23. Jun 2017
Lesedauer 5 Min.
4 innovative Qualitäten von Ball Watch
In diesen vier Bereichen bieten die amerikanischen Uhren innovative Technologien
Ebner Media Group
Die Uhren von Ball Watch sehen sportlich oder elegant aus – nichts Ungewöhnliches auf den ersten Blick. Tatsächlich stattet die Uhrenmarke ihre Modelle mit diversen Technologien aus, die sie besonders robust und funktional machen: Erhöhter Magnetfeldschutz, patentierte Stoßsicherheit, intensives Leuchten und hohe Ganggenauigkeit sind die besonderen Qualitäten ihrer Uhren. Ende des 19. Jahrhunderts wurden in Amerika die Standardzeit und vier Zeitzonen eingeführt. Initiatorin war die Eisenbahnindustrie, die damit einen reibungslosen Ablauf im Fahrplan erzielen wollte. Die Taschenuhren der Eisenbahner, insbesondere der Lokführer, mussten Hitze und Kälte ebenso aushalten wie Stöße, Erschütterungen und Einwirkungen von Magnetfeldern.
#1 der innovativen Qualitäten von Ball Watch: Erhöhter Magnetfeldschutz
Damit sich die Eisenbahner auf ihre Uhren verlassen konnten, entwickelte Webster Clay Ball, ein Juwelier und Uhrmacher aus Cleveland, einen technischen Standard für die Präzisionszeitmesser, der all diese Dinge berücksichtigte. So sollten die Uhren unter anderem eine Krone bei zwölf Uhr haben, ihr Durchmesser musste zwischen 43 und 45 Millimeter betragen und sie durften maximal 30 Sekunden in der Woche vorgehen (also etwa vier Sekunden am Tag). Ein Magnetfeldschutz und eine gesicherte Funktionstüchtigkeit im Temperaturbereich zwischen plus vier und plus 35 Grad Celsius wurden ebenfalls verlangt. Webster Clay Ball etablierte zudem ein System zur Inspektion von Eisenbahnchronometern.
Ball: Engineer II Magneto S
Ball
Vor diesem Hintergrund entwickelte sich sein Juweliergeschäft bald zur Ball Watch Company, die Uhrwerke und Uhren anderer Marken entsprechend der technischen Standards für Eisenbahnuhren umbaute. Heute hat die Ball Watch Company ihren Firmensitz jedoch nicht mehr in Amerika, sondern im Schweizer Uhrenmekka La Chaux-de-Fonds. Die hohen Anforderungen, die Ball einst an die Funktionalität von Uhren stellte, nimmt die Marke auch heute als Maßstab für die eigenen Modelle. Die Firma hat dazu mehrere Technologien entwickelt. Bei den Eisenbahnern spielte Magnetismus eine große Rolle, denn dieser kann den Gang einer Uhr stören, und auch heute gewinnt das Thema wieder an Bedeutung. Deshalb stattet Ball Watch einen Teil seiner Kollektion mit einem erhöhten Magnetfeldschutz von bis zu 12.000 A/m aus. Dazu wird das Uhrwerk von einem Weicheisen-Innengehäuse – bestehend aus einem Werkhaltering, einer Bodenplatte und dem Zifferblatt – geschützt.
Einen noch höheren Schutz von bis zu 80.000 A/m erzielt Ball Watch mit einem Innengehäuse aus Mu-Metall, einer Legierung aus Nickel, Eisen, Kupfer und Molybdän. Dieser Schutzkäfig gehört zum sogenannten A-Proof-System, das eine Besonderheit bietet. Denn für gewöhnlich besitzen Uhren mit solchen Innengehäusen keinen Glasboden, da man dann nur den Schutzkäfig, nicht aber das Werk sehen könnte. Um diesen Schönheitsfehler zu beheben, verfügt das A-Proof-System über eine 0,06 Millimeter dicke Membran aus Mu-Metall, die sich auf Wunsch öffnen und schließen lässt. Durch Drehen der Lünette bewegt sich die Membran hinter dem Glasboden wie eine Turbine und gibt das Uhrwerk zur Ansicht frei. Nur in geschlossener Position ist der erhöhte Magnetfeldschutz gewährleistet. Das A-Proof- System befindet sich zum Beispiel in dem Modell Engineer II Magneto S.