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Lesedauer 2 Min.

Hands-on: Longines Spirit

Longines: Spirit Kollektion
© Longines
Die neue Spirit von Longines erinnert an die Pioniertaten der ersten Langstreckenpiloten. Ihre guten Alltagseigenschaften machen sich aber auch am Boden bezahlt.
Die 2020 eingeführte Spirit-Kollektion überträgt den Geist zahlreicher Flugabenteuer aus den 1920er- und ’30er-Jahren in die uhrmacherische Gegenwart. Das Ergebnis ist ein klassisch-schlichtes, dezent historisch anmutendes Design, das einige, aber nicht alle typischen Fliegeruhrenmerkmale aufgreift. Vielmehr setzt Longines auf sportliche Eleganz mit hohem Nutzwert.Die Gestaltung ist detailreicher als bei streng zweckorientierten Fliegeruhren: Das Zifferblatt schimmert dank eines Sonnenschliffs elegant, und ein aufgesetzter Metallring am Rand sorgt genauso für eine attraktive Dreidimensionalität wie die fünf aufgesetzten Sterne bei sechs Uhr. Sie erinnern an eine Zeit, in der Longines Zeitmesser der höchsten internen Qualitätsstufe auf diese Weise kennzeichnete.Für eine gute Ablesbarkeit bei Tag und Nacht sorgen deutlich unterscheidbare Zeiger, die im Dunkeln genauso lang und intensiv strahlen wie die aufgesetzten und leuchtmassegefüllten Stundenzahlen sowie die daneben liegenden Rautenindexe. Das Datum ist zwar aufgrund des vorgegebenen Werkdurchmessers nicht ganz perfekt am Zifferblattrand platziert, fügt sich aber mit seiner dunklen Scheibe und der cremefarbenen Schriftfarbe recht harmonisch ins Design ein. Die Zeigerlängen sind gut gewählt, und im Dunkeln sieht man dank einer leuchtenden Spitze, wie der Sekundenzeiger seine Runden zieht. Einziges Manko in Sachen Ablesbarkeit sind die bei Lichteinfall auftretenden Reflexionen auf dem Zifferblatt und dem Saphirglas, obwohl Letzteres beidseitig entspiegelt ist.
Mit 40 Millimetern Durchmesser und 12,1 Millimetern Höhe ist die Uhr handlich, aber verglichen mit den Lederbandversionen mindert das Stahlband den Komfort: Das teils polierte, teils satinierte Armband mit beidseitig klappender Sicherheitsfaltschließe ist zwar schön gestaltet und gut verarbeitet, besitzt aber etwas scharfe Außenkanten und lässt eine Schnellverstellung für die Länge vermissen. So kommt es vor, dass die Uhr nach einmal erfolgter Bandkürzung manchmal zu eng oder zu locker sitzt.Hochfunktional zeigt sich dagegen das Automatikkaliber A31.L11, das der Werkehersteller Eta exklusiv an seine Schwesterfirma innerhalb der Swatch Group liefert. Es bietet eine erfreulich hohe Gangreserve von 64 Stunden, ein Chronometerzertifikat sowie eine Siliziumspirale, die den Einfluss von Stößen und Magnetfeldern reduziert. Unsere Gangprüfung bestätigte die Chronometertauglichkeit der Uhr, wobei der Nachgang beim Tragetest mit meistens einer, seltener zwei Sekunden pro Tag etwas größer ausfiel als  ei der elektronischen Messung, die –0,6 Sekunden ergab.Über den leichten Nachgang helfen jedoch weitere Vorzüge der Testuhr hinweg: Das Saphirglas ist stark gewölbt, die weit abstehende Schraubkrone lässt sich perfekt bedienen, und der Stahlboden trägt eine ansprechende Gravur der geflügelten Longines-Sanduhr vor einer Weltkugel. Ein Saphirglasboden wäre freilich noch schöner gewesen. Dann könnte man das leistungsstarke Uhrwerk, das in der Preisklasse bis 2.000 Euro seinesgleichen sucht, gebührend bewundern. ak
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