Hands-on: Seiko Presage Automatikuhr SPB069
Dreizeigeruhr mit Email-Zifferblatt unter der Lupe
Erst heute stellte Seiko der Öffentlichkeit die neue Presage Automatikuhr SPB069 vor. Doch wir haben das Modell schon vorab erhalten und konnten es uns genau ansehen. Die Armbanduhr besitzt ein Manufakturkaliber und ein Zifferblatt aus blauem Email. Mit ihrem Preis von 1.100 Euro ist sie im Vergleich zu Modellen mit ähnlicher Ausstattung anderer Marken erschwinglich. Im Hands-on sehen nehmen wir die Dreizeigeruhr unter die Lupe.

Die Uhrenlinie Seiko Presage
Erst 2016 führte der japanische Uhrenhersteller Seiko die Linie Presage in Deutschland ein. Zuvor waren Presage-Uhren ausschließlich in Japan und wenigen anderen ausgewählten Ländern erhältlich. Seit der Lancierung in Deutschland können Kunden aktuell acht verschiedene Modelle kaufen, unter anderem auch die berühmten Cocktailuhren. Alle Uhren der Presage-Kollektion stattet Seiko mit mechanischen Uhrwerken und Saphirglas aus. Außerdem verfügen die Modelle standardmäßig über eine Wasserdichtheit bis zehn Bar.
Seiko Presage Automatikuhr SPB069 als Hommage an das Mondfest
Die Seiko Presage Automatikuhr SPB069 stellt eine Hommage an das japanische Mondfest Tsukimi dar. Vor allem in den Jahren vom 794 bis 1185 wurde dieses Fest zu Ehren des Mondes zelebriert, doch auch heute feiern die Japaner es vielerorts noch. Dass Seiko sich beim neuen Presage-Modell vom Mond inspirieren ließ, lässt sich immer wieder am Design der Automatikuhr erkennen.

Das Zifferblatt der Seiko Presage Automatikuhr SPB069
So erinnert ihr dunkelblaues Email-Zifferblatt unter dem entspiegelten Saphirglas an den Nachthimmel. Die SPB069 ist die erste Seiko-Uhr, deren Zifferblatt mit blauem Email überzogen ist. Nicht gerade viele Armbanduhren auf dem Markt verfügen über emaillierte Zifferblätter. Ihre Herstellung ist aufwendig und eine Besonderheit in der Uhrmacherei. Das Zifferblatt der Seiko Presage zieren feine römische Ziffern. Sie sind weiß und heben sich deutlich vom dunkelblauen Grund ab. Das Design der Stundenmarkierungen übernimmt Seiko von seiner ersten Taschenuhr: der Time Keeper von 1895. Ein besonders präzises Ablesen der Zeit ermöglichen dem Träger der Seiko Presage Automatikuhr SPB069 zudem die Eisenbahnminuterie am Zifferblattrand und die spitz zulaufenden Zeiger. Der Minuten- und Sekundenzeiger ist leicht gebogen, sodass er exakt auf die Markierungen zeigen. Umrandet ist das Zifferblatt von glänzendem Edelstahl. Das trübt die perfekte Ablesbarkeit ein wenig, denn die Indexe spiegeln sich darin wieder, und auch bei direkter Sonneneinstrahlung können störende Reflexionen entstehen.
Besonderheit: Der Sekundenzeiger endet in einer Mondsichel
Die Seiko Presage Automatikuhr SPB069 besitzt drei zentrale Zeiger. Stunden- und Minutenzeiger sind weiß und in Birnenform gestaltet. Beim schmalen Sekundenzeiger findet sich die zweite Anspielung auf das Mondfest: Der Zeiger endet in einer mit Goldpulver versehenen Mondsichel.

Auch das aktuelle Datum kann der Träger der Presage-Uhr ablesen. Die zugehörige Anzeige sitzt bei drei Uhr, der Index wird zugunsten der Datumsanzeige beschnitten. Die schwarz auf weiß bedruckte Datumsscheibe erscheint in einem länglichen Fenster und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild des Zifferblatts ein.
Wie groß ist die Seiko Presage Automatikuhr SPB069?
Das Gehäuse der Presage Automatikuhr fertigt Seiko vollständig aus Edelstahl und poliert die sichtbaren Flächen. So glänzt die Armbanduhr schön, was ihren eleganten Look unterstreicht. Doch wie gesagt können bei einem polierten Gehäuse Spiegelungen und Reflexionen entstehen, die sich negativ auf die Ablesbarkeit auswirken. Der Gehäusedurchmesser von 40,5 Millimetern passt zum Auftritt einer Dresswatch.

Mit einer Höhe von 12,4 Millimetern baut die Presage für eine elegante Armbanduhr jedoch etwas hoch. Dennoch passt sie noch gut unter den Hemdsärmel und somit auch zum Anzug. Genauso gut harmoniert das Modell mit einem legereren Alltagsoutfit. Dank ihrer Druckfestigkeit bis zehn Bar gilt die Uhr als wasserdicht und kann zum Schwimmen und Schnorcheln getragen werden. Was die Angabe der Druckfestigkeit aussagt, erfahren Sie hier.
So trägt sich die Seiko Presage Automatikuhr SPB069 am Arm
Gehalten von einem blauen Krokodillederband liegt die Seiko Presage Automatikuhr SPB069 angenehm am Arm. Die nach unten gezogenen Bandanstöße sorgen für einen guten Sitz, und die mit Seiko-Schriftzug versehene Faltschließe lässt sich problemlos bedienen.

