Hands-on: Nomos Glashütte Club Sport Neomatik 42

Wir testen die neue Sportuhr aus Glasütte

Sie ist die etwas andere Nomos – groß, maskulin und, wie es ihr Name sagt, sportlich. 30 Bar stehen nicht nur für hohe Wasserdichtheit, sondern auch für ein ausgesprochen robustes Gehäuse, das erstmals mit einem Edelstahlarmband kombiniert ist. Ob sich das Ensemble sportlich verhält, zeigt unser Test.

Nomos Glashütte: Club Sport Neomatik 42
Nomos Glashütte: Club Sport Neomatik 42

Man(n) muss es mit dem Sport ja nicht gleich übertreiben. 30 Bar Druckfestigkeit, sprich 300 Meter Wasserdichtheit, reichen allemal zum Tauchen. Ein Profitaucher ist die Nomos Club Sport Neomatik aber nicht.

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Will sie auch gar nicht sein, man darf sie aber gern mit ins tiefe Wasser nehmen, oder auch “nur” zum Schnorcheln, Schwimmen, Rafting, Kitesurfen, Stand-Up-Paddling, Wakeboarding oder was sonst noch so im und auf dem Wasser angesagt ist. Die Club Sport Neomatik ist die erste Uhr von Nomos Glashütte, die bis 300 Meter wasserdicht ist, was ja nicht nur aussagt, dass sie die Druckverhältnisse in dieser Tiefe aushält.

Novum bei Nomos: wasserdicht bis 300 Meter

Die können ja annähernd auch schon bei einem coolen Sprung vom Zehnmeterturm oder einem ungewollten Bauchklatscher beim Flyboarding entstehen. Das 42-Millimeter- und damit größte Nomos-Gehäuse ist für solche Situationen gewappnet und dafür extrastark konstruiert sowie mit besonderen Saphirgläsern und Dichtungen ausgestattet – bis hin zur verschraubbaren Krone, deren rot gefärbter Tubus warnt, wenn das Bedienteil vor dem Sprung ins Wasser noch offen steht. Mit einem ambitionierten Druck gegen das Gehäuse lässt sich die Krone dann anstandslos schließen. Im aufgeschraubten Zustand kommt man mit sicheren Rastpunkten in die einzelnen Positionen Handaufzug, Datumsschnellschaltung und Zeigerstellung.

Nomos Glashütte: Club Sport Neomatik 42
Kontraststark: Das Zifferblatt lebt von Schwarz-Weiß und ist daher gut ablesbar. Nur “Neomatik'” und die Tiefenangabe setzen goldfarbene Akzente.

Wenn es noch nicht ganz dunkel ist, etwa in der Abenddämmerung an der Strandbar, leuchtet die ansonsten weiße Superluminova auf den Ziffern, Indexen und Zeigern in besonders schönem Azurblau. Um auch bis in die Nacht hinein die Orientierung zu behalten, wurden die entsprechenden Stellen auf dem schwarz galvanisierten Zifferblatt vertieft, damit viel Farbe platziert werden und kräftig leuchten kann. Auch die rhodinierten Stunden- und Minutenzeiger sind üppig mit Leuchtmasse ausgelegt. Am Tage wirken die starken Schwarz-Weiß-Kontraste ausgesprochen pragmatisch und sorgen somit ebenfalls für beste Ablesbarkeit.

Gut ablesbares Datum, von innovativer Technik gesteuert

Bei drei Uhr fällt das Datumsfenster auf – nicht nur, weil die weißen Ziffern auf schwarzer Scheibe perfekt zum Gesamtbild passen, sondern auch, weil es besonders groß ist. Um diese nach der Zeitanzeige vermeintlich wichtigste Funktion einer modernen Armbanduhr drehten sich ja vor allem die Entwicklungsarbeiten beim Automatikkaliber DUW 6101, das im vergangenen Jahr erstmals hinter der signifikanten Fassade der Autobahn tickte und nun auch in der Club Sport Neomatik Einzug hält. Weil das DUW 6101 mit 35,2 Millimetern Durchmesser besonders groß ist, findet auch ein ebensolcher und damit gut ablesbarer Datumsring seinen Platz. Die sichtbare Datumsfläche beträgt 14,6 Quadratmillimeter und ist damit fast dreimal so groß wie in anderen Kalibern.

Nomos Glashütte: Club Sport Neomatik 42
Auffällig: Das Datum ist beinahe dreimal so groß wie bei anderen Nomos-Kalibern. Eine offen gebliebene Krone warnt mit signalrotem Tubus.

Zugleich sollte das DUW 6101 aber auch flach gehalten werden, was zu einer besonderen Konstruktion des Datumsschaltrades führte. Es handelt sich um ein System aus zwei Rädern mit Programmsteuerung und Schaltklinke. Statt des herkömmlichen 24Stunden-Rades, das sich einmal am Tag dreht, rotiert ein kleineres Rad viermal am Tag, nimmt aber nur einmal die Datumsscheibe mit. Das kleinere Rad trägt nicht nur zum flachen Kaliber mit 3,6 Millimetern Höhe bei, sondern sorgt auch angesichts kürzerer Eingriffszeiten für eine viermal schnellere Datumsschaltung. Die Schaltzeit beträgt nur 30 Minuten. Daher sind auch die Sperrzeiten, also jene Intervalle, zu denen man das Datum nicht manuell verstellen sollte, vergleichsweise kurz und belaufen sich auf etwa 45 Minuten vor und nach Mitternacht. Wer dennoch zu dieser Zeit aus Versehen an der Krone dreht, muss nicht befürchten, das Werk zu beschädigen. Dafür sorgt eine Rutschkupplung.

