Rado True Designers’ Collection: 6 kreative Designeruhren von Rado
Rado ließ Zifferblatt und Optik seiner True Face von 6 verschiedenen Designern gestalten
Was passiert, wenn eine Uhr von Designern gestaltet wird, die normalerweise Möbel, Kleider, Rauminstallationen entwerfen? Rado hat es ausprobiert. Die Rado True ist eine runde Keramikuhr von puristischer Form, und daran will Rado auch nichts ändern. In jeder anderen Hinsicht jedoch hat Rado die True im Rahmen eines besonderen Projekts zur Spielwiese für sechs Designer ernannt, die normalerweise nichts mit Uhren zu tun haben. Sie wurden aufgefordert, auf der Grundlage des bestehenden True-Gehäuses mit der Uhr zu machen, was sie wollten: Farbe, Zifferblatt, Armband, Werk, Glas und Rückseite durften sie nach Lust und Laune variieren. Das Briefing für das Projekt war ungefähr so reduziert wie die Form der Rado True: „Design und Minimalismus“ hieß die Devise. Nach monatelanger Arbeit wurde jetzt die Rado True Designers’ Collection präsentiert.

Ihre sechs Modelle sind so unterschiedlich wie die Designer, die sie entworfen haben und deren ganz eigene Handschriften sie tragen. Besonders augenfällig wird das bei der Rado True Face (2.230 Euro), die der Pole Oskar Zieta gestaltet hat. Sie frappiert schon auf den ersten Blick durch ein Edelstahlzifferblatt, das ein wenig nach innen gewölbt ist und so glatt poliert wurde wie ein Spiegel. Derartige reflektierende Oberflächen sind eine Spezialität des Metallexperten Oskar Zieta – allerdings arbeitet er gewöhnlich in anderen Dimensionen. Ein Metallobjekt von Zieta kann durchaus einmal 24 Meter messen.

Den Sprung auf die 40 Millimeter der Armbanduhr hat er als anspruchs- und reizvolle Herausforderung erfahren. Die Politur des Mikrospiegels, als den er das Zifferblatt bezeichnet, erforderte einiges an Handarbeit, bis das Ergebnis Zietas Vorstellungen entsprach. Ohne die perfekte Spiegeloberfläche nämlich wären die Details von Zietas Design nicht zur Geltung gekommen: Das konvexe Zifferblatt dient als subtiler Zerrspiegel für die Unterseite der Zeiger, die einer roségoldfarbenen Oberflächenbehandlung unterzogen wurden. Die Optik dieser Uhr changiert einerseits mit jeder Bewegung ihres Trägers. Andererseits führt das Zusammenwirken zwischen dem stahlfarbenen Zifferblatt und den sich spiegelnden Kupfertönen der Zeiger zu wechselnden Farbeffekten: Mal scheint die Uhr silbrig, mal eher rötlich zu glänzen.
Variabilität ist ein Thema, das bei einigen der sechs Designer im Zentrum steht. So hat die japanische Modedesignerin Kunihiko Morinaga eine einzige Uhr mit zwei ganz verschiedenen Gesichtern kreiert. Bei starkem Lichteinfall verdunkelt sich das Glas über dem Zifferblatt der Rado True Shadow (2.120 Euro). Die Uhr ähnelt dann einem klassischen True-Modell mit schwarzem Zifferblatt. Sobald jedoch der Lichteinfall nachlässt, wird das Glas der Uhr transparent und öffnet den Blick auf ihr skelettiertes Zifferblatt. Das Geheimnis hinter diesem Mechanismus ist eine photochrome Linse, die ihre Farbe in Relation zum einfallenden UV-Licht ändert. Mit ähnlichen Verfahren arbeitet Kunihiko Morinaga in der Mode.
Lichtabhängig ist auch die Rado True Phospho (2.230 Euro), die das Schweizer Designertrio Big-Game entwickelt hat. Der Österreicher Rainer Mutsch verleiht seiner Rado True Stratum (2.120 Euro) eine gestufte, zur Mitte des Zifferblatts hin abfallende Rillenstruktur, die an eine Langspielplatte erinnert und ebenfalls dank Bewegung und Lichteinfall optisch changiert. Der amerikanische Interiordesigner Sam Amoia entscheidet sich bei der Rado True Blaze (2.230 Euro) für eine krustenartig glitzernde Metalloberfläche, während der Franzose Philippe Nigro bei der Rado True Cyclo (1.730 Euro) einen feinfühligen Minimalismus walten lässt.
Die Uhrendesigns, die je nach Tragesituation ihre Optik ändern, transportieren eine sehr zeitgemäße Message: Zeit ist nicht einfach eine standardisierte Maßeinheit, sondern eine persönliche Angelegenheit – vor allem dann, wenn man sie sich von einer mechanischen Armbanduhr statt von einem elektronischen Bildschirm anzeigen lässt. Auffällig ist denn auch, dass alle sechs Designer Automatikwerke für ihre Interpretation der True gewählt haben. Limitiert ist jedes der Modelle auf 1001 Stück – bis auf das von Big-Game gestaltete: Die Rado True Phospho gibt es in einer Auflage von 1003 Uhren, da ein Designertrio sie kreiert hat und schließlich jeder der Gestalter sein persönliches Exemplar haben soll. mbe
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Uhren von Rado in der Datenbank von Watchtime.net