5 Minuten

7 Uhren, die für echtes Understatement stehen

Hentschel Hamburg H1 1877
© Hentschel Hamburg
Bescheidenheit ist keine Pflicht, aber eine Tugend. Für viele Menschen ist Understatement eine Lebenseinstellung. Wer sich bescheiden gibt, erweckt keinen Neid beim Gegenüber und vermeidet Konkurrenzdenken unter den eigenen Freunden. Die folgenden sieben Armbanduhren verbergen ihren Luxusanspruch geschickt.So mancher profitiert sogar beruflich von solch vornehmer Zurückhaltung: Politiker wirken ohne teure Accessoires nahbarer; ein Vertreter oder Unternehmensberater genießt mehr Vertrauen, wenn er nicht den Eindruck erweckt, sich am Kunden zu bereichern; und der Chef eines produzierenden Unternehmens kommt bei seinen Mitarbeitern besser an, wenn er nicht in Samt und Seide durch die Fabrik flaniert. Wer auf Understatement im Uhren-Bereich setzt, möchte seinem Gegenüber ihren Preis und Wert nicht offensichtlich zur Schau stellen und bevorzugt bei der Armbanduhr ein zurückhaltendes Design bei dennoch hochwertigen Materialien – die Uhr soll nicht als Statussymbol protzen. Sie begeistern nicht andere, sondern jene, die sich aktiv für das tickende Stück entschieden haben. Ein Stück Luxus, der nur für die eigene Person bestimmt ist.

Uhr #1, die für Understatement steht: Omega Speedmaster Moonwatch 321 Platinum

Omega: Speedmaster Moonwatch 321 Platinum © Omega
Unerkannte Edelmetalle: Helle Edelmetalle wie Weißgold, Platin oder auch Palladium lassen sich bei flüchtigem Hinsehen nur schwer von Stahl unterscheiden. Damit sind sie eine der extremsten Formen des Understatements im Uhrenmarkt – und gleichzeitig die häufigste. Der Aufpreis von einem Stahl- zum entsprechenden Weißgoldmodell beträgt bei den einschlägigen Manufakturen mindestens 8.000 Euro, oftmals weit mehr. Noch drastischer wird der Unterschied bei einem Platingehäuse. Der Preis einer Uhr kann sich also durch das Material vervielfachen – wie zum Beispiel bei der ca. 65.500 Euro teuren Omega Speedmaster Moonwatch 321 Platinum. Zugegeben: Sie besitzt ein aufwendigeres Werk und Hilfszifferblätter aus Mondmeteoriten. Der Preisunterschied zur 8.500 Euro teuren Basis-Moonwatch in Edelstahl ist trotzdem gigantisch.

Uhr #2, die für Understatement steht: Patek Philippe Calatrava 5227

Patek Philippe 5227G - Calatrava Self-Winding © Patek Philippe
Wir geben zu, eine Patek Philippe gehört längst nicht mehr zu den Geheimtipps unter den Uhrenmarken, wer aber weggeht, von den gerade trendigen Modellen, muss auf bekannte Marken auf keinen Fall verzichten. Es gibt klassische, oftmals historisch inspirierte Designs, die von vielen Herstellern genutzt werden und deshalb nicht eindeutig auf eine bestimmte Marke schließen lassen. Gerade bei den Dress-Watch-Modellen finden Liebhaber meist eine Möglichkeit zur stillen Freude am Luxus: Die Calatrava von Patek Philippe ist ein echter Klassiker und kostet in Weißgold mit Lederarmband 39.550 Euro.

Uhr #3, die für Understatement steht: Hentschel Hamburg H1 1877

Hentschel Hamburg H1 1877 © Hentschel Hamburg
Das genaue Gegenteil der unerkannten ist die unbekannte High-End-Marke. Hier entscheidet sich der Träger für einen exklusiven, anspruchsvollen und oftmals ähnlich teuren Hersteller, der jedoch nur einem überschaubaren Kreis von Kennern ein Begriff ist. Er trägt also beispielsweise Hentschel Hamburg statt Patek Philippe – wohl wissend, dass das Gegenüber die Güte des teuren tickenden Begleiters nicht unbedingt einschätzen kann. Das gezeigte Modell H1 1877 startet ab 17.980 Euro in 14-Karat-Weißgold und wird von einem echten Manufakturkaliber namens Werk 1 angetrieben. Das Besondere: Auch wenn die Uhr wie gezeigt bereits perfekt ist, könnten Sie noch Details wie Zifferblatt, Lederband, Zeiger entscheiden. Die Uhr wird extra für Sie angefertigt und kommt mit individueller Gravur am Gehäuseboden.