Neue Automatik läuft stabil und ausgewogen

Spätestens beim Benutzen der gerändelten Schraubkrone zur Datumsschnellschaltung bemerkt man, dass diese sowohl vorwärts als auch rückwärts funktioniert. Das Datumskorrekturrad ist fest gelagert und befindet sich außerhalb der Kraftkette, wenn keine Datumskorrektur erfolgt. Darin liegt der konstruktive Unterschied zu einem Datum, dass sich nur in eine Richtung korrigieren lässt. Das DUW 6101 ist das elfte hauseigene Uhrwerk und nach dem DUW 3001 von 2015 das zweite der Nomosneomatik-Klasse. Die Bezeichnung “Neomatik” steht dabei für “neue Automatik”, sprich für vollkommen neu konstruierte Nomos-Uhrwerke.

Nomos Glashütte: Club Sport Neomatik 42
Neu entwickelt: Zum ersten Mal stattet Nomos eine Uhr mit einem Edelstahlarmband aus. Die Druckfaltschließe hat der Glashütter Hersteller selbst entworfen.

DUW wiederum markiert als “Deutsche Uhrenwerke” die Manufakturkompetenz von Nomos Glashütte, kennzeichnet aber auch solche Werke, die aus den ursprünglich nach dem griechischen Alphabet bezeichneten Kalibern hervorgehen. Den erkennbaren Unterschied macht die Architektur der Brücken aus, die man durch den Saphirglasboden der Club Sport Neomatik in Augenschein nehmen kann. Eine Dreiviertelplatine deckt den größten Teil des Uhrwerks ab. Unter ihr verschwindet auch die Automatik-Kadratur. Nur einzelne Räder sind zu sehen und die Unruh, die unter einer stabilen Brücke und nicht unter einem Koben mit drei Hertz oszilliert. Sie gehört mit temperaturgebläuter Spirale und DUW-Feinregulierung zum Nomos-Swing-System. Die Glashütter justieren alle Uhrwerke in sechs Lagen. Wir haben auf der Zeitwaage in fünf Positionen gemessen und kommen zu dem Schluss, dass die Club Sport Neomatik clever reguliert ist und dadurch auch am Handgelenk, wo sie ja zumeist unter Vollaufzug steht, nur etwa zwei Sekunden am Tag vorgeht. Etwas schneller wird sie, wenn die Gangreserve abläuft.

Nomos Glashütte: Club Sport Neomatik 42 bei Nacht
Leuchtstark: Die Elemente der Zeitanzeige leuchten bei Dunkelheit in herrlichem Blau. Dazu ist besonders viel Superluminova auf dem Zifferblatt aufgebracht.

Neues Edelstahlband mit Schnellwechselsystem

Neu und einzigartig ist das von Nomos-Fans lang ersehnte Edelstahlband von Nomos. Die Club Sport Neomatik ist eine der ersten Uhren, die mit diesem ausgestattet ist. Und gleich vorweg: Wem es nicht gefällt, der kann es dank Bandschnellwechselsystem ganz einfach abbauen.

Mit einem Hauch von Eleganz willkommen im Sport-Club

Aber wozu? Zum Wassersport und für jegliche weitere Outdoor-Aktivität ist das robuste und pflegeleichte “Nomos-Metallband Sport” bestens geeignet. Es besteht im Original aus 145 handverschraubten Einzelteilen, die sich alle einzeln entfernen lassen. Somit kann das Band in Drei-Millimeter-Schritten quasi auf jede gewünschte Länge gebracht werden. Zusätzlich besteht noch eine kleine Variationsmöglichkeit in der von Nomos selbst entworfenen, einseitig klappenden Druckfaltschließe – nach dem gleichen Prinzip wie der Bandwechsel, ohne jegliches Werkzeug. So erweist sich in der Praxis, dass die maskuline Club Sport Neomatik auch am schmalen Handgelenk gut sitzt. Dafür sorgt trotz 42 Millimeter Größe ihre erstaunlich flache Bauweise von nur reichlich zehn Millimetern, was für eine bis 300 Meter wasserdicht Outdoor-Uhr bemerkenswert ist.

Nomos Glashütte: Club Sport Neomatik 42
Abgedichtet: Das Automatikkaliber DUW 6101 tickt in einem bis 30 Bar druckfesten Gehäuse. Angesichts seiner flachen Bauweise bleibt auch das Gehäuse elegant.

Das neue Edelstahlband ist nicht nur in der Längeneinstellung flexibel, sondern fügt sich auch dem Handgelenk. Die Schließe drückt nicht, lediglich ihre polierte Klappe bekommt so manchen Kratzer ab – und das nicht nur beim Sport. mari

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