TAG Heuer stellt zum 60. Geburtstag der Carrera und des Porsche 911 ein Modell mit einer einzigartigen Chronographenkomplikation vor. Ein beschleunigter Sekundenzeiger erleichtert die Ablesbarkeit von Sprintzeiten.
TAG Heuer und Porsche Jubiläum
Mit der Carrera Chronosprint feiert TAG Heuer in Zusammenarbeit mit Porsche 60-jähriges-Bestehen sowohl der Uhrenlinie als auch des Sportwagens. Beide sind im Laufe der Zeit zu leicht erkennbaren Design-Ikonen geworden. Seit 2021 arbeiten die zwei Marken mit den gleich alten Kultmodellen, die zudem den gleichen Namen (beim 911 bei einigen Modellen) teilen. Und damit auch den Rennsporthintergrund, denn Jack Heuer konzipierte seinen Chronographen damals als Motorsportuhr und benannte ihn daher nach dem legendären Südamerika-Rennen Carrera Panamericana.
Zum doppelten Jubiläum haben die Marken sich vom 0 auf 100 km/h Sprint des ersten Porsche 911 von 1963 inspirieren lassen. Mit 9,1 Sekunden war der Sportwagen damals eines der schnellsten Autos überhaupt. Wenn man diese Zeit mit einem Chronographen stoppt, kann man die Sekundenbruchteile allerdings nur sehr schwer ablesen. Die Überlegung war also: Wie kann man die Ablesbarkeit der Sekundenbruchteile verbessern, ohne den klassischen Look der Carrera zu beeinträchtigen.
Beschleunigter Stoppsekundenzeiger
TAG Heuer ist auf eine innovative Lösung gekommen: Zwei verzahnte Schneckenräder sorgen dafür, dass der Sekundenzeiger am Anfang langsamer läuft und am Ende schneller. Das bedeutet, wie auch sonst benötigt der zentrale Sekundenstoppzeiger eine Minute für eine volle Umdrehung. Allerdings dauert die halbe Umdrehung nicht wie üblich 30 Sekunden, sondern nur gut 15 Sekunden. Bis dahin hat der Zeiger also fast die doppelte Strecke zurückgelegt, was natürlich in einem größeren Abstand zwischen den Sekundenindexen und entsprechend mehr Platz für die Sekundenbruchteile resultiert.
Die Taktfrequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde (vier Hertz) des neuen Kalibers TH20-08 sorgt acht Schritte des Stoppsekundenzeigers pro Sekunde. Entsprechend gibt es vier Teilstriche pro Sekunde und der Zeiger kann genau darauf oder dazwischen zum Halten kommen. Dank des größeren Abstands in den ersten 15 Sekunden lässt sich das auch deutlich besser erkennen. Die Zehntelsekunden lassen sich so zwar nicht ablesen, dafür bräuchte man 36.000 Halbschwingungen, aber die Schritte sind 0,125 Sekunden groß und die Genauigkeit also schon sehr gut.Hier geht es zu weiteren Carrera-Modellen von diesem Jahr mit Kaliber TH20.Für die 45 Sekunden von 15 bis 60 steht dann natürlich weniger Platz zur Verfügung: Statt Dreiviertel nur noch eine halbe Kreisskala also ein Drittel weniger. Ab Sekunde zehn gibt es daher nur noch zwei Teilstriche pro Sekunden, ab Sekunde 15 gar keine Teilstriche mehr. Um Sprintzeiten zu messen ist das aber optimal, denn für den 911 reicht das für alle Fahrzeuge seit 1963 aus. Seit den 9,1 Sekunden des ersten Modells für den Standardsprint wurde es im Laufe der Zeit immer schneller. Der aktuelle 911 Carrera benötigt als „Basismotorisierung“ nur noch 4,2 Sekunden auf 100. Die Umsetzung eines Chronographen, der besonders gut Sprints stoppen und anzeigen kann ist TAG Heuer also gut gelungen.
