Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
4 Minuten

Die Tachymeterskala auf dem Chronographen

Viele Chronographen sind mit einer Tachymeterskala ausgestattet. Wie es dazu kam, wie man die Skala abliest und welche aktuellen Modelle damit versehen sind, erfahren Sie hier.
Rolex: Cerachrom Monoblock Tachymeterlünette
©

Rolex

Sportliche Chronographen sind oft mit einer Tachymeterskala ausgestattet. Diese Zusatzfunktion ist so allgegenwärtig, dass viele Marken sie gar nicht eigens bei der Beschreibung ihrer Uhr auf der Website aufzählen. Für den Hersteller ist es denkbar einfach, eine Tachymeterskala aufzudrucken – sollte man meinen. Doch auch hier gibt es feine Unterschiede, etwa bei der Frage, mit welchen Werten die Skala beginnt und endet. Und der Benutzer der Uhr oder die Benutzerin sollte wissen, was mit einem Tachymeter anzufangen ist. Dazu unten mehr.

Breitling Duograph von 1944

Breitling Duograph von 1944

© Breitling

Die Anfänge

Breitling ließ 1905 einen ersten Musterschutz für einen Tachymeter eintragen. Heuer und Patek Philippe statteten ihre ersten Stoppuhren zu Beginn der 1920er-Jahre damit aus. Rolex stellte 1933 seine ersten, mit Totalisatoren versehenen Chronographen vor, von denen manche auch eine Tachymeterskala auf dem Zifferblatt trugen. Spätestens ab den Vierzigern sah man immer mehr sportliche Chronographen mit dieser Ausstattung, so etwa bei dem oben gezeigten Schleppzeigerchronographen "Duograph", den Breitling auf der Basler Uhrenmesse 1944 vorstellte.

Rolex Cosmograph Ref. 6239 von 1963: Mit Tachymeterlünette, aber noch ohne den Beinamen "Daytona"

Rolex Cosmograph Ref. 6239 von 1963: Mit Tachymeterlünette, aber noch ohne den Beinamen "Daytona"

© Rolex

Einige der legendärsten, für die wagemutigen Geschwindigkeitshelden konzipierten Chronographen wurden in jener Zeit lanciert. Berühmte Beispiele sind der Rolex Cosmograph Daytona, der schon bei seiner Erstvorstellung 1963 die Tachymeterskala auf der Lünette trug, und die Heuer Carrera. Die Daytona ist seither einer der Klassiker der Schweizer Marke und wurde über die Jahre und Jahrzehnte technisch weiterentwickelt.

TAG Heuer Carrera Chronograph Panda Wristshot WatchTime

War das Zifferblatt der ersten Carreras noch extrem reduziert, trägt die aktuelle TAG Heuer Carrera Chronograph als typische Motorsportuhr eine Tachymeterskala.

© WatchTime

Ein Beispiel ist die im eigenen Haus konzipierte und patentierte Cerachrom-Monoblock-Tachymeterlünette (Bild ganz oben), die Rolex zum 50. Jubiläum der Linie 2013 präsentierte. Sie ist aufgrund ihrer Härte nicht nur besonders kratzfest, auch ihre Farbe ist UV-resistent und korrosionsbeständig. Neben der Langlebigkeit steht die Ablesbarkeit der Ziffern im Vordergrund. Diese werden in einem Spritzgussverfahren hergestellt. Um eine hohe Konturenschärfe zu erzielen, wird die Graduierung vor der Wärmebehandlung bei 1.500 Grad Celsius in der Keramikmasse ausgebildet und dann im PVD-Verfahren mit einer feinen Platinschicht überzogen.

Rolex Oyster Perpetual Cosmograph Daytona von 2023

Rolex Oyster Perpetual Cosmograph Daytona mit Cerachrom-Lünette

© Rolex

So funktioniert ein Tachymeter 

Ob auf der Lünette oder auf dem Rehaut des Zifferblatts, die Berechnung der Geschwindigkeit ist denkbar einfach: Am Anfangspunkt einer Messstrecke – entweder ein Kilometer oder eine Meile – wird der Chronograph gestartet, am Ende wieder gestoppt. Bleibt der Sekundenzählzeiger zum Beispiel bei der Zahl 90 stehen, betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit 90 km/h (oder 90 mph). Bei den weitaus meisten Chronographen endet die Skala bei 60. Ist man langsamer unterwegs als mit 60 km/h, ist der Chronograph keine Hilfe.

