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Lesedauer 4 Min.

Neues Wempe-Haus – das Familienunternehmen aus Hamburg rüstet auf

Uhren-Service-Offensive in historischem Ambiente nahe der Hafencity.
Wempe, Kontorhaus in Hamburg
© Wempe

Das 1878 gegründete Hamburger Familienunternehmen Wempe stärkt die heimischen Wurzeln und eröffnet genau 100 Jahre nach dem Erwerb der Firmenzentrale die zweite Niederlassung in der Hansestadt. Neben dem Stammhaus in der Steinstraße dürfen sich sowohl die Mitarbeitenden, als auch die Kunden der Juwelierskette über eine neue, denkmalgerecht umgestaltete Servicestätte für feine Uhren freuen.

Chiara, Kim-Eva und Scott Wempe im denkmalgerecht umgestalteten Kontorhaus

Chiara, Kim-Eva und Scott Wempe im denkmalgerecht umgestalteten Kontorhaus

© Wempe

Drei Etagen für den Uhren-Service

In dem 2023 erworbenen, rund 4.700 Quadratmeter großen historischen Gebäude im Stubbenhuk 10 ist nun der Uhren-Service, der zuvor im Stammhaus verortet war, auf insgesamt drei Etagen beheimatet. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage nach mechanischen Uhren wurde die Vergrößerung der Kapazitäten nötig. Mit erhöhten Verkaufszahlen nämlich steigt ebenfalls der Service-Bedarf. Da in Deutschland die Zahl der Fachwerkstätten, die derartige Überholungen durchführen können, bedauernswerterweise rückläufig ist, hat es sich Wempe zur Aufgabe gemacht, nicht nur die Manufakturen zu entlasten, sondern vor allem die Wartezeiten für Kunden zu reduzieren. So wurde im vergangenen Jahr nicht nur der Standort Glashütte, der sich ebenfalls den Reparatur- und Wartungsarbeiten widmet, von 210 auf 420 Quadratmeter vergrößert. Auch die neuen Werkstätten nahe der Hafencity bieten mit 1.900 Quadratmetern beinahe dreimal soviel Platz wie jene zuvor in der Steinstraße.

Uhrmacher in den neuen Räumlichkeiten im Stubbenhuk 10, Uhrmachertische

Uhrmacher in den neuen Räumlichkeiten im Stubbenhuk 10

© Wempe

„Casing“-Abteilung

Um Prozesse zusätzlich zu beschleunigen, wurde die sogenannte „Casing“-Abteilung eingeführt. Nachdem eine Uhr in der Hamburger Servicezentrale angekommen ist, werden direkt Werk, Ziffernblatt und Zeiger demontiert, in spezielle Behältnisse verpackt und zum jeweils zuständigen Uhrmacher gegeben. So können mehrere Arbeitsschritte, zu denen auch die Aufarbeitung von Gehäuse und Band zählt, zeitgleich durchgeführt werden.

Beeindruckende Maschinen in der neuen Service-Zentrale vereinfachen die Abläufe

Beeindruckende Maschinen in der neuen Service-Zentrale vereinfachen die Abläufe

© Wempe

Modernste Maschinen und vollautomatische Reinigungsstraßen

Dank besonders tragfähiger Decken und der ausgezeichneten Statik des historischen Hauses können neue, modernste Maschinen sowie vollautomatische Reinigungsstraßen, die bis zu 20 Zeitmesser gleichzeitig säubern, zum Einsatz kommen. Mithilfe von Laserschweißgeräten sowie speziellen, von den hauseigenen Uhrmachern mitentwickelten Werktischen und -bänken verbessert sich auch das Arbeitsumfeld der Mitarbeitenden, die zumeist in 2er- bis 5er-Gruppen in durch Glaswände getrennten Räumen ruhig, konzentriert und flexibel arbeiten können.

Die erste Anlaufstelle sowie der Ort für kleinere Reparaturen bleibt jedoch nach wie vor die individuelle Niederlassung. Der Batterietausch, die Armband-Kürzung oder der Glaswechsel wird von einem der 77 Uhrmacher vor Ort ausgeführt. In den Service-Werkstätten in Hamburg, wo zum aktuellen Zeitpunkt 26 Uhrmacher sowie 15 Beschäftigte in der Furnituren- und Politurabteilung tätig sind, sowie Glashütte, wo vergangenes Jahr 63 Uhrmacher beschäftigt waren, werden die restlichen Arbeiten vollzogen.

Werkstätte der Wempe-Chronometerwerke Maritim, Werkbank mit Großuhren

Werkstätte der Wempe-Chronometerwerke Maritim

© Wempe

Wempe-Chronometerwerke Maritim

Im Hochparterre finden die „Wempe-Chronometerwerke Maritim“, die von 1960 bis 1981 im Stubbenhuk 25 angesiedelt waren, Platz. Sechs Mitarbeiter sind dort um die Materialbeschaffung, Entwicklung und Fertigung bemüht, um Kundenwünschen noch besser nachgehen und die Service-Dauer senken zu können. Als „The Timekeeper of the Cruise Industry“ ist Wempe in diesem Sektor Weltmarktführer und spezialisiert auf integrierte Zeitsysteme von Kreuzfahrt-, Forschungs- und Marineschiffen sowie Mega-Jachten.

Visuelles Marketing im Stubbenhuk 10, Muster von Stoffen, Oberflächen und verschiedenen Materialien

Visuelles Marketing im Stubbenhuk 10

© Wempe

Vollständige Sammlung

Auch die Abteilung des Visuellen Marketings ist im neu eröffneten Gebäude zu Hause. Große Fenster, hohe Decken, helle Räumlichkeiten und historisches Ambiente lassen eine kreative Arbeitsatmosphäre entstehen. 20 Gestaltende stellen sich dort der anspruchsvollen Herausforderung, Schmuck und Uhren optimal zu präsentieren. Um die weltweit 30 Niederlassungen zentral und bestmöglich steuern zu können, findet sich auf den 600 Quadratmetern eine vollständige Sammlung aller Möbel, Farben, Oberflächen und Materialien, um die Gestaltung optimal und individuell an das jeweilige Geschäft anzupassen.

Harbour-Loft, Eventfläche

Harbour-Loft

© Wempe

Das Harbour-Loft, eine Multifunktionsfläche, die beispielsweise für Events genutzt werden kann, ist im obersten Stockwerk des Gebäudes zu finden.

Die neue Wempe Niederlassung im Stubbenhuk 10, historisches Kontorhaus in Hamburg

Die neue Wempe Niederlassung im Stubbenhuk 10

© Wempe

Zweites Wempe-Museum

Uhren-Liebhaber dürfen zudem auf ein zweites Wempe-Museum gespannt sein. In der näheren Zukunft sollen Interessierte spannende Einblicke in die Historie der „Wempe-Chronometerwerke Maritim“, den Uhren-Service sowie die Uhrmacherei im Allgemeinen bekommen.

In jedem Fall ist die Liebe zum Uhrmacherhandwerk sowie die Wempe-Kultur schon jetzt spürbar und in einer wohl einzigartigen, historisch-modernen Atmosphäre beheimatet, um von dort aus über die Niederlassungen auch die Begeisterung beim Endkunden zu wecken.

Wempe Chronometerwerke Luxusuhren Wempe
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