kreis. Der Glashütter Sonnenschliff entsteht, wenn sich das Werkstück und die zur Herstellung verwendete Schleifscheibe in entgegengesetzte Richtungen drehen. Im Gegensatz dazu trägt die Platine einen Glashütter Bandschliff mit einer wellenartigen Anmutung.

Verschraubte Chatons

Goldchatons dienen den Lagersteinen als Futter. Früher war das wichtig, um das Höhenspiel der Räder und Triebe einzustellen. Heute hat das Bauteil vor allem dekorative Funktion. Verschraubte Goldchatons findet man ausschließlich bei sehr hochwertigen Uhren. Man kann sich leicht vorstellen, wie lange es dauert, den Chaton und die Schrauben zu polieren, die Schrauben thermisch zu bläuen, bis sie die die genaue Farbe der anderen Schrauben zeigen, und die Teile zu montieren. Beim Tourbillon sieht man am Unruhkloben eine weitere Besonderheit, die sogar Lange nur bei komplizierten Uhren verbaut: einen Diamantdeckstein.

Reliefgravur

Die limitierten Sondereditionen namens Handwerkskunst veredelt Lange mit zusätzlichen Dekorationstechniken: Hier nehmen die aufwendigen Reliefgravuren auf den Brücken das Sternenthema des Emailzifferblatts wieder auf. Zusätzlich erhält die Oberfläche der Platine wie bei alten Taschenuhren eine Körnung durch die Tremblage-Technik. In diesem Chronographenwerk findet man zudem besonders viele Stahlteile wie Federn und Hebel, die bei Lange einen Strichschliff erhalten. Wie die Brücken und Platinen bekommen die Stahlteile anglierte, also auf exakt 45 Grad angeschrägte Kanten, die von Hand poliert werden. Denn die gewünschte präzise und kantige Form der Innenecken kann keine Maschine erzeugen.

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