Hands-on: Lehmann Schramberg Intemporal Keramik
Die neue Keramikuhr von Lehmann Schramberg im Praxischeck
Mit der hellen Modellversion der Intemporal Keramik entfesselt Lehmann Schramberg einen Sandsturm am Handgelenk. Und tatsächlich würde das kratzfeste Keramikgehäuse anprallenden Sandkörnern problemlos widerstehen. Außerdem besitzt die Armbanduhr im Gegensatz zu allen anderen Lehmann-Modellen eine verschraubte Krone, die das Innere auch bei starker Schweißbildung vor Feuchtigkeit schützt.

Sportlichkeit signalisiert nicht nur das schwarze Gehäuse, sondern auch die größeren Leuchtmassefelder am äußeren Ende der komplex geformten Indexe. Diese sind, genauso wie die Datumsscheibe, in ihrer Farbe erfreulicherweise auf das Zifferblatt abgestimmt. Genauso stimmig ist die Wahl eines schwarz beschichteten Metallrotors statt des transparenten Saphirglasrotors, den Lehmann sonst nutzt. Durch seine Aussparungen lassen sich die markentypischen Mikrogravuren auf den Werkbrücken immer noch recht komfortabel betrachten. Hier wählt Lehmann eine Rhodiumbeschichtung ohne die sonst übliche hauseigene Vergoldung der Vertiefungen.

Welches Werk tickt in der Lehmann Schramberg Intemporal Keramik?
Wie die meisten Uhrwerke der Schramberger Marke basiert das Kaliber LS0003 auf dem Rädersatz des Eta 2892, und die Hemmung samt Feinregulierung stammt vom Eta 2824. Lehmann verwendet die Qualitätsstufe „Top“, die theoretisch chronometertauglich ist, aber von der Eta nicht zum Chronometertest eingeschickt wird. Das übernimmt Lehmann selbst und lässt die komplett montierten Uhren von der Prüfstelle in der Glashütter Sternwarte als deutschen Chronometer zertifizieren. Die Gangwerte bestätigen das: Die Uhr läuft auf der Zeitwaage mit +0,8 Sekunden pro Tag perfekt, und die Lagenabweichung ist mit drei Sekunden ebenfalls gering. Beim Tragetest ließ sich überhaupt keine Abweichung von der Funkuhr feststellen.

Zusammen mit dem gut verarbeiteten Kalbslederband und der Sicherheitsfaltschließe mit gehärtetem Außenbügel und Drückern ergibt sich ein hochwertiger Gesamteindruck, der den Preis von 7.250 Euro rechtfertigt – wenngleich die Marke Lehmann Schramberg noch ein kleiner Name in der Uhrenindustrie ist. Die Farbe ist Geschmackssache, aber in jedem Fall ein Hingucker. Und wer beim Anblick seines Zeitmessers lieber an eine sternenklare (Wüsten-)Nacht als an einen Sandsturm denkt, wählt die Intemporal Keramik in Schwarz. ak
Ein ausführliches Datenblatt zu Uhr und Werk inklusive umfassenden Gangergebnissen, ein Testergebnis nach Punkten sowie weiterführende Infos zur Marke Lehmann Schramberg finden Sie im Test in Chronos 06.2017.
Hier finden Sie die Ausgabe als digitalen Download.
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Uhren von Lehmann in der Datenbank von Watchtime.net