Hands-on: Tissot Ballade Powermatic 80 COSC
Günstig, klassisches Design, moderne Mechanik: Überzeugt der Mix?
Mit der Ballade Powermatic 80 COSC hat Tissot eine klassische Dresswatch geschaffen, die auf den ersten Blick durch ihr Design überzeugt. Was man ihr nicht ansieht: Im Innern brennt die Swatch-Group-Marke trotz des niedrigen Preises ein Mechanikfeuerwerk ab. Das Automatikkaliber Powermatic 80 COSC bietet eine ungeheuer praktische 80-stündige Gangautonomie und ein die Genauigkeit garantierendes Chronometerzertifikat. In der getesteten Uhr kommt zudem zum ersten Mal in diesem Werk eine Silizium-Unruhspirale zum Einsatz.

Erschwingliches Silizium
Auch diese Werkverbesserung lässt sich durch die Synergien, die der Mutterkonzern Swatch Group bietet, ohne große Preissprünge umsetzen, und so kostet die Testuhr erschwingliche 890 Euro. Hier bekommt man also erstmals eine Uhr mit Siliziumtechnik für weniger als 1.000 Euro.

Silizium ist gegenüber herkömmlichen Spiralfederlegierungungen härter, leichter, rostfrei und nicht magnetisch. Die Temperaturanfälligkeit unterbindet eine Oxidschicht. Daher sollte die Feder für einen gleichmäßigeren Gang sorgen. Dabei dürfte auch die rückerlose Konstruktion helfen, bei der die Spirale frei schwingen kann. Das Gangergebnis fällt entsprechend gut aus: Lediglich vier Sekunden weichen die einzelnen Lagen voneinander ab, und der mittlere Vorgang bleibt mit 3,3 Sekunden erfreulich niedrig.

Eleganz und Ablesbarkeit
Die Tissot zeigt die Zeit tagsüber deutlich an. Bei Nacht lässt sie den Träger aber, wie viele elegante Uhren, wegen der fehlenden Leuchtmasse im Dunkeln. Das Zifferblatt mit dem Waffelmuster im inneren Teil, den aufgesetzten Indexen und den Rillen unter der Minuterie hat einiges zu bieten. Das gilt auch für das gut gemachte Gehäuse mit seinen satinierten Flanken, den polierten Bandanstößen und der Lünette mit Rautenmuster. Nur einen verschraubten Boden hätten wir uns noch gewünscht. Und ein flexibleres Armband: Das Rindslederband mit Krokoprägung passt gut zur Tissot, würde den angenehmen Tragekomfort der leichten Testuhr aber noch weiter erhöhen, wenn es nicht so steif wäre. Die Doppelfaltschließe mit Sicherheitsdrückern lässt sich ebenso leicht bedienen wie die schmale, aber dennoch griffige Krone.

Sehr erfreulich und konkurrenzlos niedrig fällt der Preis aus: Für 890 Euro bekommt man nirgends sonst eine Uhr mit 80 Stunden Gangautonomie, Chronometerzertifikat und sogar Silizium-Spiralfeder. Die Kombination aus klassischem Design und Hightech-Mechanik zum günstigen Preis funktioniert also gut. jk
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Uhren von Tissot in der Datenbank von Watchtime.net
Solch eine Uhr habe ich seit mehr als einem Jahr (ohne Silizium-Unruh) aber mit 80 Std Gangreserve und CHRONOMETER-Zertifikat
Die Aussage: “Die Temperaturanfälligkeit unterbindet eine Oxidschicht.” ist wohl nicht korrekt. Gemeint ist sicher: “Die Temperaturanfälligkeit wird durch eine Oxidschicht unterbunden.” bzw. “Eine Oxidschicht unterbindet die Temperaturanfälligkeit.” Ich glaube kaum, dass man durch eine beabsichtigte Temperaturanfälligkeit eine Oxidschicht unterbinden möchte.
Absolut schöne Uhr mit einem top Preis- Leistungsverhältnis und perfektem technologisch hochwertigen Werk. Am Arm absolut überzeugend übrigens auch das Lederband, das sich mit der Faltschließe sehr bequem tragen lässt.
Habe meine seit ca. 1 Monat und bin vorerst absolut zufrieden: in drei Wochen Beobachtungszeit keine Abweichung von mehr als +/- 1 sec gegenüber der Funkquarz, gegen die ich sie vergleiche. Das Design empfinde im Vergleich zu den Le Locles und den Chemin de Tourelles weniger angestrengt stylisch oder nostalgisch. Eine solide, präzise Qualitätsuhr, technisch auf der Höhe der Zeit, und zu einem erschwinglichen Preis, geeignet für alle, die nicht den acht- bis zehnfachen Preis für eine Omega Globemaster hinblättern können (oder wollen). Die Globemaster für Otto Normalbürger, in etwa.
Sensationelle automatische Uhr mit unglaublicher Präzision, die man gut alltags wie abends tragen kann. Mein Sohn hat eine seit ca. 1 Jahr. Alt und jung trägt sie gut und gerne. Sie trägt nicht auf. Es ist wohl keine Blender-Uhr, aber eben ein Chronometer, den nicht jeder von einem Chronographen unterscheiden kann. Dies trennt möchtegerne von wirklichen Uhrenkennern.
Wer eine Uhr nicht wegen mangelndem oder falschem Selbstbewusstsein trägt, sollte eine haben, egal ob mit klassischer oder Silizium Unruhe