Die Krone ist geriffelt und lässt sich gut greifen. Sie hat zudem eine angenehme Größe, sodass sie einerseits leicht bedient werden kann, um Datum oder Zeit einzustellen, und andererseits nicht während des Tragens stört. Die Krone ist mit dem „Seiko-S“ versehen.
Im Innern der Dreizeigeruhr tickt das Manufakturkaliber 6R15
In der Presage-Kollektion werden drei Arten von Uhrwerken verbaut. Dabei reicht das Angebot von den erschwinglichen 4R-Kalibern über die 6R-Kaliber bis zu den exklusiven 8R-Werken. In der SPB069 setzt Seiko das Manufakturkaliber 6R15 mit Automatikaufzug ein.

Das Uhrwerk gibt es bereits seit 2006, es ist ein Nachfolger des bekannten Seiko-Kalibers 7S26. Das neuere Kaliber 6R15 besitzt im Gegensatz zum 1996 vorgestellten Uhrwerk 7S26 eine Handaufzugsmöglichkeit. Außerdem besteht die Zugfeder des Automatikwerks 6R15 aus der Legierung Spron, die verbesserte Elastizität, Belastbarkeit sowie Korrosions- und Hitzebeständigkeit verspricht. Das Kaliber der Presage Automatikuhr SPB069 ist mit 21.600 Halbschwingungen pro Stunde getaktet und besitzt laut Seiko eine Gangreserve von mehr als 50 Stunden. Der japanische Hersteller gewährleistet für das Manufakturwerk 6R15 eine maximale Gangabweichung von -15 bis +25 Sekunden pro Tag. Wir haben die Ganggenauigkeit nicht auf der Zeitwaage überprüft; es ist aber davon auszugehen, dass die Uhr sie einhält, da der Rahmen relativ großzügig gesteckt ist.
Der Glasboden gibt den Blick auf das Uhrwerk frei
Den Glasboden der eleganten Dreizeigeruhr versieht Seiko, wieder als Hommage an das Mondfest Tsukimi, mit einer aufgedampften goldenen Mondsichel. Diese ist sehr zart und unter Umständen nicht vom Betrachter als solche zu erkennen, wenn man nicht über die Hintergründe des Designs informiert ist.

Durch den Glasboden lässt sich das Uhrwerk genau betrachten, und wir sehen, dass alle sichtbaren Teile sauber verarbeitet sind. Es finden sich allerdings kaum aufwendige Verzierungen auf den Werkteilen, lediglich der Rotor ist mit einem Streifenschliff versehen. Für 1.100 Euro bieten jedoch auch andere Hersteller nicht mehr.
Unser Fazit zur Seiko Presage Automatikuhr SPB069
Insgesamt baut Seiko seine Presage Automatikuhr zu Ehren des Mondfests Tsukimi 1.500 Mal. Die Armbanduhr überzeugt mit einem eleganten Look und guter Verarbeitung. Zudem wirkt sie hochwertig und trägt sich angenehm. Mit Seiko-Manufakturkaliber, Email-Zifferblatt, Saphirglas, Alligatorlederband und Faltschließe bietet das Modell für 1.100 Euro ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch mit der hohen Wasserdichtheit wartet Seiko mit mehr auf, als es andere Uhrenhersteller tun, und hebt sich deshalb mit der Seiko Presage Automatikuhr SPB069 positiv vom großen Uhren-Angebot auf dem Markt ab. ne
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Uhren von Seiko in der Datenbank von Watchtime.net
Sie hätten die Uhr unbedingt auf die Zeitwaage legen und messen müssen, denn bereits das kleine Kaliber schafft ohne Probleme die COSC Vorgaben. Es,wäre daher m.E. sinnvoll das als “Fachmagazin” kurzfristig nachzuholen, Danke.
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Bei einem Hands-on führen wir generell keine Gangtests auf der Zeitwaage durch.
Frau Ehrlich,
dann sind Sie sicherlich mit mir einer Meinung, dass die gegebenen Informationen zu den Gangwerten lt. Kaliber nich in ein Hands-on gehören?!
Wenn Sie schon über Gangwerte schreiben, dann wäre auch im Rahmen eines Hands-on festzustellen gewesen, dass die Uhr hier die Toleranz bei weitem nicht ausschöpft. Ihr Hinweis im Artikel, dass aufgrund des großzügigen Rahmens, die Uhr vermutlich innerhalb der Toleranz bleiben würde, qualifiziert m.E. die Uhr und deren Ganggenauigkeit ab.
Nehmen Sie es doch als Aufgabe mal die Ganwerte zu überprüfen. Ich bin mir sicher, Sie werden positiv überrascht sein.
Schön wäre auch ein ausführlicher Test bestimmter Modelle und deren aktuellen Werke von Seiko, natürlich mit Gangwerten ;-). Das wäre doch mal eine Aufgabe….
Beste Grüße