Die spannendsten GPHG-Nominierungen 2025 – unsere 7 Favoriten für den Oscar der Uhrenwelt
Das Rennen um den wichtigsten Preis der Uhrmacherei hat begonnen: Der Grand Prix d’Horlogerie de Genève 2025 ehrt die besten Uhren des Jahres. In Kategorien wie Tourbillon, Chronograph, Ladies’ Complication oder Mechanical Exception zeigt sich, wie vielfältig und kreativ die Branche ist. Im Folgenden stellen wir unsere sieben Favoriten vor, die alle für sich auf besondere Weise überzeugen.
#1 Ladies’: Louis Vuitton – Tambour Convergence Platinum
Tambour Convergence Platinum
Louis VuittonDie neue Tambour Convergence markiert den jüngsten Meilenstein von Louis Vuitton in der Haute Horlogerie. In ihr verschmelzen Gehäuse und Uhrwerk zu einer Einheit, eine Hommage an historische „Fenster-Uhren“, neu interpretiert mit der modernen Tambour-Ästhetik. Das 37 Millimeter große Platingehäuse mit handsatinierten Messingscheiben offenbart ein außergewöhnliches Zeitanzeigesystem: Stunden und Minuten werden mithilfe zweier rotierender Scheiben abgelesen, die sich an einem platinverzierten Schnittpunkt treffen – dem namensgebenden „Convergence“-Moment. Ein funkelndes Highlight bildet die besetzte Front, auf der 795 Diamanten (1,71 ct) in sieben Größen nahtlos zu einer glitzernden Oberfläche gefasst sind – das Ergebnis von 32 Stunden präziser Handarbeit. Im Inneren arbeitet das hauseigene Kaliber LFT MA01.01, das erste selbstaufziehende Manufakturwerk von La Fabrique du Temps Louis Vuitton, mit 45 Stunden Gangreserve und einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde. Der Preis der besonderen Referenz beläuft sich auf umgerechnet rund 63.400 Euro.
#2 Time Only: Raúl Pagès – RP2
RP2
Raúl PagèsWie es die „Time Only“-Kategorie vermuten lässt, vereint die RP2 schlichte Eleganz mit außergewöhnlicher technischer Tiefe – ein Zeitmesser, der auf den ersten Blick reduziert wirkt, jedoch im Inneren feinste Uhrmacherkunst offenbart. Das 38,5 Millimeter große Gehäuse besteht aus recyceltem 316L-Edelstahl und unterstreicht Pagès’ Engagement für Nachhaltigkeit. Ein weiß schimmerndes Zifferblatt aus echtem Achatstein ruht auf einer tiefblauen Basis – fünf separate Bauteile bilden eine subtile, architektonische Komposition aus Licht und Tiefe. Die von Hand polierten, gebogenen Zeiger orientieren sich an klassischen Breguet-Formen und besitzen mattierte Gegengewichte, die die Lesbarkeit und Balance verbessern. Eine nahezu unsichtbare Gravur auf dem Zifferblatt zeugt von Pagès’ Philosophie: wahre Raffinesse offenbart sich nur dem aufmerksamen Betrachter. 60 Stunden Gangreserve liefert das Handaufzugskaliber, das mit einer Frequenz von drei Hertz arbeitet. Der 12,5 Millimeter große Unruhreif, inspiriert von historischen Marinechronometern, sorgt für Präzision und Stabilität, während ein gegengelagerter Ankerhebel die Unruh zuverlässig ausbalanciert – ein Detail, das heute nur noch selten in der Uhrmacherei zu finden ist. Limitiert auf 50 Exemplare, steht die RP2 für stille Exzellenz und wechselt für umgerechnet rund 95.650 Euro ans eigene Handgelenk.
