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6 besonders kratzfeste Uhren

Sinn Spezialuhren: EZM 1.1S
© PR
Sind Sie auf der Suche nach einem Zeitmesser, dem Tischkanten und raue Wände nichts anhaben können? Wir stellen sechs besonders kratzfeste Modelle vor. Kriterien wie eine hohe Kratzfestigkeit der verwendeten Materialien werden meist mit bestimmten Einsatzzwecken in Verbindung gebracht: Natürlich brauchen Piloten oder Taucher besonders robuste Zeitmesser. Aber auch im Büro, bei der Gartenarbeit oder in der Küche erhalten Gehäuseoberflächen schnell Kratzer. Das mindert nicht nur den Wert, sondern auch die Freude beim Blick auf die Uhr.
Die Cerachrom-Lünette von Rolex besteht aus kratzfester Keramik © Rolex
Heutzutage gibt es eine große Bandbreite an Materialien für Gehäuse, Lünette und Armband. Traditionell kommen Goldlegierungen und vor allem Edelstahl zum Einsatz. Letzterer wird aufgrund seiner Eigenschaften häufig für Sportuhren verwendet, aber auch er ist nicht vor Kratzern gefeit. Das regelmäßige Ausbessern solcher Schönheitsfehler ist kostenintensiv und auch nicht unbegrenzt möglich. Eine Alternative stellen kratzfeste Materialien wie Keramik oder spezielle Veredelungsverfahren für Edelstahl dar, die diesen noch widerstandsfähiger machen. Dabei muss man nicht unbedingt tief in die Tasche greifen: In fast jeder Preiskategorie gibt es Uhrenhersteller, die innovative Lösungen anbieten. Manch einer, wie Damasko zum Beispiel, macht das neue Material sogar zu seinem Markenzeichen. Das Angebot ist vielfältig und beschränkt sich nicht nur auf sportliche Zeitmesser. Eines ist sicher: Diese Uhren werden nicht nur beim Kauf wie neu aussehen.

Kratzfeste Uhr #1: Hublot Big Bang Integrated Ceramic

Hublot Big Bang Integrated Ceramic Sky Blue © Hublot
Ein besonders kratzfestes Material, das seit einigen Jahren verstärkt in der Uhrenwelt auftritt, ist Keramik. Der Werkstoff sieht nicht nur lange wie neu aus, sondern nimmt auch die Temperatur der Haut an und liegt somit angenehm am Arm. Hublot nutzt den vielseitigen Werkstoff in zahlreichen Modellen. Am konsequentesten kommt er in der Big Bang Integrated Ceramic zum Einsatz, wo nicht nur die Lünette beziehungsweise das ganze Gehäuse, sondern auch das Armband aus Keramik besteht. Den Antrieb besorgt das automatische Manufaktur-Chronographenkaliber HUB1280 "Unico" mit Flyback-Funktion und drei Tagen Gangreserve. Der Name "Integrated" bezeichnet das direkt am Gehäuse ansetzende Keramikband, dessen Glieder aufwendig facettiert sind und sehr schön mit dem Licht spielen. Alle Farbvarianten kosten 25.200 Euro.

Kratzfeste Uhr #2: Sinn Spezialuhren U50 DS

Sinn Spezialuhren: U50 DS © PR
Wo wären robuste, kratzfeste Materialien von größerem Nutzen als bei den Modellen, die von Polizei, Militär, Feuerwehr und Rettungskräften getragen werden? Das 41 Millimeter große Gehäuse der U50 DS von Sinn Spezialuhren, in dem ein mechanisches Ankerwerk SW 300-1 mit Automatikaufzug arbeitet, besteht aus U-Boot-Stahl, das Gehäuse und der Drehring ist im sogenannten Tegiment-Verfahren gehärtet. Im Set mit robustem Silikonband kostet die auf 1000 Exemplare limitierte je 2.870 Euro.

Kratzfeste Uhr #3: Seiko Prospex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation

Seiko SLA073 Prospex 1968 Diver’s Modern Re-interpretation © Seiko
Die japanische Manufaktur Seiko stattet viele ihrer Sportuhren, egal ob aus Edelstahl oder Titan, mit einem sogenannten Super-Hard Coating aus, um sie vor Gebrauchsspuren zu schützen. Der Begriff ist allerdings irreführend, da das Basismaterial nicht beschichtet, sondern in einem Vakuum ionisiert wird, was die Materialeigenschaften verbessert. Diese Technik kommt beispielsweise bei der 1968 Diver’s Modern Re-interpretation - oder kurz:  Referenz SLA073 - zum Einsatz. Die 42,6 Millimeter große, bis 200 Meter wasserdichte Edelstahl-Taucheruhr mit Manufaktur-Automatikkaliber 8L35 kostet 3.000 Euro. Das Super-Hard Coating erstreckt sich erfreulicherweise auch auf das Armband mit Sicherheitsfaltschließe mit Tauchverlängerung.

