3 typische Uhren von Union Glashütte

Die Marke setzt auf Tradition, Design, Mechanik und faire Preise

Union Glashütte hat sich auf die Fahnen geschrieben, Uhren mit gelungenem Design, leistungsfähigem Mechanikwerk und oft mit kleinen Zusatzfunktionen zu einem vernünftigen Preis anzubieten. Die Marke verwendet für ihre Zeitmesser ausschließlich mechanische Werke. Sie ist aber keine Manufaktur im klassischen Sinne, die alle wichtigen Werkteile wie Platinen und Brücken selbst fertigt, sondern bezieht Rohwerke aus der Schweiz. Das bringt den Vorteil mit sich, dass die Kosten in der Fertigung weit niedriger sind, als wenn man von Grund auf eigene Kaliber entwickeln und fertigen würde – ein Vorteil, der sich positiv auf die Preisgestaltung der fertigen Uhren auswirkt. Die Eigenleistung ist jedoch beachtlich, sodass die Marke den Anforderungen der Glashütter Regel, nach der mehr als 50 Prozent der Wertschöpfung am Werk in Glashütte stattfinden müssen, mehr als ­gerecht wird.

Modell #1 von Union Glashütte: Belisar Chronograph

Union Glashütte: Belisar Chronograph, cremefarbenes Zifferblatt, braunes Lederband
Union Glashütte: Belisar Chronograph, cremefarbenes Zifferblatt, braunes Lederband

Die Modelllinie Belisar zeigt, wie viel ­Uhrmacherei und aufwendige ­Konstruktion in den Uhren von ­Union Glashütte stecken. Von aufgeschraubten Gehäuseflanken über Gold- oder Karbonlünetten bis hin zu verbesserten Chronographenwerken mit langer Gangreserve: Hier gibt es viel Uhr fürs Geld. Der Belisar Chronograph zeigt sich im Retro-Look mit elfenbeinfarbenem Zifferblatt. Neben feinen arabischen Zahlen zieren das Zifferblatt eine Eisenbahnminuterie und eine Tachymeterskala. Der Mehrwert entsteht hier nicht nur durch das auf 60 Stunden Gangreserve verbesserte und veredelte Automatikkaliber Valjoux 7753, sondern auch durch die abnehmbaren und mit Schrauben gesicherten Flanken, die sich im Servicefall komplett tauschen lassen, um der Uhr wieder ein strahlendes, kratzerfreies Äußeres zu verleihen. Das 44 Millimeter große Gehäuse aus Edelstahl hält bis zehn Bar dicht und gibt sich so robust. Mit 2.370 Euro liegt der Belisar Chronograph wie die meisten Union-Uhren im Einstiegsbereich von 1.000 bis 3.000 Euro.

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Modell #2 von Union Glashütte: Noramis Datum

Union Glashütte: Noramis Datum mit Lederband und hellem Zifferblatt
Union Glashütte: Noramis Datum mit Lederband und hellem Zifferblatt

Die Linie Noramis steht für Retro-Eleganz, die Modelle wollen stilvolle Alltagsbegleiter sein. Dazu gehören bei der Noramis Datum das ­gewölbte silberfarbene Zifferblatt, die roségoldfarben beschichteten Zeiger und Indexe sowie das hochgewölbte Saphirglas. Und auch die Abmessungen mit unter zehn Millimetern Höhe und 40 Millimetern Durchmesser bleiben wie bei historischen Uhren dezent. Mit beid­seitig entspiegeltem Saphirglas, Leuchtmasse auf den Zeigern und einer Wasserdichtheit bis 100 Meter vernachlässigt Union aber nicht die Funktionalität. Auch die äußerlich reduzierte und aufgeräumte Noramis Datum kann mit einem verbesserten Werk aufwarten: Das moderne Automatikkaliber UNG-07.01 ist aus dem bestehenden Eta 2892 entwickelt worden. Der Werkespezialist Eta gehört wie Union zur Swatch Group und liefert die Rohwerke. In Glashütte geht die Arbeit weiter: Die hier ankommenden Einzelteile werden nach der Eingangskontrolle bearbeitet, veredelt und zu kompletten Uhrwerken zusammengebaut. Ein wichtiges Teil, den Rotor für den Automatikaufzug, stellt Union komplett selbst her. Die gelieferten Rohteile wie Automatikbrücke, Räderbrücke und Unruhkloben dekorieren die Mitarbeiter mit Glashütter Streifenschliff beziehungsweise kreisförmiger Perlage. Mit Preisen ab 1.860 Euro bleibt die Noramis Datum trotzdem günstig.

Modell #3 von Union Glashütte: 1893 Johannes Dürrstein Edition

Union Glashütte: 1893 Johannes Dürrstein Edition
Union Glashütte: 1893 Johannes Dürrstein Edition

Der Name der Uhrenlinie 1893 erinnert an das Jahr der Firmengründung durch Johannes Dürrstein. ­Jedes Modell greift ein traditionelles Merkmal Glashütter Uhrmacherei auf: die kleine Sekunde, das dezentrale Zifferblatt, die Regulator- und Gangreserveanzeige. Dank einem eigenen Werkmodul kann Union die Anzeigen beliebig platzieren – ein kleiner Trick mit großer Wirkung. Bei der 1893 Johannes Dürrstein Edition ist Union noch einen Schritt weiter gegangen: In ihr tickt ein neues Handaufzugswerk, das von Union über zwei Jahre entwickelt wurde. Das Kaliber UNG-56.01 weist Merkmale Glashütter Uhrwerke wie die Dreiviertelplatine und den typischen Streifenschliff auf. Auf eine Gravur des Unruhklobens verzichtet die Marke; stattdessen ziert die Dreiviertelplatine eine Goldgravur. Dafür wird die Platine zunächst komplett vergoldet und mit dem Glashütter Streifenschliff verziert. Bevor der Galvaniseur die Platine im nächsten Schritt rhodiniert, trägt er auf der Gravur einen schwarzen Schutzlack auf, der nach der Galvanisierung wieder entfernt wird. Neben den optischen Besonderheiten verfügt das Handaufzugskaliber über eine 60-stündige Gangreserve, deren Anzeige sich auf dem Zifferblatt bei fünf Uhr befindet. Union bezeichnet das eigens konstruierte Uhrwerk jedoch nicht als Manufakturkaliber, da die Marke – trotz der erheblichen Eigenleistung – bei allen Komponenten auf die Konzernschwester Eta zurückgreift. Das Werk wird von einem 41 Millimeter großen Edelstahlgehäuse geschützt. Auf dem mit weißem Emaillack überzogenen Zifferblatt finden außerdem eine kleine Sekunde bei der Neun und ein Datumsfenster bei der Drei Platz. Die exklusive Mechanik mit Gang­reserveanzeige kostet, man ahnt es schon, moderate 2.350 Euro. jk

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Produkt: Download Einzeltest: Union Glashütte 1893 Große Sekunde
Download Einzeltest: Union Glashütte 1893 Große Sekunde
Die Chronos nimmt die Glashütte Original 1893 Große Sekunde unter die Lupe.

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