Uhr #4, die für Understatement steht: H. Moser & Cie. Pioneer Tourbillon

H. Moser & Cie. Pioneer Tourbillon © H. Moser & Cie.
Die Kollektionen von H. Moser & Cie. gestalten sich als wahre Chamäleons. Von schnittigen Sportuhren bis zu eleganten Dresswatches hat der Schweizer Uhrenhersteller alles im Angebot – und auch Liebhaber von Komplikationen wie Tourbillons oder skelettierten Zifferblättern kommen hier voll auf ihre Kosten. Bei der Pioneer Tourbillon Arctic Blue entfällt der Sekundenzeiger zugunsten eines fliegenden Tourbillons bei 6 Uhr. Das vom Uhrwerk HMC 804 angetriebene fliegende Tourbillon dieser Haute-Horlogerie-Ausführung ist mit einer doppelten Unruhspirale ausgestattet, die  durch eine skelettierte Brücke gesichert ist. Das Zifferblatt sticht zwar in exzentrischem Blau hervor, das Logo von H. Moser & Cie. tritt jedoch dank transparentem Lack in den Hintergrund – eine geheime Signatur nur für Eingeweihte.

Uhr #5, die für Understatement steht: Bulgari Octo Finissimo

Bulgari: Octo Finissimo Automatic Satin-Polished Steel mit blauem Zifferblatt © PR
Die Octo Finissimo ist so flach, dass sie als mechanische Uhr unerkannt bleiben könnte. Schließlich hat sich Bulgari während der letzten Jahre als Hersteller ultraflacher Uhren etabliert und hält auf diesem Gebiet mehrere Rekorde. Das Finissimo-Kaliber BVL128 zählt mit nur 2,23 Millimetern zu den flachsten Uhrwerken überhaupt. Dementsprechend misst das Gehäuse der Octo Finissimo nur 5,25 Millimeter in der Höhe. Das 40 Millimeter große Modell kostet 14.400 Euro.

Uhr #6, die für Understatement steht: Laurent Ferrier Classic Origin Blue

Laurent Ferrier Classic Origin Blue © PR
Unerkannte Komplikationen: Die hohe Kunst des Understatements hält für Uhrenfans eine ganz besondere Spielart bereit. Mechanikfreunde haben gleich mehrere Möglichkeiten, mechanische Besonderheiten zu verbergen und so etwas Kompliziertes nach etwas weniger Komplexem oder gar nach etwas ausgesprochen Einfachem aussehen zu lassen. In diese Kategorie passen Uhren mit hoher Gangautonomie wie die hier gezeigte Laurent Ferrier Classic Origin Blue, die nach Vollaufzug 80 Stunden am Stück läuft. Mit ihrem schlicht gehaltenen, dunkelblauem Verlaufszifferblatt und dem runden Titangehäuse ist das Modell ein wahrer Understatement-Künstler. Die 40 Millimeter große, betont bescheiden auftretende Uhr mit dem hauseigenen Handaufzugskaliber LF 116.01 kostet 31.000 Schweizer Franken plus Steuern.

Uhr #7, die für Understatement steht: A. Lange & Söhne Grosse Lange 1

A. Lange & Söhne Grosse Lange 1, in 18 Karat Weißgold, Referenz 137.038 © A. Lange & Söhne
Dass wahre Größe in der Haute Horlogerie in der Zurückhaltung liegt, demonstriert A. Lange & Söhne mit der Großen Lange 1. Der Klassiker Glashütter Feinuhrmacherei präsentiert sich in Weißgold samt grauem Zifferblatt aus massivem Silber und einer auf 8,2 Millimeter reduzierten Gehäusehöhe und checkt damit mehrere Boxen der vorangegangenen Modelle. Der Zeitmesser kommt mit Großdatum und Gangreserveanzeige. Das Uhrwerk L095.1 sorgt für 72 Stunden Gangreserve. Der Preis beträgt 52.900 Euro.Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert

Das könnte Sie auch interessieren

Der ewige Kalender - Schaltjahr? Kein Problem!
2024 ist ein Schaltjahr, der 29. Februar ist nur noch ein paar Tage entfernt. Am 1. März müssen daher fast alle Uhren mit Datum korrigiert werden. Nicht aber ein ewiger Kalender. Wir sagen, was es mit dieser besonderen Komplikation auf sich hat und zeigen die wichtigsten aktuellen Modelle.
5 Minuten
Super Bowl: die Uhren der NFL-Stars
Vergessen Sie die Halbzeitshow und blicken Sie diesen NFL-Spielern beim Super Bowl lieber aufs Handgelenk – mit Garantie auf einige spannende Uhren.
4 Minuten