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Alpina: Interview mit Brand Director Oliver Van Lanschot Hubrecht

Alpina Brand Director Oliver Van Lanschot Hubrecht
© Alpina
Bekannt für die Grundsteinlegung heutiger Sportuhren, hat es Alpina erfolgreich geschafft, seine reiche Historie in seinen hochwertigen Tool- und Luxusuhren aufleben und weiterleben zu lassen. Der Schweizer Uhrenhersteller wurde 1883 gegründet und weist eine lange Geschichte in der Produktion von zuverlässigen und präzisen Zeitmessgeräten für Outdoor-Aktivitäten wie Bergsteigen, Skifahren und Wassersport auf.Die Marke hat sich im Laufe der Jahre einen guten Ruf für ihre Handwerkskunst und Verwendung hochwertiger Materialien gesichert. Alpina-Uhren sind für ihre Robustheit, Qualität und Funktionalität bekannt und werden oft von Abenteurern und Sportlern sowie von Sammlern und Uhrenliebhabern gleichermaßen aufgrund ihrer Tradition und Innovation geschätzt.Kontinuierliche Entwicklungen vervollständigen das Erfolgsbild. Wir haben mit Alpina Brand Director Oliver van Lanschot Hubrecht über das reiche Erbe von 140 Jahren Alpina, die Kollektion 2023 sowie aktuelle Herausforderungen gesprochen. (Nicht verpassen: Alpina Alpiner Extreme x Chronos Limited Edition)

