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3 typische Uhren von Tutima

Tutima: Manufaktur für Flieger
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Die Fliegeruhrenmarke Tutima kehrte 2011 nach Glashütte zurück und baut heute neben den Nachfolgern wichtiger Modelle der eigenen Geschichte auch richtige Manufakturuhren.
Die 1927 in Glashütte entstandene Marke Tutima setzte schon früh auf die Armbanduhr. Zwei Modelle wurden im Laufe der Geschichte besonders berühmt: der erste Fliegerchronograph von 1941 und der Military Chronograph, der 1984 zur offiziellen Pilotenuhr der NATO wurde. Von 1945 bis 2008 war Tutima im niedersächsischen Ganderkesee ansässig, kehrte aber dann nach Glashütte zurück, wo heute alle Uhren gefertigt werden. Neben den gezeigten Modellen sind das vor allem weitere Sport- und Manufakturuhren und die modernelegante Saxon One.

Tutima Uhr #1: Grand Flieger Classic

Die Serie Grand Flieger Classic bezieht sich auf den Tutima-Fliegerchronographen von 1941: An das historische Vorbild erinnern die Zeigerform, die gerändelte Drehlünette mit roter Markierung, die Typografie der Ziffern sowie die Form von Gehäuse und Drückern. Ein reines Retromodell will die Grand Flieger Classic aber nicht sein. Für etwas Modernität sorgt das namensgebende 43 Millimeter große Gehäuse, das das Vorbild um vier Millimeter überragt. Auch die roten Zeiger für Stoppsekunde und -minute und die fetteren Zahlen wirken zeitgemäß. Das Edelstahlgehäuse ist mit verschraubter Krone sogar bis 200 Meter wasserdicht. Durch den Saphirglasboden lässt sich das Kaliber Tutima 320 betrachten, das auf dem Eta-Automatikkaliber Valjoux 7750 basiert. Um die Glashütte-Regel zu erfüllen und den prestigeträchtigen Herkunftsort auf das Zifferblatt schreiben zu dürfen, muss Tutima 50 Prozent der Wertschöpfung am Werk vor Ort erbringen. Dazu gehört der der graue, skelettierte Rotor mit Goldsiegel genauso wie die geänderte Feinregulierung und der Glashütter Streifenschliff auf den Brücken. Außerdem erhält die Uhr in der Glashütter Sternwarte für ihre Präzision ein deutsches Chrononometerzertifikat. Mit Lederband kostet die Grand Flieger Classic 3.900 Euro.

Tutima Uhr #2: M2

Die Linie M2 ist Tutimas Neuinterpretation des NATO-Fliegerchronographen. Diese Uhr war in den 1980er Jahren auf eine Ausschreibung der deutschen Luftwaffe entstanden. Heute wie damals fällt vor allem das Gehäuse mit seinen versenkten Drückern und den geschlossenen Bandanstößen auf. Die Stundenzahlen befinden sich wie beim Vorbild auf dem Rehaut und werden von Balkenindexen auf dem Zifferblatt unterstützt. Auch die Chronographenzähler folgen der roten Kennzeichnung, und den zentralen Minutenstoppzeiger hebt eine Flugzeugsilhouette hervor. Aber auch bei diesem Modell bringt Tutima durch ein zeitgemäßes Zifferblattdesign Schwung in den Achtzigerjahre-Entwurf. Wer sich mit Uhren auskennt, hat sicher schon beim zentralen Minutenzähler gestutzt, denn dieses Merkmal starb mit dem beliebten Kaliber Lemania 5100 aus. Tutima hat diese Besonderheit zusammen mit der 24-Stunden-Anzeige des Lemania-Werkes durch eine Umkonstruktion des Valjoux 7750 erreicht. Hier muss man allerdings auf Einblicke in das nun als Kaliber Tutima 521 firmierende Werk verzichten. Denn wie beim Vorbild sorgt ein weicheisenmagnetisches Innengehäuse für einen weitreichenden Magnetfeldschutz. Das Gehäuse misst 46 Millimeter, besteht aus Reintitan mit perlgestrahlten Oberflächen, die Reflexionen verhindern, besitzt eine verschraubbare Krone und ist bis 300 Meter wasserdicht. Die großflächigen Drücker bieten den Fingern durch eine geriffelte Neopren-Einlage noch besseren Halt. Zur Profi-Toolwatch passt das Armband aus Kevlar, mit dem das Modell 4.500 Euro kostet.

Tutima Uhr #3: Patria Power Reserve

2011 stellte Tutima nach dem Umzug seine erste in Glashütte konstruierte und gebaute Uhr, eine komplizierte Minutenrepetition, vor. Danach folgten weitere Zeitmesser mit Manufakturwerken, die an ihrem klassisch-eleganten Äußeren und oft einem Goldgehäuse zu erkennen sind. Auch die lanzenförmigen handgemachten Zeiger weisen schon auf extrem Hochwertiges hin. Beim Werk folgt Tutima dann auch der feinen Glashütter Tradition: große Dreiviertelplatine, verschraubte Goldchatons, Glashütter Gesperr, Sperrrad und Kronrad mit Glashütter Sonnenschliff und eine große Schraubenunruh mit Gewichten für die Feinregulierung. Bei der Patria Power Reserve kommt noch ein Planetengetriebe im Käfig aus Edelstahl für die Gangreserveanzeige hinzu. Im 43 Millimeter Roségoldgehäuse kostet die Uhr 16.500 Euro.jk