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10 extrem robuste Uhren

Rolex Deepsea Challenge in Titan
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Für Jetpiloten, Sättigungstaucher oder Mitglieder von Sondereinsatzkommandos zeigen wir hier die passenden Uhren. Aber auch im Alltag sind Eigenschaften wie kratzfeste Oberflächen, ein Magnetfeldschutz oder druckfeste Gehäuse sinnvoll. Und falls es doch mal hart auf hart kommt, ist man perfekt ausgerüstet.

#1 der robusten Uhren – extrem wasserdicht: Rolex Deepsea Challenge

Die 2022 vorgestellte Serienversion der Tieftauchkonzeptuhr Deepsea Challenge ist bis unvorstellbare 11.000 Meter wasserdicht und Rolex' erstes Serienmodell, das komplett aus Titan besteht.
Die Uhr ähnelt den Prototypen die Filmemacher James Cameron 2012 außen an seinem Tauchboot dabei hatte, als er in den Marianengraben bis zum Grund sank. Schon 1960 hatte Rolex bei einer Expedition den Boden des Marianengrabens erreicht, damals mit einem Prototyp, der ein Halbkugelförmiges Glas besaß. Auf dem Boden sind die Daten beider Expedition und der Ort, die tiefste Stelle des Meeres, eingraviert.Das Gehäuse besteht aus Titanium Grade 5 und setzt auch die Technik, die schon bei der Deepsea dafür sorgt, dass dieses Modell trotz 3.900 Meter Druckfestigkeit nicht extrem hoch baut. Mit 50 Millimetern Durchmesser und einer Höhe von 23 Millimetern bleibt die Deepsea Challenge trotzdem eine auffällige Erscheinung am Arm. Dank des Titangehäuses soll die Uhr immerhin nur rund 250 Gramm wiegen. Ein Heliumventil fürs Trockentauchen ist ebenfalls vorhanden. Im Innern arbeitet das automatische Manufakturkaliber 3230 mit 70 Stunden Gangreserve, Chronometerzertifikat und der von Rolex garantierten Genauigkeit zwischen -2 und +2 Sekunden. Die Deepsea Challenge kostet mit 25.600 Euro fast doppelt so viel wie die bis 3.900 Meter wasserdichte Deepsea (13.900 Euro).Hier geht es zu den Rolex-Neuheiten von 2023.

#2 der robusten Uhren – extrem kratz- und stoßfest: Big Pilot’s Watch Shock Absorber XPL

IWC Big Pilot’s Watch Shock Absorber XPL © IWC
IWC stellt mit der Big Pilot’s Watch Shock Absorber XPL eine völlig neuartige Uhr mit patentiertem Stoßdämpfersystem vor. Der Clou dabei: Das Werk mit Zifferblatt wird von einer speziell geformten Feder aus Bulk Metallic Glass (BMG) im Gehäuse gehalten und kann so Stöße von mehr als 30.000 g aushalten. Dazu entkoppelt die Krone im verschraubten Zustand vollständig vom Werk. Getestet wurde das vom Cavendish Laboratory der Universität Cambridge.Die Uhr entstand nach acht Jahren Forschung als erstes Projekt der Abteilung IWC Experimental. Neben dem leichten Titankäfig, der das Werk hält, konnte IWC die abzubremsende Masse weiter durch das Manufakturkaliber 32115 in Leichtbauweise reduzieren. Bei diesem Werk bestehen Teile aus einer Aluminiumlegierung. Das Gehäuse misst 44 Millimeter im Durchmesser und besteht aus dem schon von IWC bekanntem Material Ceratanium, einer Mischung von Titan und Keramik, die bruchfest wie das Metall und fast so kratzfest wie eine technische Keramik sein soll. Die Uhr wird lediglich 30-mal gebaut und kostet 79.800 Euro.

#3 der robusten Uhren – für extreme Situationen: Breitling Emergency

Breitling: Emergency © Breitling
Wenn man in einem unbewohntem Gebiet notlanden muss oder die Segelyacht kentert, hilft eine robuste Uhr auch nicht mehr viel. Wer eine Breitling Emergency trägt, kann in dieser Situation jedoch Hilfe herbeirufen und bei der Ortung helfen: Die Multifunktionsuhr mit chronometergenauem Quarzwerk besitzt einen Notfunksender. Im Ernstfall schraubt der Träger den Sicherheitsknopf unten rechts am Titangehäuse auf und zieht die Antenne heraus. Der Mikrosender funkt dann 48 Stunden lang auf der Satellitenfrequenz 406 Megahertz und der Notpeilfrequenz 121,5 Megahertz. Dabei überträgt die Uhr eine eindeutige Kennung, anhand derer das Rettungszentrum feststellen kann, wer den Notruf sendet, und entsprechend meist auch, nach welcher Art von Fluggerät oder Schiff gesucht werden muss. Ein Suchflugzeug kann die Uhr aus 160 Kilometern Entfernung orten. Die Emergency hat schon über 20 Menschen das Leben gerettet; viele Jetpiloten tragen sie. Das Quarzwerk Breitling 76 bietet zahlreiche Funktionen. Die Uhr fällt mit 51 Millimetern Durchmesser sehr markant aus, wiegt aber dank des Titangehäuses nur 140 Gramm. Die zusätzliche Sicherheit kostet 15.250 Euro.

#4 der robusten Uhren – extrem magnetfeldgeschützt: Omega Seamaster Aqua Terra 150 m

Omega Seamaster Aqua Terra 41 mm Summer Blue © Omega
Magnete sind schädlich für Uhren, denn Teile des Uhrwerks können dauerhaft magnetisch werden, was die Ganggenauigkeit beeinträchtigt. Die unsichtbaren Kräfte lauern auch im Alltag; sie gehen von Lautsprecherboxen oder Elektromotoren aus. Den besten Schutz davor bietet Omega mit seinen "Master Chronometer" genannten Manufakturwerken wie dem Automatikkaliber 8900 mit Co-Axial-Hemmung. Dort sorgen amagnetische Materialen dafür, dass die Uhren trotz Glasböden Magnetfeldstärken bis 15.000 Gauß aushalten. Dass ist 15-mal mehr, als ein Weicheisen-Innengehäuse erreicht. Die Omega Seamaster Aqua Terra 150 M besteht aus Edelstahl und hat einen Durchmesser von 41 Millimetern. Das Modell hält bis 15 Bar wasserdicht. Am Edelstahlband kostet die Uhr 7.000 Euro. Neueste Modell ist die zum 75 Jubiläum der Seamaster-Linie erschienen Version mit Zifferblatt in Summer Blue. 

#5 der robusten Uhren – extrem salzwasserbeständig: Oris AquisPro Date Calibre 400

Oris: AquisPro Date Calibre 400 © PR
Mit der AquisPro Date Calibre 400, die für professionelle Taucher entwickelt wurde, kehrt Oris symbolisch in die Tiefen der Meere zurück. Denn die 49,5 Millimeter große Uhr ist bis 100 Bar druckfest, was den Verhältnissen in 1.000 Metern Wassertiefe entspricht. Das Gehäuse besteht aus salzwasserbeständigem Titan, ist schwarz DLC-beschichtet und damit kratzfester als reines Titan. Die einseitig drehbare und minutengenau skalierte Lünette wird aus Keramik hergestellt und verfügt über das von Oris patentierte Rotation Safety System (RSS), eine spezielle Technik, die die drehbare Lünette während eines Tauchgangs sicher arretiert. Die Uhr ist mit dem 2020 vorgestellten Oris–Manufakturkaliber 400 mit Automatikaufzug ausgestattet, das fünf Tage Gangreserve, einen effektiven Magnetfeldschutz und eine Garantie beziehungsweise Serviceintervalle von zehn Jahren bietet. Das Ganze gibt es zum Preis von 4.700 Euro.

#6 der robusten Uhren – extrem unterdrucksicher: Stowa Flieger T02 Sport

Stowa Flieger T02 Sport © Stowa
Während zu großer Druck zur Zerstörung der Uhr führt, kann zu wenig Druck das Gleiche bewirken. Ist der Außendruck viel geringer als der Innendruck, kann das Glas herausgedrückt werden oder sogar explodieren. So ein Druckabfall in einem hoch fliegenden Passagierflugzeug durch einen Defekt tritt etwa 40- bis 50-mal im Jahr auf. Der technische Standard für Fliegeruhren TESTAF zertifiziert, dass eine Armbanduhr die im Fluggerät vorhandenen Zeitmessinstrumente für den Piloten in vollem Umfang ersetzen kann. Dazu gehört auch, dass der Zeitmesser unterdrucksicher ist. Eine TESTAF-zertifizierte Fliegeruhr ist die Flieger TO2 Sport von Stowa. Das Modell besitzt ein 46 Millimeter großes Gehäuse aus Titan. Dieses ist 20 Bar wasserdicht und beherbergt das Automatikkaliber Sellita SW 200. Das Zifferblatt des Modells ist mattschwarz lackiert und mit nachtleuchtenden Indexen und Zeigern versehen. Am Lederband kostet die Dreizeigeruhr 1.850 Euro.

