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Schweizer Geheimtipps: 6 interessante Uhrenmarken

Parmigiani: Tondagraph GT Steel Silver Black
© Parmigiani
Was wissen Sie über Czapek, Rebellion oder RB Baumgartner? Nichts - oder nicht viel? Das sollten Sie aber! Schließlich gibt es in der Schweiz abseits der großen Uhrenmanufakturen noch unendlich viel zu entdecken. Wie stellen Ihnen nachfolgend sechs solcher Uhrenmarken vor.

Schweizer Geheimtipp #1: Czapek Antarctique Passage de Drake Glacier Blue

Czapek: Antarctique Passage de Drake Glacier Blue © Marc Amiguet / Entropik Chalamont 4 - 1275 Chéserex +41 79 412 69 18
Der Uhrenhersteller Czapek existiert in seiner heutigen Form erst seit 2015, der Name ist aber äußerst geschichtsträchtig: Die beiden polnischen Einwanderer Franciszek Czapek und Antoine Norbert de Patek hatten 1839 die Vorgängerfirma von Patek Philippe gegründet. Die sportliche Seite des heutigen Unternehmens repräsentiert die Antarctique Passage de Drake, die es künftig auch mit dem abgebildeten gletscherblauen Zifferblatt geben wird. Die trapezförmige Prägestruktur haben die Designer beibehalten, während die Farbe auf Kundenanfragen beruht. Die neue Variante namens Antarctique Passage de Drake Glacier Blue wird vom Automatikkaliber SXH5.01 mit Mikrorotor und geschwärzten Brücken angetrieben. Es handelt sich um eine verbesserte Version des ursprünglichen Manufakturkalibers, deren Gangreserve dank einer kugelgelagerten Platinschwungmasse auf 60 Stunden gestiegen ist. Die Neuheit kostet am individuell gestalteten Edelstahlband 22.600 Euro.

Schweizer Geheimtipp #2: Roger Dubuis Excalibur Monobalancier

Roger Dubuis: Excalibur Monobalancier © Roger Dubuis
Die Marke Roger Dubuis aus Meyrin bei Genf – wo sich auch der abgebildete Teilchenbeschleuniger von CERN befinde – bietet in Bezug auf ihre Uhrwerke eine einzigartige Kombination: Erstens entwickelt und baut sie jedes einzelne Kaliber der umfangreichen Kollektion selbst, und zweitens trägt jedes Werk die Genfer Punze als Zeichen seiner hochwertigen Verarbeitung und Veredelung. Die vom Kanton Genf bescheinigte hohe Werkqualität wird mit einem markanten Design kombiniert. Letzteres zieht nicht unbedingt Traditionalisten an, bietet aber eine Vielzahl von Details und Facetten, die eine hohe Wiedererkennbarkeit schaffen. Brandneu ist die Excalibur Monobalancier in einem 42 Millimeter großen Gehäuse aus der hauseigenen Rotgoldlegierung Eon Gold. Darin arbeitet das Automatikkaliber RD720SQ mit drei Tagen Gangreserve und Hemmungsteilen aus diamantbeschichtetem Silizium. Als typische Excalibur besitzt die Uhr eine sternförmige Werkbrücke, Kerben in der Lünette und dreifache Bandanstöße. Mit 83.000 Euro gehört sie zu den Einstiegsmodellen.

Schweizer Geheimtipp #3: Rebellion T2M

Rebellion: T2M © Rebellion
Bei diesem Uhr-Unternehmen ist der Name Programm, denn viele der mechanischen Kreationen stellen bisherige Funktionsprinzipien infrage. Ein Beispiel ist der großformatige Hebel, der beim Modell T2M acht Federhäuser – für 58 Tage Gangreserve! – effektiver aufzieht, als es eine Krone je könnte. Noch verrückter fällt die hier gezeigte Weap-One aus, bei der nichts mehr an eine klassische Armbanduhr erinnert: In einer Saphirglasröhre drehen sich zwei Anzeigezylinder für Stunden und Minuten sowie, als Star des Ensembles, ein Tourbillon. Letzteres rotiert nicht nur in der Ebene der Unruh, sondern dreht sich dabei auch noch wie am Spieß. Doch damit nicht genug: Links und rechts ist die Konstruktion an verschieden schnell rotierenden Rädern aufgehängt, sodass noch ein „Eiern“ hinzukommt, das die Einmaligkeit dieses Uhrenkunstwerks perfekt macht. Über die Titanturbinen an beiden Seiten wird das in Zusammenarbeit mit der Werkeschmiede Concepto entwickelte Handaufzugskaliber gestellt und aufgezogen; die Kraft reicht anschließend für 50 Stunden. Um mit der Weap-One rebellieren zu können, ist Finanzkraft gefragt: Die zehn Exemplare kosten je 379.000 Euro. Dafür erhält man die Möglichkeit, das 40 mal 25 Millimeter messende Wunderwerk aus dem Armband zu klicken und es entweder als Tischuhr oder als Dashboard-Instrument in einem Luxusauto zu nutzen.