Neues Kaliber
Schon das Basiskaliber TH20 verfügt über zahlreiche positive Eigenschaften: eine hochwertige Schaltradsteuerung, eine funktionssichere Vertikalkupplung und ein großes Federhaus für angenehme 80 Stunden Gangautonomie. Die Entwicklung des Kalibers startete bereits 2011. Das Werk erschien 2013 unter dem Namen Calibre 1969, wurde wenig später in CH-80 umgetauft und kurz darauf erst einmal auf Eis gelegt. In den Folgejahren hat TAG Heuer das Werk in vielerlei Hinsicht optimiert. Zu den wichtigsten Verbesserungen gehören dabei eine bessere Verzahnung im Aufzugs- und Zeigerstellmechanismus sowie eine präzisere Datumsschaltung. 2016 kam es dann als Version Heuer 02-T mit Tourbillon auf den Markt, danach als Heuer 02 ohne Tourbillon und 2023 wurde es zum TH20 weiterentwickelt.Lesen Sie hier welche verschiedenen Drückerformen es bei Chronographen gibt.TAG Heuers Movement Direktorin Carole Forestier-Kasapi, erklärt die Gründe dafür: „Das Werk der nächsten Generation verfügt jetzt über eine Schwungmasse, die einen bidirektionalen Aufzug ermöglicht. Die gesamte Verarbeitung des TH20 verbessert und damit an die Vision von TAG Heuer angepasst, innovative, technisch hochwertige und zugleich elegante Uhren und Uhrwerke zu schaffen. Wir wollen den Standard des Hauses in Bezug auf Qualität und Langlebigkeit wirklich anheben.“Die technischen Qualitäten sind aber natürlich nicht alles. Die Carrera Chronosprint x Porsche möchte auch mit gelungenem Retrodesign und Gestaltungsanleihen an den Porsche 911 überzeugen. So erinnert das Modell mit der Form von Gehäuse, Drückern, Zeigern und dem silbernen Zifferblatt mit den aufgesetzten Balkenindexen und den gerillten Hilfszifferblättern an die erste Carrera. Auch das Saphirboxglas erinnert an die hochgewölbte Form der frühen Hesalit-Gläser.Designanleihen bei Porsche
Die Porsche Bezüge sind ebenfalls unübersehbar: Die roten Linien auf dem Rehaut reichen auf der Skala bis zu 9,1 Sekunden, dem exakten Sprintwert des ersten 911. Weitere automobile Inspiration findet sich in Form subtiler roter Details auch an anderen Stellen der. Die kleine Sekunde bei sechs Uhr ist beispielsweise eine Anspielung auf das ikonische Armaturenbrett des Porsche der 1970er Jahre, bei dem der Bereich um 50 km/h hervorgehoben war, um die empfohlene Geschwindigkeit in städtischen Gebieten anzuzeigen.Wir waren mit einem Porsche 911 und dem Porsche Design Chronograph 1 unterwegs.Eine weitere Anspielung auf den Sportwagen ist der rote Teil des Stundenzählers bei neun Uhr. Er erinnert an die kritische Drehzahlgrenze des ersten Sechszylinderboxermotors, bei deren Überschreitung Schäden auftreten konnten. Die rote Linie bei 6,8 Stunden verweist auf den Grenzwert von 6800 Umdrehungen pro Minute. Und unter dem Saphirglasboden dreht sich der Rotor mit drei Doppelspeichen, dessen Form vom Lenkrad des 911 inspiriert wurde.
Neben der Stahlversion mit silbernem Zifferblatt für 9.450 Euro gibt es eine Variante bei der das 42-Millimeter-Gehäuse aus Roségold besteht mit beigefarbenem Zifferblatt für 23.900 Euro. Beide werden am Kalbslederband mit 911-Prägung getragen.Warum die Carrera eine der acht besten Chronographen ist und welche die anderen sieben sind, erfahren Sie hier.