Jetzt doch nicht: H. Moser & Cie. Swiss Icons Watch
(K)Eine neue Provokation von H. Moser & Cie.
Inzwischen ist es schon eine gute Tradition, dass H. Moser & Cie. sich vor dem Start des Genfer Uhrensalons SIHH eine Provokation einfallen lässt: In den vergangenen Jahren brachte die Marke von CEO Edouard Meylan mal eine mechanische Uhr, die wie eine Apple Watch aussah (die Swiss Alp Watch), mal ein Einzelstück im Käsegehäuse, die die seiner Meinung nach unzulänglichen Bestimmungen des Swiss-Made-Labels aufs Korn nahm (die Swiss Mad Watch). Vor dem Genfer Luxusuhrensalon SIHH 2018 kündigte die Marke aus dem Kanton Schaffhausen ein neues Unikat an: Die Swiss Icons Watch, die Merkmale verschiedenster berühmter Uhrenmarken in sich vereint.

Da sind zum Beispiel die blau-rote “Pepsi”-Lünette der Rolex GMT-Master in der achteckigen Form der Royal Oak von Audemars Piguet, die Bandanstöße mit den H-förmigen Schrauben der Hublot Big Bang, die unverwechselbarender Panerai-Ziffern auf dem Zifferblatt und passend dazu der Kronenschutz der Panerai Luminor, der eine für Cartier typische Krone mit Cabochon umschließt. Die gebläuten Breguet-Zeiger drehen sich vor einem nach Art der Patek Philippe Nautilus gestalteten Zifferblatt, auf dem die drei Buchstaben HMC (für H. Moser & Cie.) in der Typographie von IWC zu lesen sind – über dem Ortsnamen Schaffhausen, der die Heimat sowohl von IWC als auch von H. Moser & Cie. ist. Blickfang ist aber das Tourbillon unter einer Goldbrücke im Stil des Drei-Brücken-Tourbillons von Girard-Perregaux.

Die Swiss Icons Watch verfügt über das Manufakturkaliber HMC 804 mit fliegendem Tourbillon samt doppelter Flachspirale und ein Fumé-Zifferblatt in der Farbe Funky Blue mit Streifendekor – das Ganze in einem 43 Millimeter großen Edelstahlgehäuse mit durchsichtigem Boden. Die Krone ist mit einem Saphir im Cabochon-Schliff verziert.
Update 12. Januar: Nachdem H. Moser & Cie. diese “Frankenwatch” am 11. Januar ankündigte und die von der Marke kommunizierten Fotos der Uhr und ein Video im Laufe des Tages weltweit von vielen Uhrenfans und -Journalisten in sozialen Netzwerken geteilt und verbreitet wurden, hat sich die Lage schon einen Tag später radikal verändert: In einer per E-Mail veröffentlichten offiziellen Stellungnahme machte Markenchef Edouard Meylan einen Rückzug: “Es war eigentlich unser Ziel, den großen Gründern unserer schönen Industrie Tribut zu zollen und vor bestimmten Praktiken Anderer zu warnen, doch die Message wurde leider teilweise missverstanden. Daher wird die Swiss Icons Watch nicht weiter präsentiert und wird auch nicht verkauft, um die Ausbildung junger Schweizer Uhrmacher zu unterstützen.” Ursprünglich hatte Meylan das Einzelstück unmittelbar nach der SIHH über ein Genfer Auktionshaus versteigern wollen. Schon am 11. Januar hatte Moser alle Hinweise auf die Uhr von seiner Website und seinen Social-Media-Kanälen gelöscht. Als Grund darf man vermuten, dass sich mindestens eine der zitierten Marken beschwert beziehungsweise mit rechtlichen Schritten gedroht hat. Möglicherweise hat Meylan auch befürchtet, seinen Messeauftritt auf der SIHH nicht wie geplant durchführen zu können. Auf der SIHH wird die Uhr nicht zu sehen sein. buc
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Die Ideen von H.Moser & Cie. haben mir bis jetzt jedesmal großen Spaß gemacht. Hut ab, da traut sich mal jemand was! Die Humorlosigkeit einiger hier “zitierten” Firmen kann ich nicht verstehen. Würde mich mal interessieren, wer das genau ist…
Coole Uhr und lustige Idee, ich tippe die Zeiger sind Markenrechtlich geschützt genau wie die Krone. Das Logo von IWC ist auch sehr ähnlich… Wenn diese Uhr nicht verhindert worden wäre dann könnte jeder Pille-Palle Uhrenhersteller unter dem Deckmantel der Hommage diese Markenspezifischen teile verwenden. Kann voll und ganz verstehen das diese Uhr innerhalb von 24 Stunden verschwunden ist und niemals legal verkauft werden kann.