Sinn 103 St Ty Hd

Sinn 103 St Ty Hd

© Sinn Spezialuhren

In früheren Zeiten, vor allem in den 1950er Jahren, gab es spiralförmige Tachymeteranzeigen, die bis 30 gingen. Dafür brauchte man eine weitere Rundung, sodass die 30 direkt unter der 60 platziert war. Klar – wenn man nur halb so schnell fährt, braucht der Zeiger doppelt so lang. Diese Art der Anzeige – oft noch mit einer zusätzlichen Telemeter- und/oder Pulsometerskala kombiniert, empfand man ab den kühlen Sechzigern als zu überladen. Sie kommt heute nur noch selten bei bestimmten Retro-Modellen vor.

Longines-Goldchronograph 1930er-Jahre mit mehreren Tachymeterskalen

Dieser Longines-Chronograph aus den 1930er Jahren hat drei Tachymeterskalen in verschiedenen Farben. Sie reichen bis 30 km/h.

© Antiquorum

Den Start bildet meist die Zahl 400 oder 500 – räumlich kein großer Unterschied, da beide eng beieinander liegen. Zwischen der 60 und der 500 befindet sich eine Art „toter Raum“, in dem die Zahlen, würde man sie aufdrucken wollen, zu eng aufeinander folgen würden – zumal so schnell ohnehin kein Auto oder Zug unterwegs ist. Daher nutzen die Uhrendesigner diesen Platz meist mit einer Beschriftung wie „Tachymètre“. Andere, wie TAG Heuer beim oben gezeigten Carrera Chronograph, lassen die Skala nach der 60 noch bis 55 weiterlaufen.

Omega Speedmaster Moonwatch mit weißem Zifferblatt

Aktuelle Omega Speedmaster Moonwatch "White Dial" mit Dot-over-Ninety-Lünette

© Omega

Wichtig für Omega-Fans: der Dot over Ninety ("DON")

Details auf der Beschriftung einer Tachymeterlünette können für Sammler sehr wichtig sein. Omega bedruckte seine frühen Speedmasters der 1950er und 1960er Jahre so, dass der zur 90 gehörige Punkt rechts oberhalb der 90 stand. Das galt auch für die Modelle, die bei der ersten Mondlandung 1969 dabei waren. Später änderte Omega das Design und rückte den Punkt rechts neben die Zahl. Da die alten Modelle mit dem „Dot over 90“ im Laufe der Zeit immer seltener wurden, wuchs die Begehrlichkeit nach ihnen und damit die Preise. Vor einigen Jahren entschloss sich Omega dann dazu, ab sofort wieder Speedmasters mit Dot over 90 zu fertigen – darunter die hier abgebildete Speedmaster Moonwatch mit weißem Zifferblatt. Auch die Moonswatch-Modelle zeigen das beliebte Merkmal.

MoonSwatch Snoopy Mission To The Moonphase New Moon

Mit Dot over 90: MoonSwatch Snoopy Mission To The Moonphase New Moon mit Snoopy auf der Mondphasenanzeige

© Swatch

Aktuelle Chronographen mit Tachymeterskala

Im folgenden finden Sie aktuelle Chronographen mit Tachymeterskala. Achten Sie darauf, wie unterschiedlich der Raum rechts von der 60 genutzt wird: Nivada Grenchen etwa lässt seine Tachymeterskala schon bei 1000 beginnen – ein Anblick mit Seltenheitswert.

Nivada Grenchen Chronosport 38 mm

Nivada Grenchen Chronosport 38 mm

© Nivada Grenchen
Chopard Mille Miglia Classic Chronograph JX7 Lucent Steel

Auf einen Rennsport-Chronographen gehört eine Tachymeterskala: Chopard Mille Miglia Classic Chronograph JX7 in Lucent Steel

© Chopard
Breitling Chronomat B01 42 Ref. UB0134131L1S1 Stahl-Rotgold mit grünem Kautschukband

Breitling Chronomat B01 42 in Stahl-Rotgold mit grünem Kautschukband, 9.500 Euro

© Breitling
Chronograph Sportuhren Wissen Rolex Rolex Daytona TAG Heuer TAG Heuer Carrera Breitling Breitling Chronomat Sinn Spezialuhren Longines Chopard Chopard Mille Miglia Omega Speedmaster Omega Omega Moonwatch Swatch
WatchTime-Eppli-Auktion24-RolexDaytonaRosegoldModernQuer.jpg

Top Thema: Eppli – Luxus- & Vintage-Uhrenauktion

Seiko-5-Chrono24.jpg

Hotspot: Titoni – Seascoper 300 in neuem Gewand

Titoni-Seascoper-8330-Eis-Beauty.jpg

Titoni - Kontinuität und Innovation aus Familienhand – Marke des Monats

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige