Hands-on: Baume & Mercier Clifton Baumatic

Baume & Merciers Klassiker setzt neue Maßstäbe im Uhrenbau

Die klassische Clifton Baumatic von Baume & Mercier erreicht fünf Tage Gangautonomie bei voller Chronometerpräzision, bietet alltagstauglichen Magnetfeldschutz von 1.500 Gauß und lange, kundenfreundliche Wartungsintervalle. Und das für 2.600 Euro zu einem aufsehenerregenden Preis. Wir haben die erste Uhr mit dem neuzeitlichen Manufakturkaliber BM12-1975A von Baume & Mercier mal genauer unter die Lupe genommen.

Baume & Mercier: Clifton-Baumatic zum Test beim UHREN-MAGAZIN
Baume & Mercier: Clifton-Baumatic zum Test beim UHREN-MAGAZIN

Vier zeitgemäße Qualitätskriterien wurden von Baume & Mercier bei der Entwicklung der Clifton Baumatic in den Mittelpunkt gestellt: Hohe Präzision in unterschiedlichen Positionen und über einen längeren Zeitraum, eine alltagsrelevante Magnetfeldresistenz und lange Haltbarkeit.

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Vier zeitgemäße Qualitätskriterien zeichnen die neue Clifton Baumatic aus: hohe Gangautonomie, hohe Präzision in unterschiedlichen Positionen , alltagsrelevante Magnetfeldresistenz, lange Haltbarkeit
Vier zeitgemäße Qualitätskriterien zeichnen die neue Clifton Baumatic aus: hohe Gangautonomie, hohe Präzision in unterschiedlichen Positionen , alltagsrelevante Magnetfeldresistenz, lange Haltbarkeit

Schaut man durch den mit vier Schrauben gesicherten Saphirglasboden der Clifton Baumatic, ahnt man noch nichts von den dahintersteckenden Innovationen. Unruhspirale und Hemmung bestehen aus Silizium. Es handelt sich um die erste derartige Kombination, die in der Richemont-Gruppe entwickelt wurde. Die neue Hemmung verursacht weniger Reibungsverluste und sorgt für eine bessere Übertragung des Drehmoments, wodurch die Gangautonomie des Kalibers BM12-1975A um mehr als 30 Prozent gegenüber verbreiteten Standardwerken gesteigert werden konnte.

Baume & Mercier: Das innovative Uhrwerk BM12-1975A der Clifton-Baumatic
Baume & Mercier: Das innovative Uhrwerk BM12-1975A der Clifton-Baumatic

Ein weiteres Drittel Leistungsverbesserung kommt von der Unruhspirale, die mit der Twinspir-Technologie ausgestattet ist. Dabei handelt es sich um eine Verbundstruktur aus zwei um 45 Grad versetzt ausgerichtete Siliziumschichten und einer dazwischenliegenden Siliziumdioxidschicht, die eine wichtige Rolle bei der Temperaturkompensation spielt. Zu erhöhter Magnetfeldsicherheit tragen weitere Teile des Uhrwerks bei, die aus nicht ferromagnetischen Materialien gefertigt sind. In mehrfachen Tests, bei denen wir die Clifton Baumatic über längere Zeit Magnetfeldern von etwa 1.000 Gauß aussetzen, stellen wir fest, dass sie währenddessen in ihrem Gang differiert und die Amplituden fallen. Auf den Tag hochgerechnet würden wir auf eine knappe Minute Gangabweichung kommen. Ist die Uhr wieder aus dem Magnetfeld raus, findet sie sehr schnell zu ihren alten Gangqualitäten zurück. Ohne Entmagnetisierung.

Die Siliziumspirale ist an einer ebenfalls neu gestalteten Unruh mit variablen Trägheitsmoment befestigt. Reguliert wird diese über vier Justiergewichte. Sowohl durch Technologie als auch durch Reglage hält das Kaliber BM12-1975A, was sein Chronometerzertifikat verspricht.

Baume & Mercier: Qualitätsmerkmale des Baumatic-Uhrwerks
Technik der Clifton Baumatic: Federhaus im Baumatic-Kaliber BM12-1975A
Technik der Clifton Baumatic: Hemmung - Ankerrad und Anker aus Silizium - im Baumatic-Kaliber BM12-1975A
Baume & Mercier: zerlegtes Uhrwerk der Clifton Baumatic, doch die Wartungsintervalle sind länger als gewöhnlich

Ein großer Vorteil der langen und zuverlässigen Gangautonomie ist, dass die Baumatic ganz getrost sogar in ein langes Wochenende verschwinden kann, ohne dass sie danach gleich neu gestellt oder von Hand nachgeladen werden muss. Wieder am Handgelenk erledigt den Aufzug ein beidseitig wirkendes Automatikgetriebe mit Klinken – ebenfalls eine Neuentwicklung von Richemont, die auch anderen Marken zugutekommt. Ob über den skelettierten Wolframrotor der Automatik oder per Hand über die erstaunlich gut gehende Krone, geladen wird für fünf Tage Gangautonomie nur ein Federhaus, das ein weiteres Drittel Leistungssteigerung bietet.

Dass Baume & Mercier für die Uhr die Wartungsintervalle verlängern kann – unmöglich für uns, das zu testen – liegt nicht zuletzt an drei von Richemont selbst synthetisierten Ölen und einem zum Einsatz kommenden Schmierstoff aus der Luftfahrt. Labortests simulieren laut Hersteller eine mehr als zehnjährige Beanspruchung.

So lange wird bei täglichem Gebrauch selbst das in Frankreich produzierte hochwertige Alligatorlederarmband nicht durchhalten. Da erleichtert ein Schnellwechselsystem den Austausch.

Baume & Mercier: Clifton Baumatic mit schwarzem Zifferblatt, 2.600 Euro
Baume & Mercier: Clifton Baumatic M0A10400 in Edelstahl mit Stahlband, 2.750 Euro
Baume & Mercier: Clifton Baumatic M0A10398 in Edelstahl mit Lederband, 2.600 Euro
Baume & Mercier: Clifton Baumatic M0A10436 als COSC-Chronometer, 2.800 Euro
Baume & Mercier: Clifton Baumatic M0A10401 im Bicolor-Gehäuse, 3.300 Euro

Das teils polierte, teils satinierte Gehäuse wirkt gediegen. Oben schließt es ein gewölbtes und entspiegeltes Saphirglas ab. Hinter diesem lässt sich die Zeit trotz zahlreicher Facetten an den vernieteten Stundenappliken und den lanzenförmigen Zeigern gut ablesen. Allerdings nur am Tage. An Leuchtfarbe fehlt es auf dem strahlend weißen Zifferblatt mit seinem porzellanartigen Finish. Dafür ist das vergleichsweise große Datum bei drei Uhr gut zu erkennen. Mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und modernem Uhrwerk wendet sich die Clifton Baumatic an junge Kunden, die in die Zukunft denken. MaRi

Mehr darüber lesen Sie im UHREN-MAGAZIN Heft 05.2018: Technische Hintergründe, genaue Gang- und Testergebnisse sowie ausführliche Datenblätter und zahlreiche weitere Informationen Clifton Baumatic mit ihrem überaus modernen Manufakturkaliber.

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Produkt: UHREN-MAGAZIN 4/2019
UHREN-MAGAZIN 4/2019
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