Martina Richter

Martina Richter

Ehrlich gesagt, hatte ich wenig Affinität zu mechanischen Uhren, bevor ich mich im Jahr 2000 als Redakteurin für das Uhren-Magazin bewarb. Zwei Jahre gab ich mir höchstens für dieses Metier, arbeitete ich als ausgebildete Diplom-Journalistin zuvor doch auf ganz unterschiedlichen Gebieten – in der Presseabteilung eines großen Chemie-Unternehmens, für die Tageszeitung, als Pressesprecherin im Landratsamt und auch freiberuflich. Völlig unerwartet hat mich die Welt der mechanischen Uhren überaus fasziniert – vor allem die Technik, aber auch die Charaktere der Uhrmacher und deren überwältigende Handwerkskunst. Inzwischen schreibe ich 15 Jahre über Uhren und – man mag es kaum glauben – noch immer gibt es selbst für mich viel Neues zu entdecken. Zum Beispiel die Silizium-Technologie, innovative Hemmung, die den Gang einer mechanischen Uhr immer genauer machen, oder superpräzise Kalender- und Mondphasenanzeigen, die erst heutzutage angesichts genauster Computerberechnungen und modernster Herstellungsverfahren möglich werden. Nachvollziehbarerweise strebt man in der Folge auch nach neuen qualitativen Maßstäben für mechanische Uhren hinsichtlich ihrer Präzision oder handwerklichen Vollendung. Unter anderem geht es um die Erarbeitung einer Norm für Fliegeruhren. Im Namen des Uhren-Magazins engagiere ich mich seit mehreren Jahren im Wissenschaftlichen Beirat der FH Aachen zur Erarbeitung einer solchen Norm. Das Uhren-Magazin hat zahlreiche Fliegeruhrentests durchgeführt und verfügt daher über umfangreiche Erfahrungen und gesicherte Testkompetenz. Nicht nur im Bereich von Fliegeruhren übrigens, sondern hinsichtlich sämtlicher Zeitmesser – vom Sportchronographen bis zur großen Komplikation und vor allem auch im besonders praxisrelevanten Bereich von Taucheruhren. Die Faszination für mechanische Uhren rührt bei mir nicht – wie bei etlichen meiner Kollegen – aus einem Hobby oder einer Sammlerleidenschaft, sondern aus meiner Berufung als Journalistin. Ich möchte weiterhin viel über sie erfahren und mein erarbeitetes Wissen interessierten Menschen weitergeben.