Bulgari: Octo Finissimo Tadao Ando
Inspiration Japan
Design-Nationen unter sich: Die berühmteste Uhrenmarke Italiens arbeitet mit einem der berühmtesten japanischen Architekten zusammen. Resultat: Die Octo Finissimo Tadao Ando von Bulgari. Feine Linien, die eine Spiralstruktur bilden; mit der gleichen Präzision graviert, mit der Gärtner konzentrische Kreise in den Kies japanischer Zen-Gärten harken. In nachtblauem Lack verbreiten sich die Linien über das Zifferblatt der neuen Octo Finissimo Tadao Ando von Bulgari – ausgehend von einem dezentralen Punkt auf der unteren Zifferblatthälfte: der kleinen Sekunde. Zentral angesetzte Zeiger für Stunde und Minute zeigen die Zeit an, auf Indexe verzichtet Stararchitekt Tadao Ando aus Japan, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert.

Tadao Ando ist bekannt für seine minimalistische Handschrift, mit der er insbesondere dem Material Beton eine gleichzeitig spannungsvolle und kontemplative Ausstrahlung verleiht. Der Brückenschlag zwischen Andos Gebäuden und der japanischen Zen-Ästhetik liegt auf der Hand. Hier reduziert einer die Formen auf ein Minimum, schreibt ihnen aber zugleich eine Dynamik ein, die ein inspiriertes Spiel mit der Geometrie treibt.
Die endlos wie die Zeit sich weiterspinnende Spirale auf dem Zifferblatt von Tadao Andos Uhr ziert eine zierliche Mondsichel aus Gelbgold. Die Betrachtung des Mondes nimmt in der japanischen Kultur eine besondere Rolle ein. Ganze Tempelgebäude sind so konzipiert, dass sie einen idealen Blick auf den Vollmond bieten. Die Mondsichel hingegen verkörpert den ständigen Wandel in der Natur, das Flüchtige und Unbeständige, dem die japanische Kunst seit jeher mit spiritueller Aufmerksamkeit begegnet. Tadao Ando greift für sein Uhrendesign das Motiv der Sichel in der ersten Phase nach dem Neumond auf, die im Japanischen den Namen Mikazuki trägt. Deren schmale Form platziert er nicht an prominenter Stelle auf dem Zifferblatt, sondern am unteren rechten Rand – ganz so, als wolle ein flüchtiger Mond sich schon gleich wieder dem menschlichen Blick entziehen.

Bezug zur Umgebung
Die goldene Mondsichel auf der Uhr allerdings nur als ein traditionelles Ornament zu verstehen, das ein japanischer Architekt einer Uhr nun einmal angedeihen lässt, wäre unzureichend. Tadao Ando ist niemand, der einfach so zur Zierde ein Ornament verwendet. Aber er ist jemand, für den die Umgebung – sei es die Natur, sei es eine Stadtlandschaft – eine wichtige Rolle spielt, wenn es darum geht, ein Bauwerk zu entwerfen. Wollte man die Zeit irgendwo verorten, wären die Gestirne das System, dem man sie zuordnen würde – und der Mond ein symbolischer Hüter der regelmäßigen Abläufe.
Der nächtliche Eindruck der auf 160 Stück limitierten Octo Finissimo Tadao Ando (18.500 Euro) wird noch vertieft durch die sandgestrahlte schwarze Keramik des Gehäuses und des Armbands. Das flache Profil, das sich dem Automatikkaliber BVL 138 verdankt, die sechseckige Gehäuseform und die matten Oberflächen der Uhr muten wie ein Widerhall von Andos so klaren wie gewagten Betonbauten an. mbe
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