Chronos: Neues Testgerät

Um die Ganggenauigkeit von mechanischen Uhren zu prüfen, braucht man eine Elektronische Zeitwaage mit eingebauter Quarzuhr. Chronos stellt sein neues Testgerät vor und erklärt den Testablauf. Auch wenn Quarzuhren genauer gehen: Eine mechanische Uhr sollte so präzise wie möglich sein. Die Gangprüfung ist deshalb elementarer Bestandteil jedes Chronos-Tests.
Grundsätzlich testet Chronos eine Uhr immer in allen Lagen: Die sogenannten Flachlagen „Zifferblatt oben” und „Zifferblatt unten” sowie die hängenden Lagen „Krone oben”, „Krone unten”, „Krone links” und „Krone rechts”.
Die Ganggenauigkeit wird auf der Zeitwaage geprüft. Die Uhr wird auf den Mikrofonarm des Geräts geklemmt, das dann das Ticken der Uhr mit dem Idealwert vergleicht, der durch die hochpräzise eingebaute Quarzuhr ermittelt wird.
Neu in der Redaktion ist die moderne Zeitwaage Witschi Chronoscope X1. Ihr Vorteil: Hier wird die Uhr eigenständig vom Mikrofonarm in die sechs verschiedenen Lagen gedreht und nach einer Stabilisationszeit immer gleich lang auf ihre Ganggenauigkeit geprüft. Die Abweichung wird dann vom Gerät auf 24 Stunden hochgerechnet und ausgegeben. Dabei erkennt die Zeitwaage automatisch die Frequenz des Werks, beispielsweise 28800 Halbschwingungen pro Stunde. Am Ende des Messzyklus ermittelt sie selbstständig die größte Abweichung zwischen den Lagen und die mittlere Abweichung. Wärend des Tests wird eine Linie gezeichnet, die starke Schwankungen innerhalb einer Lage dokumentiert.
Es werden auch Informationen über den Abfallfehler angezeigt. Der gibt an, ob die Unruh in die eine Richtung weiter schwingt als in die andere. Hier haben aber fabrikneue Uhren selten Probleme.
Sogar die Amplitude, also die Schwingungsweite der Unruh wird angezeigt. Um genaue Daten darüber zu erhalten, muss allerdings der Hebewinkel des Werks in die Zeitwaage eingegeben werden.
Automatikuhren werden bei Vollaufzug geprüft, da sie sich beim Tragen meist in diesem Zustand befinden. Handaufzugsuhren kommen dagegen nach Ablauf von zwölf Stunden auf die Zeitwaage, ein sinnvoller Mittelwert, da sie normalerweise alle 24 Stunden aufgezogen werden. Chronographen durchlaufen zudem einen zweiten Messzyklus mit eingeschalteter Stoppfunktion, um den Amplitudenabfall und die Beeinträchtigung der Ganggenauigkeit festzustellen.
Die Chronoscope X1 kann sogar Uhren mit Omegas Co-Axial-Hemmung messen. Die temperaturstabilisierte und vorgealterte Hochfrequenz-Quarzuhr im Innern des Messgeräts weicht am Tag maximal vier Tausendstelsekunden ab und ist damit tausendmal genauer als eine mechanische Uhr. jk