Hands-on: Junghans Meister S Chronoscope

S wie Sport - wir testen den sportlichen Meister-Chronographen von Junghans

Mit stabilerem Gehäuse, hoher Wasserdichtheit und widerstandsfähigem Armband macht Junghans seine bisher klassisch-elegante Meister Chronoscope fit für sportliche Aktivitäten. Das S im Modellnamen hat sie sich redlich verdient.

Junghans: Meister S Chronoscope
Junghans: Meister S Chronoscope

Die Meister Chronoscope gehört zu den absoluten Klassikern unter den Junghans-Modellen. Nun erhält der bisher elegant gestaltete Chronograph eine Frischekur, die ihn auch für härtere Alltagsbedingungen sowie für sportliche Aktivitäten fit macht. Meister S Chronoscope heißt der Newcomer, mit dem Junghans zahlreiche Neuerungen einführt: Der Durchmesser steigt von 40,7 auf stolze 45 Millimeter, und eine schwarze PVD-Beschichtung zieht zusätzliche Aufmerksamkeit auf das markante Edelstahlgehäuse.

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Junghans: Meister S Chronoscope

Das Zifferblatt behält seine gewölbte Form mit konkav eintauchenden Totalisatoren bei, macht aber mit roten Farbkontrasten und offen gestalteten Leuchtmassezeigern einen eigenständigen, sportlich-modernen Eindruck. Das Gehäuse besitzt nun geschwungene Formen und einen Flankenschutz, in dem die Schraubkrone sicher eingebettet liegt. Die ovalen Drücker hat Junghans als Bestandteil des Meister-Chronoscope-Designs beibehalten. Passend zu den neuen Gesamtabmessungen sind nun auch diese Bedienelemente größer, allerdings bieten sie keine exakten Druckpunkte und somit auch keinen erhöhten Komfort. Das Gehäuse geht nahtlos in ein komplett neu entworfenes Armband über, das eine Unterlage aus synthetischem Kautschuk mit rot vernähten Ledereinsätzen kombiniert.

Junghans: Meister S Chronoscope Schließe
Junghans: Meister S Chronoscope Schließe

Das dynamisch gestaltete Armband endet in einer Edelstahlfaltschließe, die passend zur Uhrenschale mit einer schwarzen PVD-Beschichtung versehen ist. Auf der Bandunterseite sorgt der Reliefschriftzug „Junghans Meister S“ nicht nur für eine spannende Optik, sondern auch für ausreichende Belüftung an heißen Tagen oder bei sportlicher Betätigung.

Präziser Antrieb

Ebenfalls neu ist der Gehäuseboden mit Darstellung des Junghans-Sterns.

Junghans: Meister S Chronoscope Gehäuseboden
Junghans: Meister S Chronoscope Gehäuseboden

Dahinter arbeitet nach wie vor das bekannte Eta-Automatikkaliber Valjoux 7750 mit 48 Stunden Gangreserve. Es ist jedoch bei der Meister S Chronoscope bis 200 Meter Wassertiefe vor dem nassen Element geschützt – eine weitere funktionssteigernde Neuerung, neben der Verwendung eines extradicken, beidseitig entspiegelten Saphirglases. Das Werk der Testuhr arbeitet gleichmäßig und präzise: Im Normalbetrieb, also mit ausgeschaltetem Chronographen, läuft es 4,2 Sekunden am Tag zu schnell – bei einer erfreulich geringen Abweichung zwischen den Lagen von nur vier Sekunden. Startet man den Chronographen, so bleiben die Einzelwerte ziemlich gleich, und der tägliche Vorgang erhöht sich nur geringfügig auf 5,3 Sekunden, wobei die Lagendifferenz auf immer noch gute sechs Sekunden ansteigt. Der mehrwöchige Tragetest bestätigte die elektronisch ermittelten Werte der Zeitwaage: Die Uhr ging konsequent vier Sekunden pro Tag vor.

Limited Edition

888 Uhrenfans können die Meister S Chronoscope in der getesteten Ausführung für 2.490 Euro erwerben. Daneben gibt es zwei farblich dezente Varianten mit siebenreihigen Edelstahlbändern zum Preis von je 2.290 Euro. Die Chronos-Redaktion empfiehlt jedoch in jedem Fall die auffällige Limited Edition, die durch ihre große Detailvielfalt gefällt.

Junghans: Meister S Chronoscope am Handgelenk
Junghans: Meister S Chronoscope am Handgelenk

Besondere Kniffe sind die Aussparung der PVD-Beschichtung rund um das Deckglas sowie an beiden Flanken des Gehäuses. Diese schmalen, aber wirkungsvollen „Silberstreifen“ schärfen das Profil als cooles Designobjekt zusätzlich. Hinzu kommen Stundenindexe mit herausgefrästen Fünf-Minuten-Zahlen sowie rote Leuchtmasse. Bei Letzterer muss man allerdings deutliche Abstriche in Sachen Funktionalität machen: Ihre Strahlkraft ist gering, sodass sich die Uhr nachts so gut wie gar nicht ablesen lässt. Es kommt sogar störend hinzu, dass das Gegengewicht des Stoppsekundenzeigers wie die Stundenindexe bei drei und neun Uhr mit herkömmlicher Superluminova beschichtet sind. So ergibt sich nachts ein weitgehend uninterpretierbares Bild, das dem Träger einen kurzen Stundenzeiger vorspiegelt, der auf die Sechs-Uhr-Position weist. Als weiteres Manko hat sich bei der Testuhr die rote Bandnaht am unteren Bandanstoß leicht abgelöst, sodass der Faden eine Stichlänge weit nach oben stand. Das mag ein Einzelfall gewesen sein und wiegt nicht allzu schwer. Den Spaß an dem neuen, besonders sportlichen Chronographen konnte es uns jedenfalls nicht nehmen. Dazu ist die Uhr zu spannend gestaltet und zu robust ausgestattet. Man kann sie im Alltag tragen und genauso gut beim Sport. Ein echter Allrounder eben. ak

Die wichtigsten Details zur Junghans Meister S Chronoscope bietet auch dieses Video:

Produkt: Download: Retrouhren von Hamilton und Junghans im Vergleich
Download: Retrouhren von Hamilton und Junghans im Vergleich
Das UHREN-MAGAZIN vergleicht die beiden Retrouhren Hamilton Intra-Matic 68 und Junghans Meister Driver Chronoscope.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Mir gefällt der maskuline Auftritt der Uhr. Über das Band kann man sicher philosophieren – das müsste man testen, ich sehe aber die Kombination sowohl optisch als auch technisch kritisch. Der Umfang von 45mm wäre mir einfach zu groß.

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  2. Ich finde diese Uhr auch sehr gelungen, ein rundum sehr schöner und harmonisch gestalteter Zeitmesser. Die Ganggenauigkeit möchte ich hier auch gern bestätigen. Das Armband ist nach wie vor, bei nahezu täglicher Nutzung, im besten Zustand und trägt sich wirklich sehr angenehm.
    Allerdings ist als m.E. größtes Manko, wie bereits angesprochen, die seltsame Bestückung mit Leuchtmasse zu bemängeln, die Uhr ist Nachts (zumindest ohne Taschenlampe) ganz und gar nicht zu gebrauchen. Diese sollten ggf. nachgebessert werden.
    Bedauerlich finde ich, dass ein fehlender Glasboden den Blick ins Innere verwehrt.

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