Alpina Brand Director Oliver Van Lanschot Hubrecht im Interview

WatchTime: Was können Sie uns über die Neuerungen aus der zweiten Jahreshälfte erzählen?Oliver Van Lanschot Hubrecht: Wir feiern unser 140-jähriges Bestehen, die Feierlichkeiten haben wir im Juni in Zermatt begonnen, bei der wir die Heritage Carrée Mechanical 140 Year in limitierter Auflage vorgestellt haben. Natürlich wollten wir ein Stück Historie einbringen. Wenn man die Geschichte Alpinas wieder aufleben lässt, haben wir das Gefühl, dass immer noch nicht genug Menschen davon wissen. Die neue Edition ist das perfekte Modell, um diesen Anlass zu feiern – aber auch, um unsere schöne Geschichte weiterzuverbreiten. Wir haben das 85 Jahre-alte Calibre 490 in das Stück integriert. Der Zeitmesser ist sehr limitiert, auf 28 Stück – 14 Stück von jeder Variante. Ich hatte mir auch eine reserviert. Aber aufgrund der geringen Stückzahl, habe ich dann beschlossen, dass diese Uhr lieber an einen Endkunden gehen sollte. Mit einer weiteren Neuauflage konnten wir das Angebot nun entsprechend erweitern und zumindest das Design einer größeren Gruppe zugänglich machen – dazu zu einem erschwinglicheren Preis. Der Preis liegt bei 1.450 Euro.
Alpina Heritage Carrée Automatic 140 Year © WatchTime
Alpina Heritage Carrée Automatic 140 Year © WatchTime
Alpina Heritage Carrée Automatic 140 Year © WatchTime
Alpina Heritage Carrée Automatic 140 Year © WatchTime
Das ist wirklich erschwinglich, die Codes des Zifferblattdesigns, des Gehäusedesigns und des Straußenarmbands sind mit denen der Jubiläumsuhr identisch. Die limitierte Auflage in 39 mm mit einem durchsichtigen Gehäuseboden und einem Automatikwerk sieht fantastisch aus. Ein weiteres Highlight ist der Startimer als Weltzeituhr. Auch ein sehr interessantes Stück. Es ist das erste Mal, dass wir eine Weltzeituhr in ein Startimer-Gehäuse eingebaut haben. Die Uhr kommt als Quarzmodell in drei Varianten. Der Preis beginnt bei 895 Euro. Es ist eigentlich ein GMT-Werk, aber man kann die Stadtscheibe mit der oberen Krone einstellen.
Alpina Startimer Pilot Quartz Worldtimer © Alpina
Alpina Startimer Pilot Quartz Worldtimer © Alpina
Die Uhr ist sehr einfach zu bedienen und hat ein wirklich schönes Design. Neu ist auch das 41-Millimeter-Gehäuse, das von dem ursprünglichen 44-Millimeter-Gehäuse abweicht.Ihre lange Geschichte bringt eine ziemlich breite Produktpalette hervor?Das stimmt.Wie schafft Alpina den Spagat zwischen Tradition und Innovation, zwischen einer sportlichen Kollektion und einer eleganten Heritage-Kollektion?Ich denke, die Ursprünge der Marke und ihrer Mission lagen darin, eine starke und robuste Uhr zu schaffen, die den Elementen, der Natur und den Bergen widerstehen kann. Wenn man sich die Uhren aus den 20er und 30er Jahren ansieht, sahen diese ursprünglich sehr klassisch aus. Und dann – wie Sie hier sehen können – haben sich diese zu sportlicheren Designs entwickelt. Für uns ist es eine sehr umfassende Kollektion. Wir haben unsere vier Universen: Luft, Land, See und Heritage. Insgesamt zählen wir etwa 57 Referenzen in der Sammlung. So umfangreich ist das gar nicht, es ist sogar sehr fokussiert.Mit der Heritage-Säule versuchen wir eine Hommage an die großen Zeitmesser unserer Perioden zu schaffen, aber in den anderen Modellen halten wir die Codes, der verschiedenen Universen. Wir versuchen, unseren Uhren einen zeitgenössischen Look zu geben. Ich denke, mit der Extreme ist alles gesagt. Das Modell steht wirklich an der Spitze unserer Entwicklung. Ursprünglich haben wir dieses Gehäuse im Jahr 2005 entwickelt. Es steht ganz im Zeichen der Mission der Marke: starke, robuste Uhren, die den Elementen trotzen, aber mit einem viel moderneren Look. Die Mission ist also immer noch dieselbe. Natürlich entwickelt sich das Design und der Stil weiter – aber wir versuchen, die DNA der Marke beizubehalten.Welche Linie ist die erfolgreichste?
Die Alpina Alpiner Extreme x Chronos Limited Edition ist eine ebenso elegante wie robuste Sportuhr © PR
Zurzeit ist es eindeutig die Extreme, die fast 50 % unseres Umsatzes ausmacht. Das spiegelt auch unseren Schwerpunkt wider. Wir wollen nicht zu viel machen. Wir wollen, dass die Marke wiedererkennbar ist. In der Vergangenheit haben wir vielleicht zu viele Kugeln verschossen. Wir hatten keine richtige Richtung. Uns ist wichtig, dass das Design der Alpina Alpiner Extreme erkennbar ist. Das ist eindeutig der größte Erfolg. Aber wir haben auch Erfolg mit Fliegeruhren. Und unsere Heritage-Stücke sind auch immer beliebt.Was sind die größten Herausforderungen für die Marke?Die größten Herausforderungen sind auch unsere Chancen. Ich würde sagen, für uns ist es im Moment der wachsende Vertrieb. Wir sind nicht in dem Maße verfügbar, wie wir es mit der Marke sein sollten. Wir haben einen sehr starken Plan, um innerhalb der nächsten zwei Jahre fast tausend Verkaufspunkte zu erreichen. Wir öffnen und konzentrieren uns also auf unsere Key-Märkte – Deutschland ist einer davon. Hier wollen wir 200 bis 300 Verkaufspunkte pro Jahr eröffnen. Wir sehen jetzt wirklich Platz für Alpina auf dem Markt.Wie würden Sie Ihre persönliche Beziehung zu Uhren beschreiben?
Alpina Startimer Pilot Quartz Worldtimer © Alpina
Leidenschaftlich, denke ich. Ich fühle mich geehrt, für eine Marke wie Alpina arbeiten zu dürfen, die eine solche Geschichte und ein solches Potenzial hat, sich weiterzuentwickeln. Ich habe Uhren immer geliebt. Und jeden Tag gibt es in der Industrie so viel zu entdecken. Es gibt technische Innovationen. Neue Marken tauchen auf, andere entwickeln sich weiter. Alpina hat so eine schöne Geschichte. Bei einer solchen Marke hört man jeden Tag etwas Neues, aus diesen Inspirationen dann Ideen für die Zukunft der Marke entstehen. Ich finde hier alle Arten von persönlichen Antreibern, um voranzukommen und um mich persönlich mit der Marke und im Bereich Uhren weiterzuentwickeln. Hier kann man alles zusammenbringen. Das ist wahrscheinlich das Beste, oder?Wenn Sie eine neue Uhr auswählen, was ist für Sie das wichtigste Kriterium?Das ist ganz klar, ein emotionaler Aspekt, wie ein Wow-Effekt. Es sollte aber auch kein Schnellschuss sein, wenn etwas sehr schnell geht, glaube ich nicht, dass es etwas Besonderes ist. Das ist dann manchmal vielleicht auch eine Herausforderung, jedes Mal, wenn ich sage – 'nein, das werde ich nicht machen' – dann mache ich es am Ende doch. Aber ich freue mich auch, wenn ich mir etwas gekauft habe. Ich bin jetzt auch an historischen Uhren interessiert, besonders bedingt durch die Einführung der Carrée hat es mir das Genre angetan. Ich interessiere mich auch für Uhren anderer Marken, aber am Ende kann ich wirklich nur Alpina tragen.Was tragen Sie denn gerade?Momentan trage ich die Extreme Regulator an einem Edelstahlarmband. Ich liebe die Uhr. Ich glaube, das ist wirklich der Durchbruch für die Linie. Ich finde, sie bringt wirklich alles zusammen, hat eine gewisse Raffinesse – auch durch die starke Optik des Zifferblatts bedingt.Können Sie sich an Ihre erste Uhr erinnern?Ja, natürlich erinnere ich mich. Ich kann hier mehrere Erlebnisse zusammenbringen – meine erste Uhr und dann meine erste ernsthafte Uhr. Meine erste Uhr war wie von vielen eine Swatch. Das ist schon ziemlich lange her. Aber meine erste richtige Uhr war eigentlich eine Cartier Tank und die erste Uhr, die ich mir selbst gekauft habe, war eine IWC Pilot. Jetzt kaufe ich hauptsächlich Alpina-Uhren, egal ob es Heritage-Uhren sind oder auch einige neuere Modelle.Stöbern Sie die alten Uhren auch selbst auf oder suchen Sie in den Archiven?
Alpina Heritage Carrée Automatic 140 Year © Alpina
Ich suche regelmäßig. Ich gehe auf eBay, sehe mich in den üblichen Foren und Sekundärmarkt-Seiten um. Ich mache das so alle ein, zwei Monate. Dann denke ich plötzlich daran und dann schaue ich nach. Dazu haben wir natürlich noch die Museumssammlung, die ich auch für die Firma beschaffe. Wenn es also etwas gibt, das wir nicht haben, dann geht es natürlich in das Archiv des Unternehmens. Aber wir haben viele unserer Uhren, also versuche ich einfach, die beste für mich zu finden.Vielen Dank für das Gespräch.Lesen Sie hier weiter: )

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