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Lesedauer 3 Min.

Awake Sơn Mài – Frosted Leaf: Lackkunst aus Hanoi trifft Schweizer Uhrmacherei

Vietnam trifft La Chaux-de-Fonds: Awake verbindet uralte Lackkunst mit moderner Uhrmacherei – drei limitierte Zifferblätter als Hommage an die Erde.
Awake Sơn Mài – Frosted Leaf, drei Uhren mit besonderen Zifferblättern liegend
© Awake

In der neuen Kollektion Sơn Mài – Frosted Leaf erzählt die junge Marke Awake von uralten Handwerkstraditionen Vietnams, von der Kunst der Lackmalerei und von der Frage, wie sich jahrhundertealte Techniken in die Sprache moderner Uhrmacherei übersetzen lassen.

Zwischen Hanoi und La Chaux-de-Fonds

Seit 2019 sucht Awake bewusst die Nähe zu Kunst und Natur. Inspiration liefert der Blick auf unseren Planeten – besonders aus der Distanz des Alls, wo sich Blau, Grün und Braun zu einer fast abstrakten Farbpalette verbinden. Für die neue Kollektion ging es nun nach Hanoi, in die Werkstätten jener Meister, die die traditionelle Lacktechnik Sơn Mài bewahren.

Awake Sơn Mài – Frosted Leaf, Edelstahluhr seitlicher Blick mit grünem Zifferblatt

Awake Sơn Mài – Frosted Leaf in Grün

© Awake

Die Zifferblätter der Frosted-Leaf-Serie entstehen dort: vollständig von Hand, mit einem Verfahren, das Awake gemeinsam mit den Kunsthandwerkern entwickelt hat. Schwarzer Lack aus dem Harz des Rhus-Verniciflua-Baums, darüber hauchdünnes Silberblatt, danach wieder Pigmente, Schichten, Schleifen, erneutes Auftragen. Ein Prozess wie ein geologischer Querschnitt – jede Ebene legt Spuren frei, die vorher verborgen waren. Bis zu 15 Stunden dauert die Arbeit an einem einzigen Blatt, kein Zifferblatt gleicht dem anderen.

Drei Blicke auf die Erde

Die Kollektion erscheint in drei Versionen, limitiert auf je 50 Exemplare:

  • Mocha – warme Erdtöne, ein Tribut an die Wurzeln und die Kraft des Bodens.
  • Blue – geheimnisvolle Tiefen zwischen Himmel und Meer.
  • Green – organische Strukturen, die an Wälder und frisches Blattwerk erinnern.

Allen gemeinsam ist die eigens entwickelte Frosted-Leaf-Technik: ein Wechselspiel von Lack, Silber und Pigmenten, das Tiefe, Reflexion und eine fast frostige Textur erzeugt.

Awake Sơn Mài – Frosted Leaf, Edelstahluhr mit braunem Zifferblatt und grauem Band

Awake Sơn Mài – Frosted Leaf mit braunem Zifferblatt

© Awake 

Licht und Schatten

Auch bei der Ablesbarkeit bleibt Awake bei der Idee der poetischen Zurückhaltung. Zeiger und Indexe tragen Superluminova BGW9, ergänzt durch eine eigene, diskrete Leuchtsignatur – inspiriert vom japanischen Chiaroscuro. Es geht nicht darum, den Lack mit grellem Licht zu überstrahlen, sondern die Tiefe subtil sichtbar zu machen.

Schweizer Herzstück

Im Inneren arbeitet das Automatikkaliber La Joux-Perret G101, ein 68-Stunden-Werk aus La Chaux-de-Fonds, das unter Sammlern für seine Zuverlässigkeit geschätzt wird. Der Rotor ist exklusiv für Awake gestaltet, mit reliefartigen Oberflächen und feinen Finissierungen. Eingefasst wird das Ganze von einem „Clous de Paris“-Ring, sichtbar durch den Glasboden.

Das Gehäuse besteht aus recyceltem 316L-Stahl, misst 39 Millimeter im Durchmesser und bleibt mit 11,8 Millimetern (inkl. Glas) angenehm tragbar. Die Wasserdichtigkeit beträgt 5 atm – kein Taucher, aber alltagstauglich.

Awake Sơn Mài – Frosted Leaf, Uhr am Handgelenk

Awake Sơn Mài – Frosted Leaf am Handgelenk

© Awake

Das Handwerk endet nicht beim Zifferblatt

Für das Armband hat sich Awake mit Delugs zusammengetan, einem angesehenen Namen unter Sammlern. Das Ergebnis: ein graues Nubukband, gummiert auf der Innenseite für Komfort, dazu Schnellwechselstege und eine massive Dornschließe aus recyceltem Stahl.

Preis und Einordnung

Mit einem Preis von 2.150 Euro (zzgl. MwSt.) positioniert sich die Frosted-Leaf-Serie in einem Segment, das normalerweise von Serienfertigung dominiert wird. Hier bekommt man stattdessen handgefertigte Zifferblätter mit musealem Anspruch, ein solides Schweizer Kaliber und eine ästhetische Haltung, die über bloße Dekoration hinausgeht.

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