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Circula: Die Pforzheimer Uhrenmarke im Porträt

Circula Taucheruhren wasserdicht
© PR
Seit drei Jahren baut Circula in der Stadt, die sich selbst auch als das "Tor zum Schwarzwald" bezeichnet, hochwertige Zeitmesser in authentischem Retro-Design. Nun kommt eine neue "alte" Taucheruhr hinzu. Anlass genug, die Kollektion "Made in Pforzheim" einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Beim Stichwort Pforzheim denken die meisten Menschen an Schmuck, denn die süddeutsche Großstadt ist weithin als »Goldstadt« bekannt. Pforzheim blickt auf eine lange Tradition der Schmuckindustrie zurück. Auch heute noch kommen rund achtzig Prozent des aus Deutschland exportierten Schmucks aus der Drei-Täler-Stadt. Zahlreiche Ausbildungsstätten, wie die Goldschmiedeschule oder das Schmucktechnologische Institut, sowie das Schmuckmuseum und die Schmuckwelten, halten die Tradition und Expertise im Hier und Heute lebendig. Auch der Bundesverband für Uhren und Schmuck hat traditionell seinen Sitz in der Goldstadt.
Nur wenigen dürfte bekannt sein, dass diese Erfolgsgeschichte mit dem Bau einer Taschenuhrenfabrik begann. 1767 legte Markgraf Karl Friedrich von Baden damit auch den Grundstein zur Schmuckindustrie in Pforzheim. Beide Industriezweige waren in den kommenden Jahrhunderten überaus erfolgreich. So wurde Pforzheim zeitweise respektvoll als "Klein-Genf" bezeichnet, und bis heute sind einige der bekanntesten deutschen Uhrenhersteller in und um Pforzheim ansässig: Stowa zum Beispiel, Jean Marcel, Laco oder Aristo.Eine noch junge Marke, die Kennern aber durchaus noch von früher her ein Begriff sein dürfte, ist Circula. 2017 reaktivierte Cornelius Huber das Pforzheimer Unternehmen seines Großvaters, das 1926 als "Großhandel für Uhren und Ersatzteile" gegründet wurde. 1955 kam die Uhrenmarke Circula hinzu.
Seine Kindheit verbrachte Cornelius Huber in der Goldstadt zwischen Uhren und ihren Bestandteilen. Die große Faszination für die Uhrmacherei ist seitdem ungebrochen. Dank des Hochzeitsgeschenks seiner Eltern – eine der ersten, je produzierten Uhren von Circula aus den 1950er-Jahren – entwickelte er den Plan, das Vermächtnis seines Großvaters wieder auferstehen zu lassen. Zunächst baute die neue Circula hochwertige Quarzuhren, finanziert mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne. Erfolgreicher Neustart mit alten Uhrwerken 2018 erreichte Cornelius Huber ein Gerücht: Im Lager eines Sammlers sollten angeblich historische, nie verbaute mechanische Uhrwerke aus Pforzheim liegen. Nach vielen Recherchen tauchten tatsächlich mehrere hundert mechanische Kaliber »Made in Pforzheim« in neuwertigen Einzelteilen auf. Die P.U.W.-Werke wurden auch in den ersten Uhren von 1955 verwendet. Circula belebte diesen historischen Schatz mit der limitierten Heritage-Kollektion, die seit Ende 2019 zu kaufen ist. Nur ein knappes Jahr später ist bereits ein großer Teil der limitierten Uhren mit dem Handaufzugkaliber 561 und dem P.U.W. 1661s Automatikwerk verkauft. Einige Zifferblattfarben sind schon nicht mehr verfügbar. Gleich dem legendären Eta 2824-2 entsprechen sie den technischen Ansprüchen von heute und sind auf eine lange Laufleistung bei hoher Präzision ausgelegt.
Dieses Jahr wurde die klassisch-elegante Kollektion um die Taucheruhr AquaSport erweitert. Gestalterisch basiert dieses Model, genau wie die Uhren der Heritage-Linie, auf einem Erfolgsmodell von Circula aus dem letzten Jahrhundert. Das Vorbild aus den 1970er-Jahren wurde mit einem rostfreien Edelstahlgehäuse und Saphirglas modernisiert sowie mit hochwertigen mechanischen Uhrwerken von Eta und STP aus der Schweiz ausgestattet. Die Uhr mit verschraubter Krone ist bis 200 Meter wasserdicht. Alle mechanischen Uhren werden in Pforzheim gebaut und liegen preislich in attraktiver Einstiegslage. Wer weniger Wert auf deutsche oder Schweizer Uhrwerke legt, greift auf die Klassik-Kollektion mit dem zuverlässigen Miyota 9015 zurück. Diese Modelle mit Selbstaufzug sind bei ebenso hochwertiger Ausstattung etwas günstiger.Text: Sabine Zwettler und Thomas Gronenthal

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