Hands-on: Meistersinger Lunascope
Eine ganz besondere Mondphasenuhr unter der Lupe
Auch wenn man sich als Uhrenmarke nur einen einzigen Zeiger erlaubt, sind spannende Funktionen möglich. Das beweist Meistersinger mit seiner Mondphasenuhr Lunascope. Wir haben uns das attraktive Modell in die Redaktion bestellt und genau unter die Lupe genommen.

In dieser Einzeigeruhr bietet die deutsche Uhrenmarke Meistersinger eine Mondphasenanzeige mit übergroßem, fotorealistischem Mond. Für die langsame, gleichmäßige Bewegung des Erdtrabanten sorgt das Eta-Automatikkaliber 2836 mit einem exklusiven Modul, das Meistersingers Schweizer Komplikationslieferant Synergies Horlogères beisteuert. Es handelt sich nicht um eine herkömmliche Konstruktion, sondern um eine präzise Mondphase. Bei Meistersinger weicht sie erst nach 128 Jahren um einen Tag von der astronomischen Realität ab.
Das flache Edelstahlgehäuse im 40-Millimeter-Format stammt aus der Kollektion Pangaea und gibt von hinten Einblick ins Werk. Die Uhr besitzt ein blaues oder silberfarbenes Zifferblatt, wobei die Mondphase und das Datum immer blau sind.
Was ist gut, was schlecht an der Meistersinger Lunascope?
Die Ausstattung des neuen Modells ist mit Mineral- statt Saphirglasboden, geprägtem statt echtem Krokolederband und unverziertem Basiswerk vergleichsweise einfach und passt damit nicht ganz zum ausgerufenen Preis von 2.990 Euro. Mit dieser Unstimmigkeit versöhnt jedoch das spannende Design: Die Mondphase fügt sich harmonisch in das Zifferblatt ein und versteckt sich aufgrund ihrer Größe nie hinter dem einzelnen Zeiger. Eingestellt wird die Scheibe, die klassischerweise mit zwei Monden bedruckt ist, über die Krone. Das funktioniert nur bei Voll- oder Neumond exakt. Dann nämlich steht der Himmelskörper entweder genau in der Mitte des breiten Fensters, oder er ist überhaupt nicht zu sehen. Einen Korrekturdrücker, mit dem sich die Zeitspanne vom letzten Voll- oder Neumond tageweise weiterschalten lässt, gibt es nicht.

Eine weitere Einschränkung im Nutzungskomfort birgt der Armbandverschluss: Die stählerne Doppelfaltschließe ist zwar hochwertig aus dem Vollen gefräst, besitzt aber keine Sicherheitsdrücker und wird daher von dem anfangs noch sehr steifen Lederband aufgehebelt. Das legt sich erst nach einiger Zeit – oder wenn man das Band mühsam weichknetet. Zusammen mit den scharfen Kanten der Edelstahlschließe zeigte sich hier ein echter Mangel im Tragekomfort. Im Gegenzug lässt sich die große, griffige Krone leicht ziehen und drehen, was das Einstellen der Mondphase und des Datums auf der ersten gezogenen Position erleichtert. Wenn der Träger die Krone ganz herauszieht, kann er den einzelnen Stundenzeiger justieren. Meistersingers Philosophie der Entschleunigung folgend, funktioniert das auf fünf Minuten genau.

Zum langsam drehenden Zeiger, der als einziges Zifferblattelement nachts leuchtet, passt die noch viel gemächlichere Mondphasenfunktion wunderbar; das Konzept, das hinter der Lunascope steht, geht also voll und ganz auf. Optisch verbindet die Uhr das ausgewogene Messuhrendesign, für das Meistersinger bekannt ist, auf harmonische Weise mit der eleganten, individuell ausgeführten Zusatzfunktion. Kurz und alliterativ gesagt: Meistersinger macht Menschen mondsüchtig. ak
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Uhren von MeisterSinger in der Datenbank von Watchtime.net
Sorry, aber mich erinnern Einzeiger-Uhren immer an den analogen Wasserdruckanzeiger auf der Heizung im Keller!!
Ich habe die Uhr seit 14 Tagen. Sie ist nicht nur bildschön und sehr extravagant, sondern auch extrem genau, soweit man das bei einem Zeiger behaupten kann.
Ich liebe sie.