Schweizer Geheimtipp #4: Carl F. Bucherer Manero Peripheral BigDate

Carl F. Bucherer: Manero Peripheral BigDate © Carl F. Bucherer
Die Eigenmarke Carl F. Bucherer des 1888 in Luzern gegründeten Juwelierhauses baut nicht nur Uhren mit zugelieferten und teilweise modifizierten Großserienkalibern, sondern hat 2008 auch das ambitionierte Ziel einer selbst entwickelten Manufakturwerkeserie erreicht. Seitdem wird die Kollektion von Uhren mit der Kaliberfamilie CFB A1000/A2000 stetig ausgebaut. Eine der jüngsten Kreationen ist die Manero Peripheral BigDate mit auffälligem zweifarbigem Zifferblatt. Das neue Automatikkaliber CFB A2011 besitzt wie seine bereits bekannten Geschwister eine auf Kugellagern um das Werk herumlaufende Schwungmasse, die den Blick auf die aufwendig verzierte Mechanik niemals verstellt. Das chronometerzertifizierte Kaliber treibt neben den Zeitzeigern ein Großdatum, eine Wochentagsindikation sowie eine Gangreserveanzeige an. Die 41,6 Millimeter große Edelstahluhr kommt am Stahlband oder einem farblich passenden Textilband und ist für 9.100 beziehungsweise 9.500 Euro zu haben.

Schweizer Geheimtipp #5: Parmigiani Fleurier Tondagraph GT Steel Silver Black

© Parmigiani
Zum sogenannten Uhrmacherkompetenzpool von Parmigiani Fleurier gehören Schwesterfirmen, die Werke, Zifferblätter, Gehäuse und sogar Hemmungsbaugruppen herstellen. Damit ist die 1996 vom Uhrenrestaurateur Michel Parmigiani gegründete Marke eine der wenigen, die kaum noch auf externe Lieferanten angewiesen sind. In der Ortschaft Fleurier im Schweizer Jurabogen entstehen hochwertige Manufakturuhren, die mal betont elegant, mal sportlichluxuriös daherkommen. In letztere Kategorie passt der 2021 eingeführte Tondagraph GT Steel Silver Black – ein ausgewogen gestalteter Automatikchronograph mit Großdatum und Monatsanzeige innerhalb der kleinen Sekunde bei drei Uhr. Die zahlreichen Funktionen treibt das Kaliber PF043 an, das nach Vollaufzug 45 Stunden läuft. Am sportlichen Kautschukband mit Faltschließe kostet die 42 Millimeter große Edelstahluhr 19.400 Schweizer Franken.

Schweizer Geheimtipp #6: RB Baumgartner Dom

RB Baumgartner: Dom © RB Baumgartner
2015 gegründet, gehört die Uhrenfirma von Reto Baumgartner  zu den Newcomern in einer traditionsgeprägten Branche. Sie hat einen in den letzten Jahren immer stärker werdenden Trend zur Markenphilosophie erhoben: die Individualisierung. Am Firmensitz in Aarberg im Kanton Bern entstehen Zeitmesser, deren Gehäuse, Zifferblätter, Zeiger, Kronen, Armbänder und auch Werke die Kunden selbst zusammenstellen. RB Baumgartner bietet Mechanikfans sogar die Möglichkeit, das gewünschte Modell unter fachkundiger Anleitung eines Uhrmachers selbst zusammenzubauen. Einen persönlicheren Bezug zum eigenen Zeitmesser kann man nicht haben. Darüber hinaus hat die Marke selbstverständlich auch fertige Modelle im Angebot – allesamt mechanisch und Swiss made. Zum umfangreichen Produktportfolio gehört neuerdings das Modell Dom, das nach einem 4545 Meter hohen Gipfel in den Walliser Alpen benannt ist – dem höchsten Berg, der vollständig auf Schweizer Boden steht. Es handelt sich um eine GMT-Uhr, die mithilfe des Eta-Automatikkalibers 2893-2 eine zweite Zeitzone im 24-Stunden-Format anzeigt. Den Anspruch als Accessoire für Weltbürger deutet bereits die Weltkarte auf dem Zifferblatt an. Die vier Zeiger entspringen aus dem Nordpol, und als Nullmeridian läuft eine rote Linie nach unten in Richtung Datumsanzeige. Die 40 Millimeter große Edelstahluhr geht für 2.060 Euro mit ihrem neuen Besitzer auf Reisen. ak
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