Kratzfeste Uhr #4: Rado Captain Cook High-Tech Ceramic

Rado: Captain Cook High-Tech Ceramic Diver, Plasmakeramik © PR
Die Captain Cook High-Tech Ceramic von Rado kommt mit einem Gehäuse und Armband aus Plasmakeramik, die dank Zufuhr von Gasen bei großer Hitze in einem patentierten Verfahren eine metallisch glänzende Oberfläche erhält. Die Tauchzeitskala ist aus Keramik gefertigt und damit ebenfalls leicht und kratzfest. Für den Lünettenkorpus verwendet Rado gehärteten Edelstahl, sodass die Captain Cook ein robuster Begleiter am Handgelenk ist. Im Innern der 43 Millimeter großen und bis 30 Bar druckfesten Taucheruhr arbeitet das Automatikkaliber R736, eine hochwertig ausgestattete Version des Eta-Kalibers C07 mit skelettierten Oberflächen, Zierschliffen, aufwendigerer Reglage und Nivachron-Spirale aus einer magnetfeldresistenten Titanlegierung. Kostenpunkt für die Referenz R32144202: 3.950 Euro. Mehr über Keramikuhren von Rado erfahren Sie in diesem Artikel.

Kratzfeste Uhr #5: Oris AquisPro Date Calibre 400

Oris: AquisPro Date Calibre 400 © PR
Die Profitaucheruhr AquisPro Date Calibre 400 von Oris präsentiert sich als robuster Begleiter unter Wasser: Ihr 49,5 Millimeter großes Titangehäuse ist mit einer DLC-Beschichtung versehen, die die Uhrenschale noch widerstandsfähiger macht. Das Gehäuse bietet eine extreme Wasserdichtheit bis 1.000 Meter und eine kratzfeste Keramikdrehlünette. Letztere muss mithilfe des umlaufenden Gummirings erst nach oben gezogen werden, bevor man die Skala auf den Minutenzeiger ausrichten kann. Anschließend wieder nach unten gedrückt, gewährleistet dieses „Rotation Safety System“ maximalen Schutz gegen unbeabsichtigtes Verstellen. Ausgestattet ist der Taucher mit dem 2020 vorgestellten Manufakturkaliber 400 mit Automatikaufzug, das fünf Tage Gangreserve, einen effektiven Magnetfeldschutz und eine Garantie beziehungsweise Serviceintervalle von zehn Jahren bietet. Die AquisPro Date Calibre 400 ist für 4.700 Euro zu haben.

Kratzfeste Uhr #6: Damasko DC86 Green Black

Damasko: DC86 Green Black © Damasko
Der Fokus der bei Regensburg ansässigen Uhrenmarke Damasko liegt auf der Neukonstruktion von Uhrengehäusen und Bedienelementen. Die bayerische Manufaktur greift dafür auf nickelfreien Edelstahl zurück, der nach einem eigenen Verfahren "eisgehärtet" wird. Das fertige Material ist für den Einsatz im Uhrengehäusebau patentiert und nur bei Damasko-Uhren zu finden. Es ist etwa viermal härter als der üblicherweise verwendete Edelstahl. Aufgrund seiner enormen Belastbarkeit kommt dieser Stahl normalerweise vor allem in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz. Bei der Herstellung wird die Stahlschmelze unter Druck mit Stickstoff angereichert. Stickstoff verringert den Anteil des Legierungsbestandteils Kohlenstoff, der zwar für eine hohe Härte sorgt, allerdings die Korrosionsbeständigkeit senkt. Die speziellen Gehäuse sind vollkommen durchgehärtet, was ein Verkratzen oder Durchbrechen praktisch unmöglich macht. Auch Krone, Drücker und Stahlband bestehen aus diesem Material. Bei der DC86 Green Black wird das bis 10 Bar druckfeste Gehäuse zudem noch in einem markeneigenen Verfahren geschwärzt. Diese "Damest"-Beschichtung ist dank des auf rund 700 Vickers gehärteten Untergrunds und einer verbindenden Zwischenschicht weit stabiler als herkömmliche PVD- oder DLC-Beschichtungen. Damasko baut das Chronographenkaliber Valjoux 7750 für die 42 Millimeter große Sportuhr auf einen zentralen Stoppminutenzähler um. So viel Funktionalität und Robustheit kosten 4.130 Euro.Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert