Die Einzeigeruhren von Meistersinger
Zum 20-jährigen Bestehen ein Blick hinter die Kulissen von Meistersinger
Die Zeit entspannter wahrnehmen, dafür stehen die Einzeigeruhren der Münsteraner Marke Meistersinger. Mit ihrem fokussierten Charakter und in konsequent sachlicher Gestaltung indizieren sie mittels eines Zeigers die Zeit im Fünf-Minuten-Takt. Exakt zwölf Mal pro Stunde.

Mit dieser minimalistischen Anzeige setzen sie einen Kontrapunkt in einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint. Und das in erstaunlicher Vielfalt seit nunmehr 20 Jahren.

Münster ist für vieles bekannt und beliebt: Altstadtflair um den prachtvollen Prinzipalmarkt, das Fürstbischöfliche Schloss, ein Allwetterzoo – und natürlich jede Menge Radfahrer. Man munkelt gar, es gäbe mehr Drahtesel als Einwohner in der Universitätsstadt, in der Deutschlands berühmtester Tatort-Kommissar auf einem solchen ermittelt. Mechanikfans assoziieren die westfälische Lifestyle-Metropole auch mit Uhren, um genau zu sein Einzeigeruhren.

Seit 2001 stellt die Firma Meistersinger, die ihren Sitz in einem ehemaligen Kornspeicher am Hafen hat, diese besonderen Zeitmesser erfolgreich her und ist auch über die Landesgrenze hinaus dafür bekannt. Ihr Ansatz geht zurück auf den ersten Zeitmesser überhaupt, die Sonnenuhr. Auch die Turmuhr des frühen Mittelalters, deren verbindliches Zeitsignal den Alltag strukturierte, kam mit nur einem Zeiger aus. Erst das schnellere Tempo der Industrialisierung teilte die Zeit in immer kleinere Abschnitte – der Minuten- und Sekundenzeiger rückten in den Fokus.
Eine etwas andere Wahrnehmung der Zeit
Es liegt in der Natur einer jeden Uhrenmarke, sich eingehend mit dem Phänomen Zeitmessung und ihren vielen Facetten auseinanderzusetzen. Manfred Brassler ging dabei über das übliche Maß hinaus. Der Firmengründer und Designer hinterfragte unsere Wahrnehmung und kam zu dem Schluss, dass manch Uhrenträger vielleicht besser mit einem entschleunigenden Zeitmesser bedient ist.

Er erklärt das damit, dass die Zeit – bildlich gesprochen – deutlich größer ist als wir: “Mit 70 Jahren erleben wir gerade mal 25.550 Tage. Nichts im Vergleich zu den 13,7 Milliarden Jahren, die unser Universum bereits andauert und der möglicherweise unendlichen Zeit, die noch vor ihm liegt. Der interessanteste Aspekt der Zeit aber scheint der Moment zu sein. Er ist gewissermaßen die Quelle, aus der unsere Lebenszeit sprudelt.” Kinder zeigten uns, dass Freude und Glück dort verborgen sind. Diese Carpe-Diem-Botschaft wird von der unverkennbaren, an Messinstrumente angelehnten Handschrift bei den meisten Modellen stringent eingehalten. Zum singulären Nadelzeiger kommen durchgängig zweistellige Ziffern und die Strichhierarchie der Indizes hinzu. Die kleinen stehen für fünf, die etwas größeren für 15 Minuten und die längsten bei den Ziffern für die Stunde. Der Zeiger umkreist dabei das Blatt, das in vielen attraktiven Farben angeboten wird, zwei Mal pro Tag. In schönstem Kontrast zur instrumentenhaften Anmutung der Vorderseite steht bei vielen Modellen die Opulenz Schweizer Mechanikwerke, vorrangig Eta- und Sellita-Kaliber, aber auch eine Eigenentwicklung. “Seit einigen Jahren haben wir ein eigenes Werk, das mit einem Partnerunternehmen in der Schweiz entwickelt wurde”, erzählt Manfred Brassler. Es verfügt über zwei Federhäuser und 120 Stunden Gangdauer.

“Abgesehen von unserem eigenen Uhrwerk haben wir über all die Jahre interessante Zusatzmodule entwickelt: Angefangen mit dem Ein-Drücker-Chronographen Paleograph, über eine Jumping Hour bis hin zu einer großen Mondphase.” Jüngstes Beispiel ist die Bell Hora mit “Sonnerie au Passage“, bei der auf Wunsch zu jeder vollen Stunde ein feiner Glockenton erklingt. sz
Uhren von MeisterSinger in der Datenbank von Watchtime.net