Das Handwerk des Uhrmachers ist eine jahrhundertealte Tradition, die die Kunst der Zeitmessung und -erhaltung verkörpert. In einer Welt, die von moderner Technologie und digitalen Zeitmessern beherrscht wird, mag es auf den ersten Blick so erscheinen, als ob die Uhrmacherkunst an Bedeutung verloren hat. Doch bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass diese Handwerkskunst nach wie vor von großer Relevanz ist.
Die Geschichte des Uhrmacherhandwerks reicht bis in die Antike zurück, als die Menschen begannen, Mechanismen zu entwickeln, um die Zeit zu messen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich das Uhrmacherhandwerk zu einer hoch spezialisierten Disziplin, in der Fachleute präzise mechanische Uhren und Zeitmesser herstellten. Diese handgefertigten Meisterwerke waren nicht nur Symbole für handwerkliche Exzellenz, sondern auch entscheidende Instrumente in vielen Aspekten des täglichen Lebens, von der Navigation auf hoher See bis hin zur Organisation des gesellschaftlichen Lebens. Trotz des Vormarschs der digitalen Technologie haben mechanische Uhren und das Uhrmacherhandwerk ihren Platz in der heutigen Welt behalten. Dies liegt nicht nur an ihrem ästhetischen Wert, sondern auch an ihrer technischen Raffinesse und ihrer Fähigkeit, die Zeit mit außergewöhnlicher Präzision zu messen. Mechanische Uhren sind oft hochwertige Erbstücke, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, und nach wie vor von Sammlern geschätzt werden.Darüber hinaus ist die Uhrmacherkunst in der heutigen Ära der Digitalisierung und Massenproduktion zu einem Symbol für Handwerkskunst, Authentizität und Nachhaltigkeit geworden. Die Herstellung einer mechanischen Uhr erfordert ein tiefes Verständnis für Mechanik und eine sorgfältige Handarbeit, die nicht leicht durch automatisierte Prozesse ersetzt werden kann. Dies macht mechanische Uhren zu begehrten Kunstwerken und Sammlerstücken. Einen Beitrag zur Erhaltung dieses Handwerks leistet die Bayerische Uhrmachermeisterschule. Auf der WatchTime Düsseldorf informiert das Ausbildungszentrum über Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk und in der Industrie sowie berät über die Fördermöglichkeiten bei einer Meisterausbildung. Es werden Dozenten vor Ort sein, die Fragen zur Aus- und Weiterbildung kompetent beantworten können und mit ihrem Fachwissen für Gespräche zur Verfügung stehen. Außerdem wird ein ehemaliger Meisterschüler sein Meisterstück zeigen und praktisch zeigen, welche einzigartigen Stücke nach der Ausbildung hergestellt werden können. Als exklusiven Service wird zudem eine kostenlose Entmagnetisierung und die Erstellung von Messdiagrammen für die Ganggenauigkeit der Uhr angeboten.
Wir haben vorab mit dem Leiter des Bildungszentrums Würzburg, Herrn Dipl.-Wirtsch. Ing. (FH) Bernd Bratek, über aktuelle Angebote und Herausforderungen der Ausbildung gesprochen.
Bayerische Uhrmachermeisterschule im Interview
WatchTime: Welche Trends sehen Sie in der Nachfrage von Ausbildungsplätzen im Uhrmacherhandwerk zurzeit?Dipl.-Wirtsch. Ing. (FH) Bernd Bratek: Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen ist bei den Uhrmachern ungebrochen hoch. Aktuell gibt es mehr Interessenten als Stellen in Ausbildungsbetrieben.Welche besonderen Herausforderungen stellen Sie sich als Ausbildungsstätte in der heutigen Zeit?Wir haben den Anspruch, unsere Ausbildung modern und zukunftsorientiert zu gestalten, um die Auszubildenden bestmöglich auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten. Dafür stellen wir modernste Geräte wie digitale Zeitmesswagen, Prüfgeräte oder Reinigungsmaschinen in den Lehrgängen zur Verfügung.
Welche Voraussetzungen muss ein angehender Uhrmacher für die Ausbildung mitbringen? Und welche Stationen durchläuft man in der Ausbildung? Am wichtigsten sind natürlich Spaß, Motivation und Interesse für die Ausbildung zum Uhrmacher. Gute feinmotorische Fähigkeiten sind aber auch von Vorteil.In der Ausbildung lernt man verschiedene Uhrentypen von Kleinuhren wie der Armbanduhr bis zu großen Standuhren kennen. Arbeiten rund um hochwertige Uhren von der Funktionsprüfung und Fehlerbehebung bis zur Anfertigung sind dabei Thema.Kann man sich nach der Grundausbildung spezialisieren? Welche Angebote gibt es? Wo geht die Reise nach der Ausbildung hin? Die Spezialisierung als Uhrmacher hängt insbesondere davon ab, in welchem Betrieb die Ausbildung stattfindet und wo danach weitergearbeitet wird. Je nach Betrieb kann der Arbeitsbereich so von der Restaurierung von alten Zeitmessern und dem Anfertigen von Ersatzteilen dafür, bis zum Fokus auf moderne Kleinuhren und deren Wartung reichen. Der Weg nach der Ausbildung ist also vielfältig und kann den eigenen Interessen angepasst werden.
Teilen Sie eine der schönsten Erfahrungen, die Sie in der Lehre mit den Schülern erlebt haben.Einer der Schüler hat seiner Familie eine große Freude gemacht. Nach dem Unterrichtsteil über die Restaurierung, konnte er ein Familienerbstück reparieren, indem er einzelne Teile ausgetauscht hat. Damit hat er ein Stück Geschichte bewahrt.Was reizt Ihre Schule am meisten an der Teilnahme an der WatchTime Düsseldorf, und welche Highlights und Angebote können die Besucher an Ihrem Stand erwarten?Wir freuen uns darauf, junge Menschen zu treffen, die mit Neugier und großem Interesse für eine Aus- oder Weiterbildung im Uhrmacherhandwerk an unseren Stand kommen und auch gerne Fragen dazu stellen können. Auch der Kontakt zu begeisterten Uhrenträgern und Uhrensammlern, die den fachlichen Austausch suchen, hilft uns, neue Trends zu erkennen und darauf reagieren zu können. Dafür und für neue Kontakte in der Branche ist auch die große Menge an Herstellern wertvoll, die auf der Messe vertreten sein werden.
Treten Sie mit der Bayerischen Uhrmachermeisterschule in den Dialog auf der WatchTime Düsseldorf:
