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Was macht die Sperrklinke im mechanischen Uhrwerk?

Gesperr im Handaufzugkaliber 98295 der IWC
© PR
Eine Sperrklinke, auch nur Klinke genannt, ist – ganz allgemein betrachtet – ein Bauelement, das die Bewegung eines Teils gegenüber einem anderen so sperrt, dass eine rückläufige Bewegung ganz oder teilweise verhindert wird. Die Sperrklinke ist drehbar gelagert und wird durch die Schwerkraft, eine Feder oder einen anderen Mechanismus auf das zu sperrende Teil gedrückt. Im Uhrwerk findet man einen Mechanismus aus Sperrklinke, Sperrrad und Sperrfeder – das sogenannte Gesperr – im Bereich von Aufzug und Federhaus. Das Gesperr ermöglicht die Übertragung der Drehbewegung beim Handaufzug über die Krone hin zum Federhaus und verhindert zugleich den Rücklauf des Federhauses nach erfolgtem Aufzug, so dass die in der Antriebsfeder gespeicherte Energie erhalten bleibt und dem Uhrwerk als Antrieb zur Verfügung steht. Eine spezielle Form der Zähne des Sperrrades ermöglicht eine leichtgängige Vorwärtsdrehung des selbigen, verhindert aber seine Rückwärtsbewegung.
Die in der Uhrentechnik verwendeten Gesperre sind meist Klinkenricht-Gesperre. Sie bestehen im Allgemeinen aus gezahnten Sperrrädern und Klinken, die durch Masse- oder Federbelastung im Eingriff gehalten werden. Bei entsprechender Gestaltung der Sperrklinke ist es möglich, einen geringen Rücklauf des Sperrrades zu erreichen, bevor die Sperrung wirksam wird. Damit wird nach Vollaufzug die Antriebsfeder ein wenig entspannt und ihre höchste Beanspruchung verringert. Eine Besonderheit stellt das Gegengesperr dar. Es ist dort erforderlich, wo während des Aufzuges die Antriebskraft aufgehoben wird und somit kein Antrieb erfolgen würde. Für diese kurze Zeit übernimmt eine am Gegengesperr angebrachte Hilfsfeder den Antrieb und sichert somit den ungestörten Weiterlauf der Uhr. Diese zusätzliche Einrichtung ist nur bei mechanischen Uhren mit einem Antrieb über Antriebsfeder und Schnecke vorhanden. Gar nichts mit der Sperrklinke hat das Klinkenrad zu tun. Es ist ein spezielles Doppelrad an einem in beide Richtungen wirkenden Aufzugsrotor in einer Uhr mit automatischem Aufzug: Die beiden mit Klinken verbundenen Zahnräder sitzen übereinander auf einer Welle. Jeweils ein Teil dieses Doppelrades kann in eine Richtung frei drehen. In entgegen gesetzter Richtung rasten Klinken ein und sorgen dafür, dass das eine Rad das andere mit dreht. Der Mechanismus sorgt dafür, dass beide Drehrichtungen des Rotors in eine Rotation von gleichem Drehsinn verwandelt werden und dadurch die Zugfeder geladen wird, ganz egal, in welche Richtung der Rotor gerade dreht.
Uhrwerk Uhr Handaufzug Archiv
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