#7 der robusten Uhren – extrem temperaturresistent: Sinn 206 Arktis II

Sinn Spezialuhren: 206 Arktis II © Sinn
Auch extreme Temperaturen können der Uhr gefährlich werden und sogar zum Stillstand führen. Daher benutzt Sinn bei der 206 Arktis II und bei anderen Modellen ein Spezialöl und achtet auf besondere Toleranzen. Das macht die Uhr im Bereich zwischen –45 und +80 Grad Celsius funktionssicher, was einer Steigerung um 50 Prozent entspricht. Jede einzelne Uhr wird auf diese extremen Temperaturen hin getestet. Vor 20 Jahren lancierte die Frankfurter Uhrenschmiede Sinn Spezialuhren das Vorgängermodell 203 Arktis als ersten Tauchchronographen mit der markeneigenen Temperaturresistenztechnologie. Nun kommt der Klassiker mit dem blauen Zifferblatt zurück und wurde um zwei Millimeter auf 43 Millimeter vergrößert. Das Edelstahlgehäuse ist bis 300 Meter wasserdicht, dank der Sinn-eigenen Ar-Trockenhaltetechnik vor Beschlag geschützt, unterdrucksicher und mit dem markentypischen unverlierbaren Drehring ausgestattet. Im Innern tickt – zwischen zwei Saphirgläsern – das Eta-Chronographenkaliber Valjoux 7750 mit Automatikaufzug, Datum und Wochentag. Die 206 Arktis II kostet mit geprägtem Rindslederband 3.950 Euro, mit Silikonband oder Edelstahlband 4.175 Euro.Hier finden Sie die wichtigsten Modelle von Sinn.

#8 der robusten Uhren – extrem hart im Nehmen: Victorinox I.N.O.X. Carbon Mechanical

Victorinox: I.N.O.X. Carbon Mechanical © Victorinox
Ein Radlader und ein 64 Tonnen schwerer Panzer haben sie überfahren, sie wurde eingefroren und mit einem Brenner wieder freigeschmolzen, sie sauste an der Kufe eines Bobs einen Eiskanal hinab, wurde aus zehn Metern Höhe auf einen Steinboden fallen gelassen und überstand ein zweistündiges 90-Grad-Programm in der Waschmaschine. Das sind nur einige der 130 Tests, die die Victorinox I.N.O.X. im Prototypenstatus über ich ergehen lassen musste. Das bis 200 Meter wasserdichte Gehäuse des Modells I.N.O.X. Carbon Mechanical besteht aus leichtem und robusten Kohlenstofffasern. Mit abnehmbarem Schutz aus schwarzem Kunststoff bleibt der 43 Millimeter große Sport- und Alltagszeitmesser sogar vollständig von Kratzern verschont. Letztere lässt das Zifferblatt frei und eignet sich somit nicht nur für den Transport, sondern auch als Gestaltungsvariante für den Alltag. Angetrieben wird der Extre-Zeitmesser vom Automatikwerk Sellita SW 200. Für 1.195 Euro kann man mit der I.N.O.X. durch dick und dünn gehen.

#9 der robusten Uhren – extrem leuchtstark: Traser P68 Pathfinder Automatic

Traser: P68 Pathfinder Automatic © Traser
Eine Uhr für extreme Einsätze muss in jeder Situation schnell ablesbar sein. Bei der Nachtablesbarkeit kommt es auch darauf an, wie lang die Leuchtmasse durchhält. Manche Uhren lassen sich sogar nach acht Stunden noch entziffern. Bei längerer Dunkelheit geht aber auch moderner Superluminova-Leuchtmasse der Atem aus. Anders verhält es sich bei Tritiumgaslichtquellen. Das sind kleine, mit Tritium gefüllte Glasröhren, die innen mit einem Leuchtstoff beschichtet sind, der durch das schwach radioaktive Tritium zum Leuchten angeregt wird. Die Röhrchen strahlen auch nach Jahren in der Dunkelheit noch hell. Besonders beim Militär und in Spezialeinheiten werden Uhren mit Leuchtröhren gerne eingesetzt.
Leuchtstark: So sieht die Traser P68 Pathfinder Automatic bei Nacht aus © PR
Traser vereint in der P68 Pathfinder Automatic Anzeigen mit der speziellen Technik und solche mit herkömmlicher Leuchtmasse. In dem 46 Millimeter großen PVD-beschichteten Edelstahlgehäuse der 899 Euro günstigen Automatikuhr tickt der Werkeklassiker Eta 2824. Das Mutterunternehmen von Traser namens MB-Microtec ist der weltweit einzige Hersteller von Tritiumgasröhren für die Uhrenindustrie. Luminox, Ball Watch und alle anderen Uhrenmarken, die auf diese Technik zurückgreifen, beziehen die winzigen Komponenten von dieser Schweizer Firma.

#10 der robusten Uhren – extrem stoßsicher: Bremont Waterman

Bremont: Waterman © Bremont
Der britische Hersteller Bremont lagert die Uhrwerke seiner Sportzeitmesser in einem federnden Kunststoffring, um Stöße und Vibrationen abzufangen. Deshalb eignet sich die bis 500 Meter wasserdichte Waterman nicht nur fürs Tauchen, sondern zum Beispiel auch für Mountainbike-Touren oder gewagte Skiabfahrten. Im Innern des 43 Millimeter großen Edelstahlgehäuses arbeitet das Automatikwerk Eta 2893 mit zweiter Zeitzone und Chronometerzertifikat. Die Uhr wird 300-mal gebaut und kostet 5.556 Euro.