Hands-on: Girard-Perregaux Laureato 42 mm Automatic
Neue Laureato mit modernem Uhrwerk und gestandenem Design
Erneut bringt Girard-Perregaux die ganze technische Kompetenz der Manufaktur in eine Laureato ein. Der Zeitmesser der vierten Generation ist mit einem Automatikkaliber ausgestattet, das von Hause aus als “Speerspitze” bezeichnet wird. Die traditionsreiche Marke versteht sich aber ebenso gut darauf, die Design-Codes der signifikanten Uhr zu wahren und zu pflegen. Das beweist unser Test.

Uhrenliebhaber und Sammler werden sehnsüchtig darauf gewartet haben: 2017 stellt Girard-Perregaux nach längerer Pause mit fast 30 unterschiedlichen Referenzen die Laureato wieder in den Dienst der aktuellen Kollektion.
Laureato: Ein Uhren-Klassiker in vierter Generation
Der Blick zurück führt in die 1970er-Jahre: Girard-Perregaux beauftragt einen Mailänder Architekten, der mit dem Anspruch eines Künstlers eine achteckige Komponente auf einen Ring setzt, und somit Kreis und Polygon miteinander verbindet. Um bestimmte Lichtreflexe zu erzeugen, stellen die Seiten des Oktagons keine scharf gezogenen Kanten, sondern sanfte Linien, kombiniert mit konvexen und konkaven Flächen, dar. Die fließenden Übergänge vom Gehäuse zum integrierten Metallband folgen ebenso dem damaligen Zeitgeschmack wie der tiefgreifende Wandel in der Uhrwerktechnik, den Girard-Perregaux mit der Laureato 1975 zelebriert: Ein besonders flaches und kompaktes Quarzuhrwerk definiert den internationalen Standard mit einer Schwingfrequenz von 32768 Hertz. Wen wundert es da, dass zur aktuellen Laureato-Kollektion Quarzuhren gehören. Die aktuelle Laureato pflegt den genetischen Code mit einer etwas schmaleren Lünette und leicht kantigerem Gehäusemittelteil mit feinen polierten Phasen und behält damit ihre Identität.
Laureato: Ein Sportlich-eleganter Zeitmesser für jede Gelegenheit
Die Laureato Automatic ist trotz ihres ausgesprochen kräftig anmutenden Edelstahlkorpus von 42 Millimetern Durchmesser nur elf Millimeter hoch. So ist es möglich, den sportlichen Zeitmesser auch am Abend im Theater unter der Hemdmanschette zu tragen. Mehr noch: Die sanften Gehäuselinien und die fließend weiche Haptik des Gliederarmbandes machen die Laureato zu einem sportlich-eleganten Begleiter zu vielen Anlässen. Das Modell ist in drei verschiedenen Zifferblattnuancen erhältlich – Silber- oder Schiefergrau sowie Blau.

Das Zifferblatt ist mit einem waffelähnlichen »Clous de Paris«-Muster – das sind kleine, in Reih und Glied stehende Pyramiden – dekoriert. Mit erhabenen Stundenappliken und großen Stabzeigern, die allesamt bei Dunkelheit kräftig leuchten, macht sich der Sportuhren-Charm der Laureato auch auf dem Zifferblatt breit und führt zudem zu allzeit guter Ablesbarkeit.

Einziger Makel: Die schwarze Datumsscheibe bei drei Uhr, die zwar gut ablesbar ist, aber farblich nicht so recht zum blauen Zifferblatt passen will. Das Datum lässt sich in der mittleren Position einer gut verschraubbaren und handlichen Krone, die ihrerseits den Sportuhren-Charakter zum Ausdruck bringt, schnellschalten. Aber aufgepasst: Selbst nach der Einhaltung einer Sperrzeit von sechs Stunden vor und nach der Datumsschaltung kommt es gelegentlich vor, dass das Datum verspringt, wenn man die Krone anschließend in die Position Zeigerstellung zieht. In dieser bemerkt man dann gelegentlich ein großes Spiel des Sekundenzeigers beim genauen Justieren der Zeiger. Dies hat zwar keinen Einfluss auf die sekundengenaue Einstellung der Zeit, denn der Sekundenzeiger springt beim Loslassen der Krone in die Nullposition zurück, die Erscheinung ist zumindest aber ungewöhnlich.

Wie bei ihrer Lancierung 1975 liefert den Antrieb für die Zeitanzeige auch bei der aktuellen Laureato ein neues Uhrwerk, nur dieses Mal ein automatisches, das Manufakturkaliber GP01800-0008, das erst seit 2017 auf dem Markt ist und zuerst in den 42-Millimeter-Modellen der Laureato-Kollektion gezeigt wird. Die Intuition ist offensichtlich: Das GP01800-0008-Werk misst 30 Millimeter im Durchmesser, ist damit mehr als sechs Millimeter größer als das Basiswerk der GP3000-er Baureihe und passt somit gut in die größer gewordenen Uhrenmodelle. Als das GP3000 in den 1990er-Jahre lanciert wurde, fand es in 36-Millimeter-Gehäusen seinen Platz und verlor sich zwischenzeitlich sogar in 44-Millimeter-Boliden der Sea Hawk.

Laureato: Neues Automatikwerk folgt dem Manufaktur-Code
Wie schön ist es da durch den sechsfach verschraubten Saphirglasboden der 42-Millimter-Laureato anzusehen, wie das Kaliber GP01800-0008 den dahinterliegenden Raum komplett ausfüllt. Gestalterisch folgt das Werk den typischen Girard-Perregaux-Merkmalen, unterscheidet sich jedoch in einigen Eckpunkten. Der Rotor ist kugelgelagert, zieht aber entsprechend der Marken-Philosophie noch immer nur einseitig, gegen den Uhrzeigersinn auf. Das große Federhaus kommt unter einer eigenen Brücke sehr schön zu Geltung. Die Feinregulierung der Unruh erfolgt nicht mehr durch ein Triovis-, sondern durch ein Rückersystem mit Exzenterschraube. Das komplett im eigenen Haus entworfene, produzierte und montierte Kaliber in seinen traditionellen und sorgfältigen Ausführungen bezeichnet Girard-Perregaux als “Speerspitze der Manufaktur”. MaRi
Wie das Uhrwerk im Praxistets läuft, die genauen Gang- und Testergebnisse sowie ein ausführliches Datenblatt, dazu viele Informationen über die Geschichte der Laureato finden Sie im UHREN-MAGAZIN Heft 04.2018.
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Uhren von Girard-Perregaux in der Datenbank von Watchtime.net