Hands-on: Bell & Ross BR-V1 Black Steel
Klassische Edelstahluhr – von der Luftfahrt inspiriert
Bell & Ross-Modelle sind von der Geschichte der Luftfahrt inspiriert. Ablesbarkeit, Funktionssicherheit und Präzision stehen im Lastenheft. Wir checken das im Praxistest der BR-V1 Black Steel.

Seit Gründung der Marke im Jahr 1992 gehören Fliegeruhren zur Bell & Ross-Kollektion, ja bilden sogar den Kernbereich. Aufsehen erregte bei ihrer Lancierung die eckige BR 01, die eine perfekte Nachbildung einer Cockpit-Uhr darstellte. Die Vintage-Kollektion – zu unterscheiden an einem „V“ in der Modellbezeichnung – ist der perfekte Gegenentwurf: Klassisch rundes Edelstahlgehäuse mit geschlossenem Boden, schnörkelloses Zifferblatt, schlichtes Lederarmband mit Dornschließe.
So trägt sich die BR-V1 von Bell & Ross am Handgelenk
Das dreiteilige Edelstahlgehäuse von gemessenen 38,55 Millimetern Durchmesser erfüllt alle Anforderungen an eine funktionale Alltagsuhr. Es ist nicht zu groß und passt somit an alle Handgelenke. Die charmant nach unten gezogenen Bandanstöße unterstützen das angenehme Tragegefühl ebenso wie das weiche, handgemachte Lederband. Die Krone ist groß genug für einen angenehmen Handaufzug und wird mithilfe der Fingernägel in die Positionen Datumsschnellschaltung und Zeigerstellung gezogen. Das Gehäuse hält bis zehn Bar dicht und ist mit einem massiven Boden verschlossen.

Typisch für die BR-V1 ist das extrem randgewölbte Saphirglas, das nicht nur den Vintage-Charakter der Uhr stark betont, sondern auch dafür sorgt, dass der Korpus schmal gehalten werden kann. Das erhöht den Tragekomfort. Zusammen mit der schmalen, steilen Lünette räumt das beidseitig entspiegelte Saphirglas dem Zifferblatt zudem viel Platz ein.
Die Fliegeruhr im Retro-Stil ist gut ablesbar
Dadurch kommt es gut zur Geltung, wirkt mit seinen starken Schwarz-Weiß-Kontrasten ausgesprochen puristisch und ist bestens ablesbar. Die unterschiedlich langen Index-Linien und die vier arabischen Ziffern sind allesamt sauber aufgetragen. Die langen Stundenindexe leuchten bei Dunkelheit kräftig – zusammen mit den vier arabischen Ziffern und den weißen Superluminova-Füllungen in den Zeigern, die mit ihren Lanzen- und Stabformen an Flugzeuginstrumente erinnern.
Sekundenzeiger in Flugzeug-Form unterstreicht Bezug zur Luftfahrt
Ganz neu ist das Gegengewicht am Sekundenzeiger in der stilisierten Form eines Flugzeuges – ein Detail, dass laut Hersteller künftig bei vielen Bell & Ross-Uhren zu sehen sein soll und das den Bezug zur Luftfahrt mit einem Designelement unterstreicht. Mitunter stiftet der Sekundenzeiger allerdings Verwirrung. Auf einen schnellen Blick kann man ihn manchmal nicht vom Minutenzeiger unterscheiden. Seine rhythmischen Bewegungen schaffen zwar zeitnah Klarheit. Dennoch passiert es vergleichsweise oft, dass man kurzzeitig um ein paar Minuten falsch liegt. Bei Dunkelheit ist der Sekundenzeiger dagegen gar nicht sehen, während alles andere in sattem Grün leuchtet.

Und im Schnitt ist er zwischen vier und sechs Sekunden der Zeit voraus. So viel geht das BR-CAL.302 auf Eta-Basis am Tag vor, wobei es am Handgelenk am besten läuft. Hinter dem geschlossenen Boden bleibt das Uhrwerk ungesehen, was auf Grund seiner einfachen Ausführung aber wenig stört.

Somit erfüllt die BR-V1 Black Steel ihre Pflichten im Alltag: Sie sitzt perfekt am Handgelenk, läuft gut und ist bestens ablesbar. Die Uhr in ihrem Retro-Stil von schlichter Schönheit ist mit 1.990 Euro vielleicht einen Tick zu teuer. MaRi
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