Hands-on: Maurice Lacroix Aikon Chronograph

Wir haben den Aikon Chronograph ausführlich getestet

Nachdem Maurice Lacroix in den zurückliegenden Jahren den Schwerpunkt auf Quarzuhren legte, stellt die Marke mit der Aikon nun wieder eine komplette Automatik-Kollektion in den Dienst. Sie ist neu, beruft sich aber auf die Wurzeln der Marke. Wir testen die Chronographen-Version der Aikon.

Maurice Lacroix: Aikon Chronograph am Edelstahlband
Maurice Lacroix: Aikon Chronograph am Edelstahlband

Die Aikon versteht sich als direkte Nachfarin der Calypso – Referenzmodell und Bestseller von Maurice Lacroix in den 1990er-Jahren – und weist alle deren wichtigen Merkmale auf. Als erstes stechen die sechs polierten Doppelreiter an der kräftigen Edelstahllünette ins Auge. Sie verkratzen im Alltagsgeschehen allerdings sehr schnell – ein Nachteil des wohl auffälligsten Details der Calypso-Erbin.

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Das sechseckige Gestaltungskonzept setzt sich an den Verschraubungen der Chronographendrücker und der Krone fort. Abgesehen davon, dass man allesamt zur Bedienung aufschrauben muss, verschaffen sie dem Gehäuse andererseits eine Druckfestigkeit von 20 Bar. Das ist heutzutage  angemessen für einen sportlichen Zeitmesser, wie ihn der Aikon Chronographen darstellt.

Maurice Lacroix: Aikon Chronograph am Lederband
Maurice Lacroix: Aikon Chronograph am Lederband

Durchaus sportlich ist seine körperliche Konstitution – 43,53 Millimeter Durchmesser über die Lünette gemessen und 14,74 Millimeter in der Höhe. Zusammen mit den kantigen Übergängen zu den Bandanstößen wird damit der Aikon-Chronograph zu einem nicht zu übersehenden Begleiter am maskulinen Handgelenk.
Dass er auch am schmalen Männerarm beinahe unerwartet gut sitzt, dafür sorgen die winkligen Bandansätze, die mit ihren doppelten Stahlstreben ebenfalls das Calypso-Erbe bedienen, das Design aber ausgesprochen modern interpretieren. Mindestens ebenso zeitgemäß und damit nicht weniger interessant geht es unterhalb der Stahlstreben zu. Hier verbirgt sich das treffenderweise als »EasyChange« bezeichnete  Bandschnellwechselsystem. Mithilfe zweier Stifte, die man einfach zusammendrückt, lässt sich das Band schnell lösen und ein anderes, zum Beispiel ein fünfgliedriges Edelstahlband, montieren. Verbessert ist auch das kleine »M«-Logo am Band. Es kommt nicht mehr erhaben, sondern als Einlage im Kalbsleder daher. So kann man mit ihm nicht mehr hängen bleiben. Am anderen Ende vervollkommnet eine funktionale Doppelfaltschließe mit seitlichen Drückern das hochwertige Ensemble aus weichem, bombiertem Lederband und kantigem Edelstahlgehäuse. Auf dessen Rückseite ist ein Saphirglasboden mit sieben Schrauben fixiert. Dahinter arbeitet das Automatikkaliber
ML 112 auf Basis des Sellita SW 500. Für seine Elaboré-Qualität läuft es ausgesprochen gut, weicht über Tage kaum im Gang ab und bricht auch im Chronographenbetrieb nicht ein. Die Benutzung der Stoppfunktion erfolgt über die aufgeschraubten Drücker mit kernigen Druckpunkten. Die Verschraubungen dagegen erfolgen angenehm weich. Die griffige Krone ist ebenfalls benutzerfreundlich.

Auf dem Zifferblatt heben sich azurblaue Counter der Stoppfunktion und der permanenten Sekunde mit kreisförmigen Schliffen vom Grundmotiv, bestehend aus regelmäßigen silberfarbenen Quadraten, deutlich ab. Es gibt aber auch Varianten ganz in Schwarz oder ganz in Blau. Darüber funkeln facettierte Stundenappliken und Zeiger. Die der Hauptzeit sind mit Leuchtfarbe gefüllt, so dass die Uhr auch nachts ablesbar ist, die Stoppfunktion liegt dagegen im Dunkeln.

Mit dem Aikon Automatic Chronograph findet Maurice Lacroix zu dem zurück, was mit der Calypso in den 1990er-Jahren bei Uhrenfreunden schon gut ankam, eine wertige Uhr zu einem guten Preis zu liefern. Das lässt sich mit unserer Testuhr durchaus belegen. Die Uhr kostet 2.690 Euro am Lederband und 2.790 Euro am fünfreihigen Edelstahlarmband. MaRi

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