Besondere Talente: Cartier zeichnet wieder die nächste Generation aus
Während die Uhrenwelt sich immer schneller dreht, lädt Cartier die nächste Generation von Uhrmacherinnen und Uhrmachern dazu ein, sie anzuhalten – oder zumindest neu zu denken. Mit der 28. Ausgabe des Prix Cartier Talents Horlogers de Demain öffnet die Maison erneut den Wettbewerb für Lehrlinge und Studierende aus der Schweiz, Frankreich, Belgien und Deutschland. Seit 1995 steht der Preis für eine seltene Kombination aus Handwerk, Mut und Neugier. Ins Leben gerufen vom Institut Horlogerie Cartier, zeichnet er junge Talente aus, die nicht nur präzise arbeiten, sondern Zeit als Konzept infrage stellen.
Das Motto der diesjährigen Ausgabe klingt dementsprechend programmatisch: „Auf dem Weg zu einer neuen Art von Gleichgewicht: Lassen Sie uns die Zeit anders lesen und wahrnehmen.“
Der Prix Cartier Talents Horlogers de Demain (Cartier-Preis für Uhrmacher-Talente von morgen) ist bereit für die nächste Runde.
CartierZwischen Tradition und Zukunft
Cartier ist seit jeher ein Haus, das seine Wurzeln pflegt und zugleich nach vorn blickt. Schon 1847 gegründet, hat die Marke ihre eigene Uhrmachertradition stetig weiterentwickelt – und mit der Gründung des Institut Horlogerie Cartier 1993 ein Zeichen gesetzt. In der Schweiz werden Lehrlinge in Mikromechanik, Polieren und Uhrmacherei ausgebildet. Fast 200 junge Fachkräfte haben das Institut bereits durchlaufen, jedes Jahr vertiefen rund 100 Mitarbeiter dort ihr Wissen. Der Prix Cartier entstand zwei Jahre später, 1995 – als logische Fortsetzung dieser Ausbildungsphilosophie. Jedes Jahr ruft Cartier angehende Uhrmacher dazu auf, ein Uhrwerk zu einem vorgegebenen Thema neu zu interpretieren. Das Ziel: handwerkliche Exzellenz mit kreativer Kühnheit zu verbinden.
Zeit neu gedacht
Das Thema 2025 knüpft an ein Motiv an, das sich derzeit durch die Kollektionen von Cartier zieht: die Neudefinition von Zeitwahrnehmung. Inspiriert von der jüngsten Neuinterpretation der Tank à Guichets – einem Modell aus dem Jahr 1928, das auf Zeiger und Zifferblatt verzichtet – fordert Cartier die Teilnehmer auf, die Grenzen der Uhrmacherkunst auszuloten. In diesem Jahr sollen sie an einem Pendeluhrwerk arbeiten, einem Symbol klassischer Uhrmacherei, das nun als Bühne für zeitgenössische Ideen dient. Es geht nicht um die Perfektion der Mechanik allein, sondern um die Frage, wie man Zeit erleben, lesen oder gar fühlen kann.
Karim Drici, Senior VP und Chief Operating Officer bei Cartier, bringt es auf den Punkt: „Getreu dem Pioniergeist der Maison ist dieser Wettbewerb ein Ort der freien Entfaltung, an dem Technik, Innovation und kreativer Mut aufeinandertreffen, um die Uhrmacherkunst von morgen zu gestalten.“
Der Wettbewerb
Die Bewerbungsphase läuft noch bis 31. Oktober 2025. Interessierte müssen ein Präsentationsvideo und eine Projektbeschreibung mit Skizzen einreichen. Nach einer Vorauswahl durch eine Jury aus fünf namhaften Experten – darunter Kari Voutilainen, Pascale Ravessoud, Roy Davidoff, Nathalie Marielloni und Pascale Lepeu – werden zwölf Finalisten ausgewählt. Sie haben anschließend 80 Arbeitsstunden über drei Monate, um ihr Konzept umzusetzen – betreut von einem Mentor oder einer Mentorin ihrer Wahl, unabhängig von Cartier.
Der finale Höhepunkt: die Präsentation im Maison des Métiers d’Art in La Chaux-de-Fonds, einem Ort, der wie kaum ein anderer das handwerkliche Erbe der Maison verkörpert. Die Preisverleihung findet im Frühjahr 2026 statt.