„Never give up“ – Sandro Wagner über Rückschläge, mentale Stärke und Neuanfänge
Als wir Sandro Wagner an einem kühlen Oktobertag in der Lounge der WWK-Arena zum Interview treffen, liegt bereits ein schwerer Rucksack aus kritischen Wochen auf seinen Schultern. Und doch sitzt uns kein entmutigter Coach gegenüber, sondern einer, der entschlossen wirkt, voller Zuversicht bleibt und zugleich eine wohltuende Bodenständigkeit ausstrahlt – dankbar für die Chance und offen für das, was vor ihm liegt. Geplant war ein gemeinsamer Weg mit dem FC Augsburg von drei Jahren. Nach fünf Monaten, zwölf Bundesligaspielen und zwei Partien im DFB-Pokal ist der Vertrag nun aufgelöst, der FC Augsburg spricht von "wichtigen Prozessen", die Wagner angestoßen habe, und der 38-Jährige betont die "vertrauensvolle Zusammenarbeit".
Mit 38 Jahren gehörte Sandro Wagner zu den jüngeren Köpfen auf der Trainerbank im deutschen Profifußball, die Monate als Cheftrainer des FC Augsburg verliefen alles andere als einfach. Zwischen Aufbruch und hohen Erwartungen entstand ein Gespräch, das einen Trainer zeigt, der längst begriffen hat, dass Rückschläge nicht das Gegenteil von Fortschritt sind – sondern oft dessen Voraussetzung.
Im Gespräch spricht der ehemalige Nationalspieler und Markenbotschafter von G-Shock über seine frühen Erfahrungen mit G-Shock-Uhren, die Bedeutung von Durchhaltevermögen, darüber, wie er Rückschläge meistert und welche Strategien ihm helfen, trotz aller Herausforderungen fokussiert zu bleiben. Einblicke in seine Persönlichkeit, seinen Stil und seine Sicht auf Zeit geben ein authentisches Bild eines Profis, der sich nie unterkriegen lässt.
Sandro Wagner im Interview
WatchTime: Ihre erste G-Shock haben Sie von Ihrer Großmutter erhalten. Wie hat dieses Geschenk Ihre Verbindung zur Marke geprägt?
Sandro Wagner: Damals war das schon etwas Großes. Es war eine andere Zeit, und so eine G-Shock war für Kinder damals einfach die coolste Uhr. Damit gehörte man, zumindest was die Uhr angeht, zu den „Coolen“. Ich erinnere mich noch, wie wir die Stoppuhr-Funktion ausprobiert haben, das Licht und das Piepsen zur vollen Stunde – solche Kleinigkeiten bleiben hängen. So verbindet man die Uhr auch automatisch mit der Kindheit.
Welche ist Ihre Lieblingsuhr?
Ich bin Fan der Origin-Serie, aktuell trage ich die 5610. Ich habe sogar zwei Ersatzuhren. Ich habe richtig Angst, sie zu verlieren, deswegen habe ich ein Ersatzmodell immer in der Tasche.
Vom Spieler zum Trainer – aber Ihr Weg war nicht immer einfach. Das Motto des G-Shock Erfinders „Never give up“ passt gut zu Ihnen. Wie gehen Sie mit Rückschlägen um?
Rückschläge gehören dazu. Als Spieler, jetzt als Trainer – es gab viele schwere Wochen. Ich habe immer eine Vision, wo ich hinwill, und versuche demütig und dankbar zu sein. Aufgeben kommt für mich nicht in frage. (Lesen Sie auch: G-Shock Erfinder Kikuo Ibe: "Mir war bewusst, dass es kein einfacher Weg werden würde.")
Haben Sie eine Strategie, mit der Kritik umzugehen?
Ich visualisiere viel, insbesondere beruflich, und bin dankbar für alles, was ich habe. Privat muss man nicht alles steuern; da zählt die Basis wie Gesundheit und Familie. Beruflich versuche ich, mir Ziele klar vorzustellen.
Gab es Momente in Ihrer Karriere, in denen Sie Widerstandsfähigkeit und Belastbarkeit unter Beweis stellen mussten?
Absolut. Im Profifußball wird man oft geprüft, mental manchmal noch mehr als körperlich. Auch als Trainer ist der Druck enorm – die sozialen Medien, die Erwartungen, die permanente Sichtbarkeit. Ich habe mein erstes Bundesligaspiel mit 18 oder 19 gespielt. Damals war der mediale Druck schon groß, aber längst nicht so extrem wie heute. Fußball hat sich enorm verändert: Alles wird beobachtet und kommentiert. Die sozialen Netzwerke haben das noch einmal verstärkt. Ich kenne das Spiel, ich war ja selbst als TV-Experte tätig und weiß, wie Medien funktionieren und welche Themen Aufmerksamkeit erzeugen. Trotzdem ist das eine enorme Belastung. Der mentale Druck ist heute viel größer als früher – und als Trainer noch einmal deutlich intensiver als als Spieler. Körperlich versuche ich, im Gleichgewicht zu bleiben: Ich mache jeden Tag Sport, achte auf meine Ernährung und trinke kaum Alkohol. Das sind für mich wichtige Bausteine, um dauerhaft belastbar und widerstandsfähig zu bleiben.
Sandro Wagner mit der neuen G-Shock GST-B1000D-1AER
Casio/G-Shock