#3 Men’s: Garrick – S3 Deadbeat Seconds Power Reserve
S3 Deadbeat Seconds Power Reserve
GarrickDie auf nur neun Exemplare limitierte S3 Deadbeat verkörpert das Beste, was britische Uhrmacherei zu bieten hat: kompromisslose Handarbeit, technische Raffinesse und individuelle Gestaltung. Ihr 42 Millimeter großes Edelstahlgehäuse ist bis 10 Bar wasserdicht und umrahmt ein offenes Zifferblatt mit applizierten Stundenringen sowie Garricks charakteristischem Trinity-Freischwing-Unruhsystem bei sechs Uhr – eines der größten seiner Art. Für Antrieb sorgt das manuelle Kaliber DB-G07, vollständig in-house gefertigt und von Hand vollendet. Eine Besonderheit ist die Springende-Sekunden-Komplikation (Deadbeat Seconds) – ein technisches Kunststück, das die Sekundenzeiger trotz des mechanischen Antriebs präzise „ticken“ lässt. Das Werk wird über drei Wochen in allen Lagen reguliert, bis eine Abweichung von weniger als +3 Sekunden pro Tag erreicht ist – höhere Standards, als die COSC-Norm vorschreibt. Eine Gangreserveanzeige ergänzt die Funktionen und unterstreicht den instrumentellen Charakter. Mit 48 Stunden Gangreserve und einer Frequenz von 2,5 Hertz bietet die S3 Deadbeat zudem höchste Stabilität. Das Uhrwerk selbst kann als Kunstwerk bezeichnet werden – von Hand anglierte Brücken, wahlweise frosted, gekörnt oder poliert, vergoldete oder rhodinierte Räder und maßgefertigte Zeiger in jeder gewünschten Farbe oder Finissage. Garrick bleibt seiner Philosophie treu: keine Massenproduktion, sondern individuelle britische Uhrmacherkunst. Für umgerechnet rund 47.800 Euro wertet ein mechanisches „Ticken“ die eigene Sammlung auf.
#4 Men’s Complication: Parmigiani Fleurier – Toric Quantieme Perpetuel
Toric Quantieme Perpetuel
Parmigiani FleurierMit der neuen Toric Quantieme Perpetuel präsentiert Parmigiani Fleurier eine raffinierte Neuinterpretation einer der anspruchsvollsten uhrmacherischen Komplikationen – dem Ewigen Kalender – in Form von größtmöglicher Schlichtheit. Das 40,6 Millimeter große Platingehäuse mit einer Höhe von 10,9 Millimetern umschließt ein gekörntes Zifferblatt, das sich durch seine ästhetische Klarheit auszeichnet. Anstatt des häufigen Anzeigengewirrs ordnet Parmigiani alle Kalenderanzeigen auf zwei koaxialen Zählern: bei vier Uhr werden Tag und Datum, bei acht Uhr Monat und Schaltjahr angezeigt – ein ebenso intuitives wie innovatives Konzept. Die zentrale Fläche bleibt frei für die Stunden- und Minutenanzeige sowie das Maison-Emblem, wodurch das Zifferblatt eine visuelle Ruhe und Ausgewogenheit erhält. Drei Korrektoren an der Gehäuseseite ermöglichen eine einfache und präzise Einstellung der Funktionen. Im Inneren arbeitet ein Handaufzugskaliber mit 60 Stunden Gangreserve und einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, vollständig in der Schweiz gefertigt – mit lokalen Zulieferern, im Einklang mit Parmigianis Nachhaltigkeitsanspruch. Die auf 50 Exemplare limitierte Edition zitiert die klassische Uhrmacherkunst und kostet umgerechnet rund 98.900 Euro.
#5 Tourbillon: Fam Al Hut – Möbius
Möbius
Fam Al HutFam Al Hut präsentiert mit der Mark 1 Möbius ein spektakuläres Debüt, das die Grenzen der modernen Uhrmacherkunst verschiebt. Besagtes Modell kombiniert avantgardistisches Design mit technischer Miniaturisierung auf höchstem Niveau. Das Gehäuse aus Edelstahl misst lediglich 42,2 mal 24,3 Millimeter bei 12,9 Millimetern Höhe und besitzt dank seines fließenden Designs eine elegante, ergonomische Präsenz am Handgelenk. Die Korpus-Form geht nahtlos in das integrierte Kautschukband über, während das skelettierte Zifferblatt den Blick auf ein faszinierendes mechanisches Innenleben freigibt. Im Herzen der Uhr arbeitet ein Handaufzugs-Manufakturkaliber mit biaxialem Tourbillon. Dieses hochkomplexe System verfügt über eine Gangreserve von 50 Stunden und ist trotz seiner winzigen Dimensionen ein technisches Wunderwerk. Die Zeitdarstellung erfolgt über retrograde Minuten sowie eine springende Stundenanzeige, die das futuristische Konzept der Uhr zusätzlich unterstreichen. Gestaltet wurde das außergewöhnliche Tourbillon-Modell von Xinyan Dai in Zusammenarbeit mit dem renommierten Designer Lukas Young, einem Wegbereiter der zeitgenössischen chinesischen Uhrmacherei. Mit ihrer klaren Formensprache markiert die umgerechnet rund 28.600 Euro teure Möbius den Beginn einer neuen Ära für Fam Al Hut.
