Meistersinger: Carelia
Noch einfacher kann man die Zeit nicht machen
Kein Sekundenzeiger, keine Minutenzeiger, kein Datum, keinen Schleppzeiger und keine zweite Zeitzone. So wird die Zeitwahrnehmung ganz automatisch entschleunigt. Meistersinger hat die kleine Variante (34 mm) seiner Ur-Uhr neu aufgelegt. Jetzt gibt es die Carelia Einzeigeruhr mit einer kräftigeren Zifferblattgrafik mit elfenbeinfarbenem Zifferblatt und mit blauem, silbernem und goldenem Sonnenschliff.
Größe | 34 mm |
Material | Edelstahl |
Zifferblatt Farben | Elfenbeinfarben und Sonnenschliff Silber, Gold und Dunkelblau |
Armbänder | Kalbsleder mit Krokoprägung |
Uhrwerk | Peseux 7001 |
Glas | Wahlweise gehärtetes Mineralglas oder Saphirglas |
Wasserfestigkeit | 3 bar |
Preis | 890 Euro mit Mineralglas, 1.000 Euro mit Saphirglas |
Einführung | Januar 2010 |
Meistersinger und der „Charme des Ungefähren”
Die Zeit ist eine knappe Ressource. Und kein Mensch weiß, wie knapp sie für ihn ganz persönlich ausfällt. Was knapp ist, hat einen hohen Wert – das entspricht dem kleinen ökonomischen Ein-mal-eins. Es läge mithin nahe, die wertvolle Ressource Zeit sehr bewusst und verantwortungsvoll zu erleben, im Idealfall jeden Moment zu genießen. Doch der tägliche Umgang mit der Zeit lässt bisweilen den Schluss zu, wir wollten sie so schnell wie möglich hinter uns lassen. Schon die Sprache ist verräterisch: Die globalisierte Welt bescherte uns angeblich die „Beschleunigungsgesellschaft”, an den Märkten gibt der sogenannte „Turbokapitalismus” den Takt vor, Wertpapiere werden in „Echtzeit” gehandelt und dank Internet kommunizieren wir in Lichtgeschwindigkeit. Viele erleben die Zeit als Treiber, der sie von einem Termin zum nächsten hetzt. Und atemlos stellt mancher fest, dass ein angeblich so wichtiges Meeting nichts anderes war als Zeitvergeudung. Man könnte auch sagen: Ressourcenverschwendung. Hin und wieder drängt sich der Eindruck auf, wir lebten eigentlich immer in der Zukunft. Physisch befinden wir uns zwar in der Gegenwart, doch gedanklich sind wir bereits im nächsten Gespräch, im Anschlussflieger oder bestenfalls im nächsten Urlaub. Vermutlich hatte John Steinbeck schon Recht mit seiner augenzwinkernden Feststellung: „Man verliert die meiste Zeit damit, dass man Zeit gewinnen will”.
Lange ging es in der Uhrenindustrie vor allem um eines: Die Zeitmesser sollten so genau wie möglich sein. Zunächst eroberten die Quarzuhren die Handgelenke. Keine der bis dahin üblichen mechanischen Uhren zeigte die Zeit dauerhaft so exakt an wie eben diese neuen elektronischen Instrumente. Später entschieden sich manche Kunden gar für Funkuhren – präziser geht es nicht mehr. Aber brachte diese extreme Genauigkeit den Trägern solcher Uhren ein Mehr an Lebensqualität? Das darf bezweifelt werden, und es ist sicher kein Zufall, dass gerade in der oft beklagten „Hochgeschwindigkeitsgesellschaft” die mechanische Uhr eine furiose Renaissance feiert.
Meistersinger geht noch einen Schritt weiter und rüstet seine Uhren wie die ersten Uhrmacher des ausgehenden Mittelalters mit nur einem Zeiger aus. Mit dem Charme des Ungefähren und einer überzeugenden Gesamtgestaltung begeistert Meistersinger seit 2001.