#6 Mechanical Exception: Hazemann & Monnin – School Watch Subscription
School Watch Subscription
Hazemann & MonninAls Hommage an die erste Kreation des unabhängigen Ateliers zollt die School Watch Subscription von Hazemann & Monnin dem Beginn der markeneigenen Uhrmacherkunst Tribut. Sie verbindet technische Kühnheit mit beeindruckender Fertigungstiefe und erinnert zugleich an jene Schuluhr, die einst die Begegnung der beiden Gründer besiegelte – ein Symbol für die Wurzeln und Werte des Hauses. Für Präzision sorgt das eigenständig entwickelte und dekorierte Kaliber HM01, ein handaufgezogenes Meisterwerk. Zwei seltene Komplikationen – die „Passing-Strike“-Stundenschlagfunktion sowie die springende Stunde – sind perfekt synchronisiert. Zu jeder vollen Stunde ertönt ein sanfter Schlag, während die dazugehörige Anzeige im selben Moment weiterspringt. Das 39,5 Millimeter große Edelstahlgehäuse mit einer Höhe von 10,9 Millimetern offenbart dank seines skelettierten Zifferblatts die feine Mechanik des Werks, deren handgefertigte Veredelungen an die Tradition der Uhrmacherschulen des 20. Jahrhunderts erinnern. Mit ihrer Balance aus Tradition und Innovation steht der nominierte Zeitmesser für den Kern der Philosophie von Hazemann & Monnin – ehrliche Handwerkskunst, technische Finesse und die Liebe zum Detail. Die auf lediglich zehn Exemplare limitierte Edition ist für umgerechnet rund 63.400 Euro erhältlich.
#7 Artistic Crafts: Voutilainen – 28GML Souyou
28GML Souyou
VoutilainenMit der 28GML Souyou präsentiert Kari Voutilainen ein einzigartiges Unikat, das die feinste japanische Lackkunst mit höchster schweizerischer Uhrmacherkunst vereint. Entstanden in Zusammenarbeit mit dem Meisterlacquier Tatsuo Kitamura, kombiniert dieses Einzelstück technische Präzision und unvergleichliche Ästhetik zu einem wahren Kunstwerk fürs Handgelenk. Das 39 Millimeter große Gehäuse aus Platin beherbergt ein Zifferblatt, das nach der traditionellen Urushi-Lacktechnik gefertigt wurde – ein Prozess, der über 1.000 Stunden Handarbeit erfordert. Das Thema „Souyou“ symbolisiert dabei die Verbindung von Meer und Sonne: blau-grüne Töne außen repräsentieren das Wasser, während Gold- und Rottöne im Zentrum die Kraft des Sonnenlichts verkörpern. Materialien wie Kirigane (geschnittenes Gold), Kinpun (Goldpulver) und Kirigai (Perlmutt) sorgen für eine faszinierende Tiefe und Leuchtkraft. Technisch überzeugt die Uhr mit dem eigenständig entwickelten Handaufzugskaliber 28GML, das über eine Gangreserve von 65 Stunden verfügt und eine zweite Zeitzone im Zentrum anzeigt. Die zentrale 24-Stunden-Scheibe dient zur Anzeige der Heimatzeit, während sich die lokale Zeit per Drücker an der Krone verstellen lässt – eine elegante Lösung für Reisende. Das Werk besticht durch außergewöhnliche Konstruktionen: eine große Unruh, ein Doppelhemmungssystem mit direktem Impuls sowie eine seltene Kombination aus Phillips-End- und Grossmann-Innenkurve in der Spirale, die für höchste Präzision und Stabilität sorgt. Durch den Saphirglasboden offenbart sich die meisterhafte Finissierung: dekorierte Brücken aus Neusilber, handpolierte Schrauben und auf Hochglanz polierte Räder. Die außergewöhnliche Kreation wird (leider) nur einmal gebaut und kostet umgerechnet rund 311.600 Euro.